Zum einen sind sie einiges teurer als der herkömmliche Herd, zum anderen befürchten viele eine hohe Strahlenbelastung durch die elektromagnetischen Felder, mit welchen der Induktionskochherd arbeitet. Ist diese Befürchtung berechtigt?
Wie funktioniert der Induktionskochherd?
Induktionskochherde arbeiten mit einem völlig anderen Prinzip als die herkömmlichen Herde. So kann man die nackte Handfläche auf den Induktionsherd legen, während dieser voll eingeschaltet ist und nichts passiert. Alles bleibt kalt. Er entfaltet seine Wirkung erst im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Pfanne aus ferromagnetischem Material, beispielsweise Stahl. Genutzt wird dabei ein physikalischer Effekt, der Induktion genannt wird. Unter jeder Kochzone befindet sich eine Spule, durch welche Wechselstrom fliesst. Dadurch wird ein Magnetfeld derselben Frequenz erzeugt, welches seinerseits im elektrisch leitenden Pfannenboden einen kreisförmigen Strom (Wirbelstrom) verursacht. Dieser Effekt, die Induzierung eines Stromflusses durch ein Magnetfeld, wird Induktion genannt. Durch den Ohmschen Widerstand des Pfannenbodens wird der Strom in thermische Energie, also Wärme, umgewandelt. Dies funktioniert prinzipiell bei allen elektrisch leitenden Materialien. Aber nur bei ferromagnetischen Materialien (NEC: Nickel, Eisen, Cobalt) wird das Magnetfeld so gebündelt, dass der Wirkungsgrad genügend hoch ist, um Kochen zu können.
Gefahren
Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden bisher keine spezifischen Studien über die Auswirkung von Induktionsherden auf die menschliche Gesundheit durchgeführt. Fakt ist aber: Magnetfelder durchdringen fast alles, auch den menschlichen Körper. Das elektromagnetische Wechselfeld des Induktionsherdes kann im menschlichen Körper Wirbelströme verursachen, Muskel- und Nervenzellen erregen und dadurch zu Flimmererscheinungen der Augen führen. Elektrosensible Personen reagieren stark auf Induktionskochherde und halten es nur kurze Zeit davor aus. Gefährlich sind diese Magnetfelder vor allem für Personen mit Herzschrittmacher, denn sie können zu Funktionsstörungen führen. Bisher wurden nur wenige Studien durchgeführt, die Langzeitauswirkungen niederfrequenter elektromagnetischer Felder auf die menschliche Gesundheit untersuchen. Aber bei einer Studie der Internationalen Krebsforschungsagentur (IACR) aus dem Jahre 2001 hat sich der Verdacht ergeben, dass sie krebserregend wirken können. Dies wurde im Zusammenhang mit Magnetfeldern über 0,2 Mikrotesla und Leukämieerkrankungen von Kindern festgestellt. Weitere Studien ergaben Hinweise auf Wirkungen wie Veränderung des Melatoninspiegels, Verhaltensänderungen, Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System oder Veränderungen in allen Körpersystemen. Auch für Elektrosmog-Experte Peter Schlegel, Dipl. Ing.-ETH, gibt es keinen Zweifel mehr, „dass magnetische Felder das Krebsrisiko erhöhen können". Dies sagte er gegenüber dem Konsumentenmagazin Ktipp. Gemäss Ktipp liegt die Grenzwertempfehlung der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICNIRP) für Induktionskochherde bei einer Magnetfeldstärke von 6,25 Mikrotesla. „Unverhältnismässig hoch" für Peter Schlegel. Dieser Wert ist 31 mal höher als der Grenzwert, bei dem sich gemäss der Studie der IACR ein Zusammenhang mit Leukämieerkrankungen von Kindern ergab.
Tipps für den Gebrauch eines Induktionsherdes
Auch das BAG schreibt, dass direkt vor dem Herd „relativ grosse Magnetfelder auftreten können", welche den ohnehin hohen Grenzwert noch übersteigen. Das BAG gibt folgende Empfehlungen ab, um die Magnetfelder des Induktionsherdes möglichst tief zu halten:
- Bedecken Sie die Kochzone möglichst vollständig mit einer entsprechend grossen Pfanne
- Verwenden Sie keine defekten Pfannen mit krummen Böden
- Verwenden Sie speziell für Induktionsherde gefertigte Pfannen
- Das Einhalten eines Abstandes zum Kochherd von 5-10 cm reduziert die Magnetfeldstärke erheblich
- Verwenden Sie keine Metallkochlöffel, damit keine Ableitströme durch den Körper fliessen
- Personen mit einem Herzschrittmacher oder einem implantierten Defibrillator sollten die Verwendung eines Induktionsherds mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin besprechen.
Bestrahlung im Alltag
In der heutigen Zeit werden wir – egal wo wir uns aufhalten – immer von mehr oder weniger starken elektromagnetischen Feldern bestrahlt. Sie kommen von der Handyantenne, dem PC, Starkstromleitungen und Handynetzteilen, um nur einige der zahlreichen Quellen zu nennen. Ob und inwiefern all diese Felder gesundheitsgefährdend sind, ist ein heikles Diskussionsthema, bei welchem kaum Einigkeit herrscht. Auch unter Experten nicht. Tatsache ist aber, dass es nicht wenige Menschen gibt, die den Einfluss elektromagnetischer Strahlen in ihrem Körper wahrnehmen und sich dabei nicht wohlfühlen. Fakt ist auch, dass bisher mehrere Studien Hinweise auf gesundheitsschädigende oder sogar krebsfördernde Wirkungen elektromagnetischer Strahlung auf dem Menschen geliefert haben. Aufgrund der ohnehin schon starken Strahlung im Alltag ist es deshalb nicht zu empfehlen, sich auch noch beim Kochen zusätzlicher Strahlung auszusetzen – unnötig. Die Energie, die man durch Induktionskochherde einsparen kann, sollte man besser zuerst in Bereichen einsparen, wo die Gesundheit nicht darunter leidet, oder sie gar noch profitiert. Bei der Mobilität beispielsweise.
Weitere Informationen:
Studie Magnetfeldexposition durch Induktionskochherde (BAG, ITIS Foundation)
Faktenblatt Induktionskochherd (BAG)
Kommentare (1) anzeigenausblenden
Meine Frau wurde ins Spital eingeliefert aufgrund sehr starker unerträglicher Schmerzen im Bauchbereich in Höhe Leber+Galle wie Gallenkolik, Sie konnte 2 Nächte nicht mehr schlafen aufgrund dieser starken Schmerzen. Lt. Befund konnte im Spital nichts festgellt werden, woher diese unerträglichen starken Schmerzen verursacht wurden. Der nächste Schritt war, den Rücken zu untersuchen auf eventuelle Bandscheibenvorfälle, auch das ging negativ erfolglos aus. Dann kam eine Info von einer Freundin:" Du hast ja ein neues Induktionskochfeld bekommen, diese haben starke Strahlungen vielleicht ist das die Ursache dafür".
Im Internet konnte ich ebenfalls Einträge von solchen Problemen lesen. Ich habe ab da an nicht mehr mit der Induktion gekocht und am 2 Tag danach waren die Schmerzen spurlos verschwunden u. nicht mehr gekommen. Also Hände weg von solchen schleichenden zweifelhaften Strahlungsprodukten, wenn jemanden die Gesundheit noch was Wert ist.