Soja ohne Gentechnik: Chance für Europa

Der Grossteil der Sojapflanzen der Erde ist gentechnisch verändert. Der Grossteil der Sojapflanzen der Erde ist gentechnisch verändert.

Soja am Weltmarkt – ohne Gentechnik nicht möglich? Verantwortungsbewusster Bezug von Futtermittelsoja aus nachhaltiger, gentechnikfreier Produktion in Europa?

Soja ist am Weltmarkt vor allem durch den hohen Eiweissgehalt als Futtermittel gefragt. Laut einem Bericht vom WWF werden 75% des produzierten Soja als Futtermittel verwendet. Der steigende Fleischkonsum, nicht nur in Europa, sondern auch in China und den USA, hatte zur Folge, dass die Soja-Produktion in den letzten 50 Jahren um das 10-fache angestiegen ist.

Ein solch hoher Bedarf an Soja ist ohne den Einsatz von Gentechnik nicht abzudecken. Etwa 80% des produzierten Soja ist mittlerweile gentechnisch verändert.

Gentechnisch verändertes Soja

In den Hauptexportländern USA, Argentinien und Brasilien werden seit vielen Jahren gentechnisch veränderte Sorten eingesetzt, die beispielsweise gegen verschiedenste Herbizide immun sind. Dadurch haben Landwirte die Möglichkeit, die Felder noch häufiger zu besprühen. Doch auch das Unkraut entwickelt Resistenzen gegen die Herbizide, worauf mit weiteren unterschiedlichsten Chemikalien reagiert wird. Von den Hauptexporteuren ist Brasilien der Einzige, der einen namhaften Anteil an gentechnikfreiem Soja produziert, der zu meisten Teilen von den Ländern der Europäischen Union nachgefragt wird. Da laut EU-Gesetz gentechnisch veränderte Produkte speziell deklariert werden müssen, werden in der gesamten Produktionskette konventionelle Sojabohnen von gentechnisch veränderten Produkten streng getrennt, um Beimischungen unter einem Grenzwert von 0,9 Prozent zu halten. Diese starken Kontrollen sind für die Herstellerländer nur rentabel, wenn der Preis in Europa dementsprechend angepasst wird. Ansonsten ist die steigende Nachfrage aus China, wo es keine solchen Einschränkungen gibt, die gewinnbringendere Export-Strategie.  

Soja-Importe in der Schweiz

In der Schweiz setzt sich das Soja Netzwerk Schweiz, ein Zusammenschluss von Händlern, Produzenten, Umwelt- und Labelorganisationen, seit 2011 für einen sozial- und umweltgerechten Anbau, sowie Beschaffung, Vermarktung und Verwendung von Futtermittelsoja ein. Das Netzwerk deklariert einen Anstieg des Imports von Soja aus verantwortungsbewusster Produktion seit dem Jahr 2011 von 40 auf zuletzt 99%. Verantwortungsbewusste Produktion in den Herstellerländern bedeutet einerseits die Einhaltung unterschiedlicher Nachhaltigkeits-Standards, wie ökologische und soziale Kriterien. Andererseits beinhaltet sie wesentlich die Freiheit von gentechnisch veränderten Organismen. Somit ist ein gentechnikfreier Bezug von Soja zumindest im kleinen Rahmen für die Schweiz durchaus möglich.

Soja aus Europa

Weitere europäische Länder sind bestrebt, die Abhängigkeit von Nord- und Südamerika in der Sojaproduktion zu minimieren und den Bedarf durch gentechnikfreien Anbau in Europa zu decken. In der Schweiz züchtete die Forschungsanstalt Agroscope seit Jahren ohne Einsatz von Gentechnik an Sojasorten, die nun an die klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa angepasst sind. Vor allem in Italien und im Donauraum nahm der gentechnikfreie Sojaanbau in den letzten Jahren zu. Der Verein Donau Soja - als Zusammenschluss der Länder im Donauraum - setzt sich zum Ziel, eine gentechnikfreie, nachhaltige Sojaproduktion in Europa zu gewährleisten. 

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