Für die riesigen Palmöl-Plantagen werden Regenwälder abgeholzt und damit wertvolle Ökosysteme zerstört, Tiere verlieren ihren natürlichen Lebensraum. Durch Rodungen werden Unmengen an Kohlenstoffdioxid freigesetzt und belasten die Umwelt. In Indonesien, dem Weltmarktführer in Sachen Palmöl, brennen die wertvollen Torfböden, giftige Dämpfe machen die Menschen vor Ort krank. Die Arbeiter auf den Plantagen arbeiten ohnehin meistens unter ethisch nicht vertretbaren Bedingungen, haben mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen und werden ungerecht entlohnt. Es ist also klar, dass sich an der Situation etwas ändern muss und man auf Produkte, die Palmöl enthalten, verzichten sollte. Dies klingt in der Theorie einfach, ist im Alltag aber schwer umzusetzen.
Deklaration von Palmöl
Für verpackte Lebensmittel gilt seit 2014 eine Kennzeichnungspflicht, Palmöl muss also namentlich aufgeführt werden. Schwierig dabei ist, dass dies in vielen verschiedenen Varianten geschieht. Diese können verwirrend sein, und man verliert schnell den Überblick. Einige der Namen lauten wie folgt: Sodium Laureth Sulfate, Palm Kernel, Palmolein, Palmitate, Stearate usw. Dazu kommt, dass einzelne Zutaten, die zum Endprodukt zusammengemischt werden, bereits Palmöl enthalten, welches dann auf dem fertigen Produkt nicht deklariert ist. Wie Statistiken zeigen, ist das Öl bereits in jedem zweiten Lebensmittel im Supermarkt zu finden, auch in solchen, von denen wir es nicht erwarten würden. Hier in der Schweiz erhältliche Lebensmittel, die verstecktes Palmöl enthalten, sind: Pastetli, Engadiner Nusstorte, Toffifee, Vanillekipferlteig, Fertigpizzas, Nutella, Gemüsebouillon, Kägi fret oder die meisten Kerzen.
Noch schwieriger wird es bei den Kosmetik- und Reinigungsprodukten. Auch hier finden wir extrem viele Produkte, die das Öl enthalten. Allerdings muss dieses hier nicht einmal klar deklariert werden. Steht auf einer Tagescreme: Enthält pflanzliches Öl, handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um Palmöl. Welches Öl wirklich verwendet wurde, wissen letztlich nur die Einkäufer der Firmen. Da viele Produkte auf Englisch angeschrieben sind, erschwert sich das Erkennen der Inhaltsstoffe. Sonderbezeichnungen, die oft verwendet werden, sind zum Beispiel: Sodium Lauryl Sulfoacetate, Cetyl Palmitate oder Caprylic Triglyceride.
Wer also auf Palmöl verzichten will, muss sich Zeit nehmen. Dafür müssen Produkte und ihre Inhaltsstoffe genau analysiert werden. Mit der App von codecheck.info wird einem dabei geholfen. Die App scannt den Strichcode der jeweiligen Ware und zeigt an, ob kritische Inhaltsstoffe darin vorkommen. Ausserdem macht sie einen auf Alternativen aufmerksam. Einfacher wird es, wenn man nur Produkte kauft, die bereits palmölfrei angeboten werden. In der Schweiz haben Migros und Coop solche Lebensmittel sowie Kosmetikprodukte in ihrem Sortiment. Auch in vielen Natur-Drogerien findet man gute Alternativen.
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