Kommentar zu Schnee, Sport und Klimawandel

23 Dez 2016
In den Bergen gibt es immer weniger Schnee, Gletscher und Eis. In den Bergen gibt es immer weniger Schnee, Gletscher und Eis.

Anstelle auf Grün umzuschalten und den Klimawandel zu stoppen, wird nur an Morgen gedacht und eine Erfindung nach der anderen präsentiert, wie Schnee auch ohne Frau Holle auf der Piste landet.

Auch wenn schon bald mit Schneelanzen, die keinen Strom verbrauchen, beschneit wird und mit Stauseen sogar Energie erzeugt: Ich frage mich, wie nachhaltig unser beliebteste Wintersport wohl ist. Es gibt sogar schon Kunststoffmatten, auf denen ganzjährig Ski gefahren werden kann. Ob dies für die Natur optimaler ist, sei dahingestellt. Daneben tüfteln Forscher am Geheimrezept Schnee, um den Stromfresser Schneekanone aus den 50er Jahren abzulösen. Den Preis, den Umwelt Staat, also wir alle, dafür zahlen, steigt stetig an.

Oder zum Beispiel das Schlittschuhlaufen. Da das eisige Wetter bis jetzt eher unverfroren daherkommt, braucht es auch für Eisfelder viel Energie und Wasser, um dem Klima zu trotzen. Auch hier gibt es unterdessen Kunststoff-Alternativen und Öko-Tricks wie den, durch die Abwärme Warmwasser zu schaffen.

Es erscheint mir allerdings ein Widerspruch, dass der Mensch so kreativ ist, ein Problem zu beseitigen, dessen Lösung doch so offensichtlich auf der Hand liegt: Durch klimaschonendes und umweltbewusstes Handeln wird der Klimawandel am effektivsten und langfristigsten beeinflusst. Mit den heutigen Methoden, welche die Umwelt und künftige Generationen schädigen, wird zwar für morgen das Problem unter den Schneeteppich gewischt, aber übermorgen hat es sich nur verschlimmert. Es werden nicht die Ursachen, sondern die Symptome bekämpft, was dann die Kollateralschäden wie Artenvielfaltverringerung oder Erdrutschgefahr zur Folge hat.

Mit dem Erfindergeist und der Energie, die für diese Pillen gegen den Klimawandel eingesetzt werden, könnten auch wunderbare klimaschützende Optionen oder Wintersporte, die nicht auf Schnee angewiesen sind, erforscht werden. Originelle Alternativen sind schon vorhanden. In Australien gibt es beispielsweise Sandboarding. Neu im Trend sind auch Fatbikes, mit welchen über Schnee, Wiese und Sand gekurvt werden kann. Wandern, Mountainbike fahren und Après-Ski, das alles geht auch ohne Schnee. Der Mensch als Gewohnheitstier scheint diese Veränderungen allerdings nicht zu mögen.

Des Weiteren soll der Wintertourismus aus wirtschaftlicher Perspektive Profit machen - dank Kunstschnee kann die Saison in die Länge gezogen werden. Wir leben im Sinne von ‚Nach uns die Sintflut‘, weil es bald keine Gletscher und Schnee mehr gibt.

Als Abschluss merke ich noch an, dass ich die Faszination natürlich verstehe, die das weisse Wunder auf gross und klein hat. Auch ich gehe gerne mal Schneeschuhlaufen. Allerdings bevorzuge ich es, wenn nicht nur meine Piste weiss ist, sondern alles rund herum auch. Darum warte ich lieber, bis Frau Holle die Kissen schüttelt.

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