Für viele Grillfans ist der Holzkohlegrill eindeutig der Klassiker– denn er verleiht dem Gegrillten die typische Grillnote. In einem Experiment von Kassensturz erkannten denn auch über 70 Prozent der Testpersonen die Wurst vom Holzkohlengrill und 52 Prozent bevorzugten diese. Überraschenderweise schmeckte 32 Prozent der Tester die Wurstprobe vom Elektrogrill am besten, nur 16 Prozent bevorzugten jene vom Gasgrill.
Doch was gut schmeckt, ist nicht zwangsläufig gut für die Umwelt. An einem Grillabend mit acht durchschnittlichen Essern, schneidet der Elektrogrill laut TÜV mit 0,5 Kilogramm CO2 am besten ab, gefolgt vom konventionellen Holzkohlegrill sowie dem Gas- und dem Einweggrill mit je rund einem Kilogramm CO2. Was den Materialverbrauch betrifft, sind Gas- und der Einweggrill am unökologischsten; der Gasgrill, weil er für die Herstellung des verwendeten Butans eine nicht erneuerbare Ressource nutzt und der Einweggrill, da er eben nur einmal verwendet wird. Relevant für das Klima ist jedoch weniger der Grilltyp, als vielmehr das Grillgut: Dies macht rund 95 Prozent der CO2-Emissionen eines Grillabends aus. Insbesondere mit vegetarischen Köstlichkeiten anstelle von Fleisch kann man viele CO2-Emissionen sparen.
„Beim Grillen mit Holz oder Holzkohle, aber auch beim Verbrennen von Wald-, Feld- oder Gartenabfällen können hohe Feinstaubmengen entstehen. Zum Vergleich: Das Verbrennen von 100 kg land- oder forstwirtschaftlicher Abfälle erzeugt ähnlich viel Feinstaub wie eine Fahrt mit einem modernen Lastwagen von einigen tausend Kilometern.“Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Auch was die Gesundheit betrifft, schneidet der Elektrogrill am besten ab. Bei diesem Grilltyp entstehen keine krebserzeugenden Substanzen wie Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die beim Verbrennung von organischem Material wie Holzkohle entstehen. PAKs wie zum Beispiel das hochgiftige Benzo(a)pyren bilden sich, wenn tierisches Fett in die Glut tropft – sie binden sich an Russpartikel und lagern sich anschliessend im Grillgut ab. Experten fanden in Grillproben vom Holzkohlegrill Werte zwischen 1,3 und 3,5 Mikrogramm Benzo(a)pyrene. Der Toleranzwert von einem Mikrogramm wurde also deutlich überschritten. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) kann der häufige Konsum von PAKs das Erbgut schädigen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Noch schlechter schneidet nur der Gasgrill mit horizontalem Brenner ab. Hier betrugen die Benzo(a)pyren-Werte zwischen 5 und 12 Mikrogramm. Keine Schadstoffe entstehen hingegen beim Gasgrill mit vertikalem Brenner und beim Elektrogrill mit Widerstandschutz. Tropft beim Elektrogrill Fett ab, landet es im Auffangbehälter unter den Heizspiralen. Dort wird das abtropfende Fett sofort abgekühlt und die Bildung der schädlichen PAKs verhindert.
Ein weiterer Pluspunkt des Elektrogrills: Die Rauchentwicklung hält sich in Grenzen, weswegen er auch von den Nachbarn toleriert werden dürfte. Er ist zudem schnell einsatzbereit und lässt sich problemlos reinigen, so dass einem rundum friedlichen Grillabend nichts mehr im Wege steht.
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