Wir produzieren immer noch zu viel Abfall

05 Nov 2013

Weltweit summieren sich die Siedlungsabfälle auf 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Dabei hängt die Abfallmenge eines Landes unter anderem stark von den Einkommen der Bewohner ab. Das widerspiegelt sich auch in den Schweizer Zahlen.

Die städtische Bevölkerung in der Schweiz produziert pro Tag und Kopf 2,61 kg Müll. Damit ist die Abfallmenge hierzulande in den Städten grösser als in Deutschland (2,11 kg) oder Österreich (2,4 kg). Je höher Einkommen und Verstädterung in einem Land sind, desto mehr Müll wird produziert. In den Städten ist die Menge durchschnittlich doppelt so hoch wie auf dem Land. Dies zeigt eine Weltbank-Studie aus dem Jahr 2012.

Die Müllmenge dürfte in den kommenden Jahren nicht weniger werden. Bis 2025 sind weltweit rund 2,2 Milliarden Tonnen pro Jahr zu erwarten. Besonders in Wachstumsländern wie China wird die Pro-Kopf-Menge zunehmen. In den Städten soll das Volumen um bis zu 70% ansteigen. Demgegenüber soll in der Schweiz im gleichen Zeitraum mit geregelten Massnahmen ein Rückgang von 2,61 kg auf 2,3 kg pro Kopf und Tag verzeichnet werden können.

Das Problem sind allerdings nicht nur die grossen Mengen an Müll, sondern vorallem deren Entsorgung. So kommt es oft vor, dass der Abfall einfach auf der Strasse landet. Viele Schweizer Städte wirken diesen Problemen mit Kampagnen und Bussen entgegen. Erst kürzlich wurde beispielsweise im Kanton Zug eine allgemeine Litteringbusse von 100 Franken festgesetzt.

Auch die SBB leisten ihren Beitrag. Mit einer neu lancierten Anti-Littering-Kampagne sagt sie den knapp 40‘000 Tonnen Abfall (2012) an Schweizer Bahnhöfen und in den Zügen den Kampf an. Mit Aktionen, Inseraten, Zugdurchsagen und Plakaten sollen die Passagiere dazu gebracht werden, die zur Verfügung gestellten Abfallkübel zu benutzen und den Abfall nicht einfach auf den Boden zu werfen. Es ist jedoch klar, dass eine solche Kampagne allein nicht das komplette Verschwinden der Abfallberge mit sich bringen wird.

„Das Ziel ist nicht nur, die Leute für richtiges Entsorgen zu sensibilisieren, sondern grundsätzlich weniger Abfall zu produzieren.“ Andreas Meyer, CEO SBB (Blick am Abend, 04.11.2013)

Mit Vereinbarungen und Gesprächen versucht die SBB die Ladenmieter an Bahnhöfen zu sparsamerem Gebrauch von Verpackungen zu bringen. Auch damit wollen sie dem Littering-Problem entgegenwirken. Dabei geht es allerdings nicht nur um das Wohlbefinden der Passagiere. Für die SBB bringt das auch finanzielle Einsparungen mit sich. 2012 betrugen ihre litteringbedingten Reinigungskosten rund 30 Millionen Franken.

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