Ob «Blütenromantik», «Gentle Touch Pure Care» oder «Aprilfrisch»- Weichspüler tragen stets wolkige Namen, versprechen einen «extra Kuscheleffekt» und suggerieren, dass Sie sich mit Ihnen nur Gutes tun. Tatsächlich ist das kleine Extra für Sie und Ihre Wäsche, um es mit den Worten der Firma «Lenor» auszudrücken, gar nicht so unschuldig, wie es daherkommt. Weichspüler enthalten einige kritische Inhaltsstoffe, die es sich zu hinterfragen lohnt.
Um zu verhindern, dass sich die Textilfasern beim Trocknen verkletten und sich der Stoff versteift, enthalten Weichspüler sogenannte kationische Tenside. Mit ihrer positiven Ladung bilden sie einen Seifenfilm auf der negativ geladenen Oberfläche der Fasern. Dadurch erhöht sich nicht nur die Geschmeidigkeit, sondern auch die Wasserabweisbarkeit der Textilien (Frottiertücher können durch den Gebrauch von Weichspülern an Saugkraft verlieren!).
Obwohl die biologische Abbaubarkeit von Tensiden sowohl in der EU als auch in der Schweiz mittlerweile gesetzlich verordnet ist, bestehen sie häufig aus tierischen Bestandteilen wie Rinderfett (getarnt unter dem Namen Dihydrogenated Tallowoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate) und sind, wenn nicht ökologisch, dann sicherlich ethisch fragwürdig.
Weiter enthalten Weichspüler Duft- und Konservierungsstoffe, für welche keine Gesetze bezüglich biologischer Abbaubarkeit gelten. Neben den damit verbundenen Umweltschäden, bergen die Duftstoffe ein Gesundheitsrisiko; nach Nickel sind sie der zweithäufigste Auslöser von Kontaktallergien.
Den geschmeidigen Luxus gibt es auch in «grün»
Wer dennoch nicht auf Weichspüler verzichten will – denn gewisse Vorteile haben sie tatsächlich - der kann sich die ganzen Chemikalien sparen. Ein umwelt-, haut- und kostenfreundlicher Weichspüler lässt sich nämlich ganz einfach selber herstellen.
Was es dazu braucht? Ganz gewöhnlicher, weisser Haushaltsessig mit einem Säuregrad von etwa 5 %. Das vielseitige Hausmittel erfüllt seinen Zweck auch in der Waschmaschine. Essig wirkt als Wasserenthärter, löst Kalk aus den Fasern und trägt dadurch zu einem weicheren Waschergebnis bei. Ausserdem löst er jegliche Seifenrückstände aus ihren Textilien, deren Farben strahlen anschliessend wie neu. Nicht zuletzt entkalkt Essig ganz nebenbei ihre Maschine.
Für einen Waschgang von etwa 7 kg Wäsche geben sie 60 ml Essig entweder ins Weichspülfach Ihrer Maschine oder direkt in die Wäschetrommel. Den blumigen Duft kommerzieller Weichspüler können Sie dabei ganz einfach durch ein paar Tropfen ätherischen Öls, z. B Lavendel, ersetzen. Apropos Duft: Falls Sie Bedenken bezüglich des Essigdufts haben; dieser verfliegt spätestens nach dem Trocknen.
Für weisse Wäsche lohnt es sich übrigens, statt Essig 0.5 EL Zitronensäure in 100 ml Wasser zu verwenden, denn diese hat zusätzlich eine bleichende Wirkung.
Quellen und weitere Informationen
Weiche Wäsche- um jeden Preis?
Wie sinnvoll sind Weichspüler?
bafu: Gesetzliche Grundlagen Detergenzien
Essig im Haushalt
Kommentare (0) anzeigenausblenden