Aus der Bekleidungs- und Textilindustrie ist sie kaum wegzudenken: Die Baumwolle. Mit einem Anteil von etwa 30% ist sie die wichtigste Faser in der Textilproduktion. Doch auf dem Weg zu einer nachhaltigen Baumwollproduktion gilt es, soziale und ökologische Herausforderungen in den Produktionsländern zu meistern und - insbesondere für die Textil- und Bekleidungsfirmen – Verantwortung zu übernehmen.
„12-15% der Baumwolle wird nachhaltig produziert, jedoch nur ein Fünftel davon wird von den Firmen aktiv als nachhaltige Baumwolle bezogen. Ohne genügend Nachfrage der Firmen wird nachhaltige Baumwolle ein Nischenprodukt bleiben und die sozialen und ökologischen Probleme bleiben bestehen.“
Sustainable Cotton Ranking 2017
Pesticide Action Network UK, Solidaridad und WWF International veröffentlichten vor wenigen Tagen das „Sustainable Cotton Ranking 2017“: Darin vergleichen sie Textil- und Bekleidungsfirmen nach Kriterien der Nachhaltigkeit in Bezug auf Baumwolle. Verglichen wurden die Bemühungen der Firmen zu den Themen Strategien zur Nachhaltigkeit, Verwendung von nachhaltiger Baumwolle, Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe und Transparenz. Der Bericht hält fest, dass einige Top Mode Marken im Bereich nachhaltige Baumwolle sehr nachlässig sind und den negativen Auswirkungen konventioneller Baumwollproduktion keine Beachtung schenken. Gleichzeitig gibt es fünf Firmen – allen voran IKEA - die auf dem besten Weg in Richtung Nachhaltigkeit sind. Bestrebt, sich laufend zu verbessern, haben diese Firmen ambitionierte Ziele, um nachhaltige Baumwolle zur Norm in der Bekleidungs- und Textilindustrie zu machen.
Wie erkenne ich Produkte aus nachhaltiger Baumwolle?
In der internationalen Kennzeichnung von nachhaltiger Baumwolle steht das „Organic Cotton“-Label für umweltbezogene Nachhaltigkeit und das „Fairtrade“-Label für die Sicherung sozialer Aspekte, wie faire Arbeitsbedingungen für die Produzenten. Die beiden Label „Better Cotton Initiative“ und „Cotton made in Africa“ berücksichtigen sowohl soziale als auch ökologische Standards. In der Schweiz gibt es zusätzlich die Bio-Zertifizierungen „Coop naturaline“, „Migros Bio Cotton“ und „Global Organic Textile Standard“.
Tipps für einen umweltbewussten Textilkonsum:
- Generell weniger Kleidung kaufen – Minimalismus liegt im Trend
- Falls doch notwendig, beim Kauf auf Nachhaltigkeits- oder Bio-Label achten
- Bekleidungsstil vereinfachen und auf die neuesten Trends verzichten
- Second-Hand-Kleidung kaufen oder mit Freunden tauschen
- Alte Kleider zu einer Recycling-Stelle bringen oder auf dem Flohmarkt verkaufen
- In hochwertige Bekleidung investieren, denn sie ist langlebiger als Billigware
- Nähen und Flicken lernen
Die genauen Ergebnisse des "Sustainable Cotton Ranking 2017" übersichtlich dargestellt
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