Ratgeber: Der Weihnachtsbraten gehört nicht in den Abfall!

Die Briten werfen jede Weihnachten 260‘000 Truthähne in den Müll. Die Briten werfen jede Weihnachten 260‘000 Truthähne in den Müll.

An Weihnachten wird stets grosszügig aufgetischt. Es soll an nichts fehlen und man möchte seine Gäste verwöhnen. Die Unmengen an Lebensmitteln, die dabei im Müll anstatt in hungrigen Mündern landen, sind tragisch.

Foodwaste ist in der Weihnachtszeit greifbarer denn je. Nach dem üppigen Weihnachtsessen fallen viele unnötige Reste an. Anstatt diese zu verwerten, werden sie schlicht weggeworfen und enden im Abfall.

Eine Studie aus Grossbritannien hat festgestellt, dass die Briten an Weihnachten Esswaren wegwerfen, die 4.2 Millionen Portionen feinstem Weihnachtsessen entsprechen. Rund 260‘000 Truthähne und mehr als 11 Millionen Kartoffeln finden nie den Weg in die Mägen. Die Briten geben fürs Weihnachtsessen auch bis zu 30 % mehr aus als für gewöhnliche Essens-Einkäufe. Wer also überlegt einkauft, tut sicherlich auch seinem Geldbeutel einen grossen Gefallen.

Was auf der anderen Seite des Kanals abläuft, ist leider hierzulande nicht viel besser. Schweizer werfen jährlich total 2 Millionen Tonnen Nahrungsmitteln weg. Dies entspricht einer mit Esswaren gefüllten Lastwagenkolonne von Zürich bis Madrid. Pro Person sind dies im Jahr 300 Kilogramm Lebensmittel, die so verschwendet werden!
Für das Foodwaste-Problem während der Weihnachtszeit in der Schweiz liegen keine genauen Zahlen vor, aber jeder von uns ist sich bewusst, dass an Weihnachten übermässig viele Lebensmittel verschwendet werden. Dennoch wird erstaunlich wenig dagegen unternommen.

Enorme Folgen für Mensch und Umwelt

Dass solch ein verschwenderisches Konsumverhalten negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat, ist offensichtlich. Während weltweit rund 800 Millionen Menschen unter Hunger leiden, gehen wir mit unseren Lebensmitteln alles andere als sparsam um. Auch die ökologischen Folgen sind besorgniserregend: Ein Drittel der weltweiten Landwirtschaftsflächen werden für menschliche Nahrungsmittel beansprucht, die nie gegessen werden. So werden beispielsweise unvorstellbare Wassermengen – dreimal das Volumen des Genfer Sees, um genau zu sein – für sinnlose Landwirtschaft verbraucht. Ausserdem wird der CO2-Ausstoss durch Lebensmittelverschwendung auf 3.3 Gigatonnen beziffert. Die unnötige Verschwendung von Nahrungsmitteln ist somit der drittgrösste Klimasünder nach den USA und China!

Foodwaste an Weihnachten verhindern

Wer an Weihnachten in der Küche steht, möchte alles perfekt machen. Die Gäste sollen verwöhnt werden, und es darf ja nicht zu wenig Essen geben. Genau da liegt der Fehler: Um die Gäste nicht enttäuschen zu müssen, wird viel mehr gekocht, als aufgegessen werden kann. Dabei kann man anhand von Mengenangaben in Rezepten seinen Einkauf planen, um die Grösse der notwendigen Portionen nicht zu überschätzen. Selbstverständlich kann es bei vielen Gästen schwierig werden, die Mengen richtig abzuschätzen. Glücklicherweise gibt es für diesen Fall Mengenberechnungshilfen, die selbst geübten Köchen aus der Patsche helfen. 

Vielen von uns ist es wahrscheinlich schon so ergangen: Am Ende des Festessens sitzen wir mit vollgeschlagenen Bäuchen am Esstisch und bringen die letzten Bissen einfach nicht mehr herunter. Um solch unangenehme Situationen zu vermeiden, sollten kleine Portionen serviert werden. Im besten Fall kann jede Person selbst seine Portion schöpfen.
Falls trotzt der guten Planung Resten anfallen, müssen diese nicht direkt in den Mülleimer geschoben werden. Wer bereits vor den Weihnachtstagen die noch im Tiefkühlschrank vorhanden Lebensmittel aufbraucht, hat danach mehr Platz, um die anfallenden Resten bis zu einem späteren Zeitpunkt kühl zu lagern. Mit etwas Kreativität kann man sie in den nächsten Tagen wieder zu köstlichen Mahlzeiten verwerten oder nach den Feiertagen mit zur Arbeit nehmen.

Ein wenig Planung und Kreativität reichen aus, damit nach Weihnachten nicht ein Abfallberg aus Lebensmitteln anfällt. So vermeidet man nicht nur Foodwaste, sondern man tut erst noch Gutes für die Umwelt, fürs Portemonnaie und natürlich auch für seine Wunschmasse.

 

Tipps gegen Foodwaste
Ideen für die Resteverwertung

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