Neues Abfallkonzept der SBB: Trennen statt verbrennen

09 Apr 2014

Seit Oktober 2012 können Reisende am Bahnhof Bern Papier, PET, Alu und Restmüll getrennt entsorgen. Das Pilotprojekt der SBB war erfolgreich. Jährlich können so an diesem Bahnhof ca. 100 t Abfall wiederverwertet, statt verbrannt werden. Das Konzept wurde bereits auf weitere Schweizer Bahnhöfe ausgedehnt.

Littering, unbedachtes oder absichtliches Fallen- und Liegenlassen von Abfall, ist ein grosses Problem. Veränderte Konsum- und Ernährungsgewohnheiten, Bequemlichkeit  und schwindende Rücksichtnahme sind Ursachen davon. Die Beseitigung von Fast-Food-Verpackungen, Getränkekartons, Gratiszeitungen oder Zigarettenstummeln kostet die öffentliche Hand in der Schweiz jährlich 200 Mio. Franken, 50 Mio. im Bereich des Öffentlichen Verkehrs. SBB-Reisende verursachen knapp 40'000 t Abfall pro Jahr. Davon werden 7‘210 t Altpapier, 174 t PET, 47 t Glas und 16 t Alu wiederverwertet. Über 1‘200 Mitarbeitende sorgen für saubere Züge und Bahnhöfe.

Die Recycling-Stationen sollen als neuer Standard an Bahnhöfen gelten und der SBB helfen, den Restmüllanteil des Publikumsabfalls bis 2015 um 30 Prozent zu reduzieren.            
SBB

Schon als Kind lernt man, dass man den Abfall nach dem „Bräteln“ wieder nach Hause mitnehmen soll. Dass Zugreisende Ihren Abfall bei sich zu Hause entsorgen, ist utopisch. Die SBB möchte jedoch erreichen, dass die Kunden ihre Take-Away-Verpackungen, Kaffeebecher und Gratiszeitungen nicht im Zug liegenlassen oder in die kleinen Abfallkübel im Zug stopfen, sondern am Bahnhof getrennt entsorgen. Deshalb setzt die SBB ein neues Abfallkonzept um. In einem Pilotprojekt wurde der Bahnhof Bern im Oktober 2012 mit 128 neuen Recycling-Stationen und 70 neuen  Aschenbechern ausgerüstet. Mit einer Plakatkampagne bedankt sich die SBB bei ihren Kunden, dass sie ihren Abfall getrennt  am Bahnhof, statt im Zug wegwerfen und Zigaretten im Aschenbecher und nicht auf dem Boden oder zwischen den Gleisen entsorgen. Das Pilotprojekt verlief  äusserst erfolgreich, 95% des Abfalls wurde korrekt getrennt. Dadurch können in Bern rund 100 t Abfall pro Jahr wiederverwertet statt verbrannt werden. Mit den neuen, gut sichtbaren Aschenbechern wollen die SBB dafür sensibilisieren, dass Zigarettenstummel korrekt entsorgt werden und nicht im Gleis oder auf dem Boden landen. Tabakreste und Giftstoffe belasten die Umwelt und gefährden auch Menschen. Bei Kleinkindern kann schon ein verschluckter Stummel zu Vergiftungssymptomen führen.

Die Recycling-Stationen gibt es nun auch in Bern, Biel, Chur und Lausanne. Vier weitere Bahnhöfe folgen 2014. Auch den Ladenbetreibern in den Grossbahnhöfen stehen Entsorgungsstellen für getrennt gesammelte Materialien zur Verfügung. Die SBB ist für dieses Engagement mit dem „Green Can Award“ ausgezeichnet worden.

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