Tofu, Tempeh und Seitan: „Fleischersatzprodukte“ mit Tradition

08 Feb 2017
Tempeh ist nicht nur in Indonesien ein beliebtes Nahrungsmittel. Tempeh ist nicht nur in Indonesien ein beliebtes Nahrungsmittel.

Vorurteile gegen Fleischersatzprodukte sind breitgefächert und fangen damit an, dass sie stark verarbeitet und unnatürlich seien und reichen bis hin zur Perversion der Würstli- und Schnitzelform. Doch Tofu & Co sind natürlich, basieren auf jahrtausendalter Tradition und können ganz einfach zu Hause hergestellt werden.

Beim gemeinsamen Essen mit den Arbeitskollegen kam letztens eine Diskussion über die weissen „Würfeli“ im Thaicurry auf: Tofu. Sind diese eigentlich wirklich umweltfreundlicher oder werden sie mit viel Chemie hergestellt? Und wie steht es mit den weiteren, sogenannten Fleischersatzprodukten, sind sie ungesünder als ein echtes Stück Schweizerfleisch?

Wieso die Produkte ausgerechnet in Würstliform präsentiert werden, die doch an Fleisch erinnert, kann leicht gekontert werden: Auch Würstchen haben keine natürliche Form, denn das wäre das Tier. Zudem kam die Frage auf, was denn überhaupt in veganen Würstli drin stecke.

Die sogenannten Fleischersatzprodukte

Obwohl Tofu beispielsweise kein Fleischersatzprodukt ist, sondern einfach Tofu, statteten wir wieder mal der Fleischabteilung der Migros einen Besuch ab und warfen einen Blick ins Veggie-Produkt-Regal.  Das Resultat konnte sich sehen lassen: Natur Tofu der Migros enthält nur Soja und Wasser. Weitere Tofu-Produkte enthalten Nigari oder Gewürze. Alles auf natürlicher Basis und aus Bio-Anbau. Dann ging’s weiter in die Fleischabteilung zu den Wienerli. Um dabei fair zu sein haben wir Bio-Wienerli und Bio-vegane Wiener verglichen.

Die Wienerli aus Biofleisch aus der Schweiz stecken im Naturdarm mit Zucker, Salz, Gewürzen, Stabilisatoren und Antioxidationsmittel. Die pflanzliche Option besteht zu 78 % aus Seitan und Tofu. Dazu kommt Rohrzucker, Sonnenblumenöl, Gewürze, Salz, Johannisbrotkernmehl und Gemüse. Alle Zutaten stammen ebenfalls aus biologischer Landwirtschaft.  Der energetische Vorteil bei der zweiten Option liegt darin, dass das Soja nicht erst durch das Tier verwertet und zu Fleisch verwandelt wird, sondern direkt verspeist werden kann.

 

Tofu

Das Sojaprodukt wurde schon im 2. Jahrhundert v. Chr. in China gegessen und breitete sich schnell über ganz Asien aus. Tofu lässt sich übrigens auch ganz einfach selbst herstellen: Sojabohnen, Wasser, Nigari-Salz und los geht’s:

 

Tempeh

Das gesunde Fermentationsprodukt aus Indonesien kann sowohl aus Sojabohnen oder anderen Bohnen hergestellt werden. Entdeckt wurde es durch die Tofuproduktion und erfreut sich seither auch bei uns wachsender Beliebtheit. Wie Tofu lässt es sich einfach zuhause herstellen, was sich lohnt, da es in der Schweiz nicht im Supermarkt verkauft wird und oft ziemlich teuer ist. Die gekochten Bohnen werden mit Rhizopus, einem Schimmelpilz, beimpft und so fermentiert. Starterpakete kriegt man im Internet. Tempeh und Tofu schmecken hervorragend in asiatischen Gerichten, können aber auch gebraten aufs Brot gepackt werden.

 

Seitan

Seitan besteht aus Weizenmehl und Wasser. Der Name wurde erst in den 60er-Jahren aus dem japanischen durch Georges Ohsawa verbreitet und so auch als Produkt weltweit bekannt, doch die Idee mit Weizengluten „Fleischersatz“ zu produzieren gibt es in China schon seit dem 6. Jahrhundert.

Es wurde oft für die vegetarischen Mönche des Buddhismus hergestellt und kann heute überall in Supermärkten gekauft oder auch ganz einfach zuhause gemacht werden:

 

Wir wünschen guten Appetit!

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Vorurteile Veganismus
Migros Wienerli
Migros Vegane Wienerli

 

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