Naturkosmetik: Gut für die Haut, das Herz und die Umwelt

15 Mär 2017
Naturkosmetik macht sich gut im Badezimmer Naturkosmetik macht sich gut im Badezimmer

Möglichst gesund leben, auf die Ernährung achten und viel Sport treiben – dann aber von Kopf bis Fuss mit Chemikalien einreiben. Ungewünschte Chemikalien und Tierversuche sind in der Kosmetik weit verbreitet. Ihre Haut wird es Ihnen danken, wenn Sie zu Naturkosmetik wechseln. 

Zähneputzen, kurz unter die Dusche und Deo aufgetragen. Wir brauchen sie täglich: Die Kosmetikprodukte. Für die männlichen Leser, die sich kaum für dieses „Frauenthema“ interessieren: Wissen Sie, was sich in Ihrem Shampoo und Deodorant, ihrem Rasiergel oder dem Parfum befindet?

Inhaltsstoffe

Eine gesunde Ernährung ist im Trend. Man schaut, welche Inhaltsstoffe das Essen beinhaltet. Aber was ist mit all den Produkten, die wir nicht einnehmen, sondern auftragen? Unsere Haut nimmt einen Teil der Inhaltsstoffe auf, wie unsere Verdauung die Vitamine. Doch auch noch aus anderen Gründen lohnt sich ein Kontrollgang durchs Badezimmer mit folgender Liste, die schädliche Stoffe aufzählt:

  • Mineralöle (aus Erdöl hergestellte Öle), wie Petrolatum, Paraffinum Liquidum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin und Vaseline, dichten unsere Haut ab, sodass eine natürliche Regeneration verhindert wird und Akne zur Folge haben kann.
  • Auch Silikone (aus Erdöl hergestellte Kunsstoffe) verhindern die natürliche Regeneration. Erkennbar sind die Inhalte an der „-cone“ oder „-xane“ Endung.
    Parabene (Konservierungsstoff ähnlich wie Östrogen) können unseren Hormonhaushalt durcheinander bringen und stehen im Verdacht, sich im Körper anzulagern.  
  • Emulgatoren (für die Vermischung von Wasser und Fett) binden auch das wertvolle Fett der Haut und wird beim Waschen weggespült, sodass die Haut immer trockener wird.  Erkennen tut man sie als Polyethylenglykol (PEG) oder Wörter mit „-eth“-Endung.
  • Duftstoffe wie Isoeugenol und Eichenmoosextrakt können Allergien hervorrufen.

Tierversuche

Der Chemiecocktail wird, bevor er im Einkaufsregal landet, auf Verträglichkeit getestet. Nicht Menschen, sondern Tiere werden als „Versuchskaninchen“ hergezogen. Es gäbe zwar schon 8‘000 Inhaltsstoffe, die für Kosmetikprodukte getestet und verwendet werden dürfen, aber viele Unternehmen stellen trotzdem neue Rohstoffe her. Diese müssen gesetzlich an Tieren getestet werden. Die Beweiskraft dieser Tierversuche ist allerdings umstritten, denn ein Mensch ist kein Hase und kann unter Umständen ganz anders auf gewisse Stoffe reagieren.

Warum Naturkosmetik?

Naturkosmetik besteht aus wertvollen Pflanzenextrakte und –Ölen, die meist aus biologischem Anbau stammen und somit frei von unerwünschter Chemie sind. 

„Neben der sorgfältigen Auswahl der eingesetzten pflanzlichen Rohstoffe spielen die ökologische Verträglichkeit jedes Produktes, also umwelt- und ressourcenschonende Herstellungsverfahren, die optimale Abbaubarkeit von Rohstoffen sowie der sparsame Einsatz recycelbarer Verpackungsmaterialien eine wichtige Rolle.“ - kontrollierte-naturkosmetik.de


Das BDIH-Label erklärt, dass Naturkosmetik nicht nur ein sorgfältiger Umgang mit pflanzlichen Rohstoffen als Basis hat, sondern auch bei der Herstellung und der Verpackung Rücksicht auf die Umwelt genommen werden soll.

Aber Achtung: Kosmetikprodukte, die weit weg von natürlichen Inhaltsstoffen sind, kommen heutzutage gerne im grünen Look daher. Mit passenden Schlagwörtern und Blümchen auf der Verpackung verkleiden sie sich als Naturkosmetik. Achten Sie sich auf die Labels und Inhaltsstoffe um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um Naturkosmetik handelt. 

Kosmetik selbst gemacht

Gerade wer Naturkosmetikprodukte kauft, weiss, dass die hohe Qualität auch mit einem höheren Preis verbunden ist. Viele Kosmetikprodukte können aber ohne grossen Zeitaufwand ganz günstig selbst gemacht werden. Dies hat auch den Vorteil, dass man die Produkte auf den eigenen Körper abstimmen kann. Anstelle gleich ein 2-für-1-Pack Deodorant zu kaufen, kann in kleinen Mengen experimentiert werden, bis das Rezept perfekt passt.

Zero Waste Deo

Zutaten:

1/3 Kokosfett
1/3 Natron
1/3 Maisstärke
Optional: ein paar Tropfen eines ätherischen Öls

Zubereitung:

Das Kokosfett in einem Wasserbad erhitzen und Natron und Maisstärke dazugeben. Umrühren, bis alles eine homogene Masse bildet. Vom Wasserbad nehmen und optional ätherische Öle beifügen. Das Deo in ein leeres Glas umfüllen und fertig.

Wem das Ganze doch zu aufwändig ist, dem haben wir hier eine Empfehlung mit von uns getesteten Deos zusammengestellt. 

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