Mit fast 6 kg Butter pro Person in Deutschland jährlich liegt der Butter in der Beliebtheitsskala der Brotaufstriche an vorderster Stelle. Margarine mit knapp 5 kg kommt aber dicht dahinter. Doch welches der Produkte ist nun gesünder, und worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Butter
Butterfans argumentieren mit Geschmack und naturnaher Herstellung. Doch so naturnah ist das leider nicht. Butter wird aus Milch hergestellt, welche von Kühen stammt, die dafür geschwängert und nach der Geburt von ihren Kälbchen getrennt werden, damit wir die Milch nutzen können. Aus ethischer Sicht also eine höchst anfechtbare Option. Zudem werden der Kuh beispielsweise Antibiotika verabreicht, die so auch in die Milch gelangen.
Die Herstellung der Butter ist im Vergleich zur Margarine allerdings einfacher und schneller. Der Rahm wird zu Schlagrahm und schliesslich zu Butter geschlagen und dann ausgewaschen und kühlgestellt. Im Gegensatz zu Milch enthält Butter nur noch ganz wenig Laktose. Bei starker Intoleranz muss trotzdem darauf verzichtet werden.
Ein grösseres Problem stellt der hohe Cholesterin -Wert dar: Butter ist neben Eiprodukten einer der höchsten Lieferanten des unbeliebten Sterols. Allerdings muss gesagt werden, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel nicht unbedingt Herzkrankheiten zur Folge hat. Auch die gesättigten Fettsäuren sind immer wieder im Verruf. Aber auch das muss relativiert werden, denn Studien haben keine direkten Verbindungen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen herstellen können.
Auf der anderen Seite werden der Butter auch verschiedene gesundheitsförderliche Auswirkungen zugeschrieben: Butter enthält zwar kleine Mengen an Vitamin A, D, B, K. Diese sind jedoch in viel höheren Dosen in Karotten, Pilzen oder Brokkoli enthalten. Buttersäure soll zudem gut für die Verdauung sein und viel Omega-3 enthalten. Doch auch hier: Vergleicht man die Omega-3 Werte mit denen von Leinöl oder Hanföl, enthalten letztere mindestens das Zehnfache davon.
Margarine
Die Butter hat ganz schön dick aufgetragen, doch steht es wirklich besser um die Alternative? Margarine wurde erstmals für die Soldaten Napoleons III hergestellt, um eine lang haltbare Version von Butter zu haben. Seit damals steigt die Beliebtheit der Margarine. Direkt aus dem Kühlschrank kann sie ohne Probleme auf das Brot geschmiert werden und hält sich ewig. Doch auch sie hat Nachteile: Die Inhaltsstoffe werden oft nicht genau angegeben. Margarine wird zwar zum grössten Teil aus pflanzlichen Fetten hergestellt, doch auch tierische Fette werden manchmal verwendet – ein Blick auf die Inhaltsstoffe ist also unumgänglich für Menschen, die sich vegan ernähren. Dabei fällt dann auch auf, dass diese Liste ziemlich lange ist und unverständliche Begriffe enthält.
Margarine weist oft auch gehärtete Fette auf, die dazu dienen, die Margarine fest zu machen. Transfettsäuren, die durch die künstliche Härtung von Fetten entstehen, können krebsfördernd und entzündungsfördernd wirken. Natürliche Transfettsäuren, wie sie auch in der Butter enthalten sind, wurden hingegen bisher nicht mit gesundheitsschädigenden Auswirkungen in Verbindung gebracht.
Auch zum Abnehmen ist Margarine nicht geeignet. In Light Versionen von Butter und Margarine werden einfach mehr Wasser und synthetisch hergestellte Stoffe beigemischt. Je nach Zusammensetzung der Margarine, kann sie zwar wertvolle Stoffe beinhalten, diese können aber wie bei der Butter in anderen Lebensmittel in höherer Dosis gefunden werden.
Fazit
Weder Margarine noch Butter trumpfen auf: Beide Aufstriche werden mit gesundheitsschädlichen und -förderlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht. Wir empfehlen Bio-Margarine, da bei deren Herstellung kein Tierleid entsteht und die verwendeten Öle aus biologischem Pflanzenanbau gewonnen werden. Wer trotz allem nicht auf Butter verzichten möchte, sollte eine Bio-Butter in hoher Qualität kaufen.
Die noch gesünderen und weniger verarbeiteten Varianten sind Kokosfett oder Kokosmus, weisses Mandelmus oder Olivenöl (eine Stunde in das Gefrierfach). Diese Alternativen können ebenfalls als Brotaufstrich verwenden werden. Auch hier sollte auf Bio und hohe Qualität geachtet werden.
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