Die Luzerner beschenken sich über Facebook - und das schon seit drei Jahren in der Facebookgruppe Verschenkkreis Luzern. Innert Minuten, manchmal auch nur Sekunden melden sich Interessenten auf die Inserate. Verschenkt wird alles: Von Kleidern, Büchern, Möbeln bis hin zu Instrumenten, Lockenwicklern und Pfefferminzsirup. Hatun Huber betreut die Gruppe in Luzern: Sie fügt Nutzer hinzu, bestätigt Beiträge und löscht alte wieder raus. Ihr ist wichtig, dass ein respektvoller Umgang gepflegt wird und Abholzeiten eingehalten werden.
Der Verschenkkreis Luzern auf Facebook. – Michelle Bucher
Auch ich habe es getestet und finde das System super. Nachdem ich mein ganzes Hab und Gut ausgemistet hatte, fotografierte ich die nicht mehr gebrauchten Gegenstände und stellte sie online. Schon nach kürzester Zeit meldeten sich mehrere Interessenten, sodass ich sogar noch entscheiden konnte, wem ich was geben möchte. Mit dem Abholen hat es, ausser in einem Fall, super geklappt. Kleider und Puzzles sowie Kosmetikartikel haben schnell ein neues Zuhause gefunden und wurden mit Handkuss genommen. Dinge, die ich nicht über die Gruppe verschenken konnte, habe ich dann einfach Caritas gespendet.
Ich biete und ich suche
In Verschenkkreisen kann man nicht nur Sachen weitergeben, sondern auch nach einem Geschenk fragen. Oft haben Leute überzählige Elektrogeräte, gebrauchte Möbel oder Sonstiges zuhause, das sie nicht mehr brauchen. Wenn jemand einen Gegenstand sucht, wird er dann gerne weitergegeben. Anstelle neue Dinge zu kaufen, kann man sie vielleicht gratis abholen. Ich war auf der Suche nach einer Kalimba und konnte sie schon am nächsten Tag ganz unkompliziert am Briefkasten abholen. Ein andermal traf mich eine Verschenkerin extra am Bahnhof, um mir einen Schal vorbeizubringen.
Verschenkkreise ausserhalb Luzern
An alle nicht in Luzern wohnhaften Schenker: Es existieren indessen in vielen Kantonen ein Verschenkkreis. Wenn nicht, kann man ja auch selber einen gründen... Aber auch Second-Hand-, Tausch- und Verkaufsseiten gibt es unzählige auf Facebook. Solange man sich auf Flohmärkten noch kalte Füsse holt, kann also gemütlich vom Smartphone oder PC aus verschenkt, gekauft und getauscht werden. Und zwar Second Hand. Nichts wie los zum frühen Frühlingsputz oder zum Dachboden-Ausmisten!
Second-Hand ist im Trend
Neben dem Onlinehandel mit Secondhandware gibt es natürlich auch Flohmärkte, Second-Hand-Shops, Brockenstuben und Tauschbörsen. Eine Tauschparty lässt sich ebenfalls einfach organisieren. Ob Kleider, Bücher oder Haushaltsgeräte zu guter Musik und ein paar Snacks bei jemandem Zuhause getauscht werden, es wird eine Party, bei der alle beschenkt werden.
Das Beste daran ist, dass man gratis oder zu kleinen Preisen neue Gegenstände ergattern kann und dabei die Umwelt schont.
Zur Info:
Verschenkkreise sind übrigens nicht Schenkkreise. Es handelt sich nicht um ein illegales Schnellballsystem, sondern um eine Plattform, wo ungebrauchte Gegenstände willkürlich verschenkt werden können.
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