Viele Kosmetikartikel wie Peelings, Zahnpasta, aber auch dekorative Kosmetik enthalten Mikroplastik. Die winzigen Kunststoffteilchen sind für die Industrie günstig herzustellen und bieten vielseitigen Nutzen. In Peelings wirken die Mikropartikel als Schleifmittel, in Duschgels, Cremes und Kosmetik finden wir sie in flüssiger Form als Bindemittel vor. Ob diese kleinen Partikel für den Menschen schädlich sind, ist noch weitgehend unbekannt. Dass der Plastik für die Umwelt ein Problem darstellt, ist dagegen unumstritten. Nicht nur die Herstellung des Rohstoffs auf Basis von Erdöl ist problematisch: Die kleinen Plastikteile können von Kläranlagen nicht aus dem Wasser gefiltert werden und gelangen auf direktem Wege in die Gewässer. Die Stoffe sind biologisch nicht abbaubar und verschmutzen bereits heute in bedenklichen Mengen Seen, Flüsse und Meere.
„Plastik gefährdet unsere Ökosysteme, weil es mittlerweile als vermeintliches Nahrungsmittel für Meeresorganismen verfügbar ist. Je kleiner das Mikroplastik, desto wahrscheinlicher verwechseln Muscheln, Würmer oder Fische die Partikel mit Nahrung oder nehmen sie passiv durch Filtration auf“
Nadja Ziebarth, Meeresschutzexpertin
Der Plastik verschmutzt so nicht nur den Lebensraum vieler Lebewesen, sondern gelangt auch in deren Nahrungsketten. Die Plastikteile werden von den Meeresorganismen mit Nahrung verwechselt oder beim Verzehr von anderen Tieren mitgefressen. Der Plastik füllt ihnen zwar den Magen, versorgt sie jedoch nicht mit Nährstoffen. Dies kann bis zum Tod der Tiere führen. Zudem wirken die Partikel wie Magnete und ziehen Giftstoffe an. In Nähe von Mikroplastik kommt es daher zu einer Konzentration von Schadstoffen. Dies gefährdet die Gesundheit der Tiere.
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Der Plastik liesse sich von den Herstellern ganz einfach durch andere Stoffe ersetzen. Trotz Einwänden von Umweltorganisationen verwenden viele Unternehmen noch heute Plastikpartikel in Pflege- und Kosmetikprodukten, denn es bestehen keine Vorschriften oder Verbote für den Einsatz dieser Substanzen. Die Preisklasse der Kosmetiklinien macht hierbei keinen Unterschied. Auch hochpreisige Marken versetzen ihre Produkte mit Mikropartikeln. Aus der Inhaltsliste sind diese Stoffe nicht ganz so einfach herauszulesen, denn es gibt keine allgemeine Kennzeichnung für Produkte mit bzw. ohne die kleinen Plastikteile. Hier eine Liste der häufigsten Kunststoffe in Kosmetika:
- Polyethylen
- Polypropylen
- Polyethylenterephthalat
- Nylon-12
- Nylon-6
- Polyurethan
- Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
- Acrylates Copolymer
- Acrylates Crosspolymer
- Polyquaternium-7
Um sich das mühsame Studieren langer Inhaltlisten zu ersparen, greift man am besten zu Naturkosmetikprodukten. Diese Kosmetiklinien, wie beispielsweise Yves Rocher oder Lavera, verwenden keinen Mikroplastik und setzen bei ihren Produkten auf ökologische Herstellungsprozesse. Viele Pflegeprodukte können zudem ganz einfach durch Haushaltsmittel wie Kokosöl oder Salz ersetzt werden. So erspart man der Umwelt nicht nur die Belastung durch Mikropartikel, sondern reduziert auch noch seinen Abfallberg.
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