Bereits haben in den meisten Kantonen die Sommerferien begonnen. Kilometerlange Staus im Nord-Süd-Verkehr und lange Warteschlangen vor den Abfertigungsschaltern auf den Flughäfen waren die Folgen; Emissionen, Luftverschmutzung, Lärm und Stress belasten sowohl die Umwelt wie die Gesundheit nicht nur der Reisenden, sondern vieler weiterer Betroffener.
Viele unserer Mitmenschen zieht es in den Ferien in die weite Ferne, häufig zur Erholung an irgend einen schönen Strand, zum Wandern in eine reizvolle Landschaft, oft genug aber auch in die Hektik pulsierender Städte und terminierter Ablaufpläne fest organisierter und straff geführter Reisegruppen.
Wir Schweizer sind ein reisefreudiges Volk. 2012 unternahmen 86,5% unserer Bevölkerung ab 6 Jahren mindestens eine Reise mit auswärtiger Übernachtung. Insgesamt wurden 20,3 Millionen Reisen durchgeführt. Fast zwei Drittel davon führten ins Ausland, lediglich rund ein Drittel hatten ein inländisches Reiseziel. Zusätzlich wurden 71,7 Millionen Tagesreisen registriert; fast 90% davon verliefen innerhalb der Schweiz.
„2012 wurden von der Schweizer Bevölkerung insgesamt 20,3 Millionen Reisen durchgeführt. Davon hatten 7,4 Millionen ein inländisches Reiseziel und 12,9 Millionen führten ins Ausland. Zusätzlich wurden 71,7 Millionen Tagesreisen registriert.“
Bundesamt für Statistik
Den Anreiz, möglichst schnell weit weg zu verreisen, bilden seit Jahren die günstigen Möglichkeiten verschiedener sich konkurrenzierender Billigfluglinien. Selten wird dabei bedacht, wer die echten Kosten dabei zu bezahlen hat. Bekannterweise sind generell die Preise für jede Form der Energie zu billig. Besonders gravierend ist dies im Flugverkehr.
Gestützt auf das Chicagoer Abkommen aus dem Jahr 1944 und den darauf basierenden bilateralen Verträgen müssen die Fluggesellschaften für Treibstoff keine Steuern zahlen. Kerosin ist also weltweit von Mineralölsteuern ausgenommen. Auch Mehrwertsteuern bezahlen die Flugpassagiere nicht. Zudem werden die Flughäfen meist mit Hilfe billiger oder kostenloser Staatsdarlehen erbaut und betrieben. Daraus wird ersichtlich, dass die Luftfahrt schon seit Jahrzehnten direkt oder indirekt subventioniert wird. So lange sich daran nichts ändert, ist mit einem Abflachen des Verkehranstiegs nicht zu rechnen.
Wer sich über Vor- und Nachteile derartiger Reisen Gedanken macht, merkt schnell, dass sich Zeit und Nerven sparen lassen, wenn zwischendurch auch wieder einmal Ferien im eigenen Land, vielleicht sogar von zuhause aus (in „Balkonien“), gemacht werden. Dabei wird vor allem auch die Umwelt geschont und der eigene ökologische (CO2-) Fussabdruck kleiner gehalten. Mit der Hierbleibe-Initiative lanciert der WWF aktuell eine entsprechende Initiative und thematisiert und propagiert damit das Thema „Ferien in der Schweiz“.
Immer wieder hört man von vielgereisten und zurückkehrenden Zeitgenossen, wie schön doch die Schweiz ist und wie viel Abwechslungsreiches und Interessantes die unterschiedlichen Landschaften zu bieten haben.
Es gibt vieles zu entdecken, ohne Stress und Hektik, und Überraschendes zu geniessen, geruhsam und bedacht!
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