Ob die Milch über Cornflakes gegossen wird, oder der Sonntagszopf mit Butter beschmiert, Milchprodukte sind beliebt in der Schweiz. In der Werbung werden glückliche Kühe auf saftigen Wiesen in den Bergen gefilmt. Die Realität sieht allerdings etwas anders aus…
Kuhmilch kommt nicht aus der Tetrapackung
Wenn Stadtkinder befragt werden, woher die Milch kommt, antworten Sie „Aus dem Supermarkt“. Ob dies nun ein schlechter Witz ist oder Realität - das Bewusstsein, woher unsere Milch kommt, ist bei vielen nicht vorhanden. Der Körper eines Säugetiers verändert sich während und nach einer Schwangerschaft. Das Neugeborene wird anfangs nur von Muttermilch ernährt, welche aus der Brust oder dem Euter stammt. Sobald das Jungtier älter wird und andere Nahrungsmittel aufnehmen kann, geht die Milchproduktion zurück. Das ist bei Mensch und Kuh gleich. Eine Kuh gibt also nicht einfach immer Milch, die sie dann einfach so dem Menschen abgeben könnte.
Kuhmilch für Menschen oder für das Kälbchen
Wir sind die einzigen Säugetiere, die Milch von anderen Tieren trinken. Vor allem Kuhmilch ist in unseren Breitengraden sehr beliebt. Aber auch Ziegen- und Kamelmilch sind erhältlich. Im Alter von ungefähr zwei Jahren bekommt eine Kuh ihr erstes Kälbchen. Danach wird sie jährlich geschwängert, um den Milchfluss möglichst ohne Unterbrüche zu gewährleisten. Kurz nach der Geburt werden Kalb und Mutterkuh voneinander getrennt, denn das Kälbchen würde ja die Milch wegtrinken, die wir für uns haben wollen. Wer in der Nähe eines Bauernhofes lebt, kann das Muhen von Kälbchen und Kuh, die einander vermissen, oft nächtelang hören. Anstelle von Muttermilch werden Kälber mit künstlich hergestellter Ersatzmilch grossgezogen. Je nach Geschlecht treten Sie in die Fussstapfen ihrer Mütter oder sie werden gemästet und nach 22 Wochen geschlachtet. Die Mutterkuh wird nach ungefähr 5 Jahren dann ebenfalls geschlachtet - obwohl Kühe eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren haben - da Ihre Milchproduktion von da an meist abnimmt und es wirtschaftlich nicht mehr rentiert.
Hundemilch, Rattenmilch oder Kuhmilch?
Im untenstehenden Video wird ein Experiment durchgeführt, das zeigt, wie absurd es ist, dass wir Kuhmilch trinken. Passanten testen eine neue Milch, die von Hunden, nicht von Kühen stammt. Die Reaktionen, nachdem sie erfahren, was sie eben getrunken haben, sind alle gleich: Ekel und Abscheu. Es ist gesellschaftlich also akzeptiert, Kuhmilch zu trinken, aber nicht die Milch von anderen Tieren. Denn eigentlich wissen wir, wem die Muttermilch gehört: Dem neugeborenen Nachwuchs.
Die Milch und unsere Gesundheit
Muttermilch ist essenziell für Neugeborene. Wie der Name es sagt, sollte es beim Menschen allerdings die Milch der Mutter sein, nicht die Milch der Mutter eines Kälbchens. Diverse Krankheiten und Allergien sprechen gegen den Milchkonsum. Auch die Reklame „Milch macht starke Knochen“ darf nicht mehr zu Werbezwecken auf Milchlastwagen geschrieben stehen, da es wissenschaftlich nicht bewiesen werden konnte. Ein weiterer Punkt, der einen zum Nachdenken bringen sollte, ist die hohe Anzahl an Laktoseintoleranten, die es weltweit gibt.
Die Alternativen
Neben Kuhmilch gibt es unterdessen diverse Pflanzenmilche, wie Soja-, Reis-, Kokos-, Mandel- und Hafermilch. Diese können auch einfach zuhause selbst hergestellt oder im Supermarkt und Bioladen gekauft werden. Auch Rahm, Margarine und Käse-Alternativen findet man unterdessen in grösseren Supermärkten. Wer also nicht auf Milchprodukte verzichten will, hat eine grosse Auswahl an Alternativen ohne Tierleid.
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