Bananen gehören - genau wie Äpfel - zu den nachreifenden Früchten. Sie produzieren das Pflanzenhormon Ethylen, welches den eigenen Reifungsprozess ankurbelt. So geschieht es, dass die im Laden noch grün-gelben Bananen nach wenigen Tagen im Obstkorb übersät sind mit sogenannten Zuckerflecken und sich die Schale allmählich komplett braun verfärbt. Der Farbumschlag wird übrigens dem in der Schale enthaltenen «Glückshormon» Dopamin zugeschrieben - es wird mit der Zeit selber braun.
Über den perfekten Reifegrad einer Banane lässt sich streiten. Fest steht jedoch: Die braunen Flecken sind kein Anzeichen für Fäulnis, selbst eine komplett verfärbte Banane lässt sich noch essen. Da sich der Grossteil ihrer Stärke in Zucker verwandelt hat, schmeckt sie süsser und aromatischer. Erkenntnisse aus der «Bananologie» zeigen ausserdem, dass reifere Bananen das Immunsystem gleichermassen ankurbeln wie Lentinan, ein medizinisch genutztes Immunostimulans.
Wem die braunen Zuckerbomben dennoch zu viel des Guten sind, dem bietet sich eine Reihe möglicher Verwendungsweisen (über)reifer Bananen.
Einfrieren
Grundsätzlich lassen sich geschälte und geschnittene Bananen prima für den späteren Gebrauch einfrieren.
Eis
Um die unter Foodbloggern gehypte "Nice Cream" selber zu kreieren, müssen Sie kein Küchenprofi sein: Eingefrorene Bananenstücke mit einem Schuss (pflanzlicher) Milch pürieren und je nach Belieben mit Kakaopulver, Zimt, Kokosraspeln oder gefrorenen Beeren ergänzen – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Ei-Ersatz
Ähnlich wie Apfelmus oder Sojamehl eignen sich Bananen als Bindemittel. In süssem Gebäck lässt sich dadurch wahlweise sogar an Haushaltszucker einsparen. Dazu zerdrücken Sie eine möglichst reife halbe Banane mit der Gabel und mischen sie statt einem Ei unter den Teig. Gleichermassen funktionieren Bananen auch in Pfannkuchen.
Curry
Für herzhafte Gerichte wird gerne auf die Kochbanane zurückgegriffen, doch auch die cremige Konsistenz der gekochten Obstbanane verleiht einem Curry eine angenehm süsse Note.
Smoothies
Bananen gehören in fast jeden Smoothie - sie sind die perfekte Grundlage für ein smoothes Trinkvergnügen. Falls Sie Biobananen verwenden, zögern Sie nicht, deren Schale mit zu verarbeiten. Diese enthalten unter anderem Vitamin A, einige B-Vitamine, Ballaststoffe, Kalium und Magnesium.
Brot
Zum Abschluss ein amerikanischer Klassiker: Bananenbrot. Rezepte gibt es unzählige; Eier sind dabei wie bereits erwähnt nicht nötig, Butter und Milch lassen sich ebenfalls einfach durch geschmacksneutrales Öl und pflanzliche Milch ersetzen.
Wollen Sie das Reifen von Bananen hinauszögern, bewährt es sich, das Stielende mit Frischhaltefolie oder einem Wachstuch einzuwickeln. Die anfangs erwähnten Ethylengase kommen nämlich aus dem Strunk, durch das Einwickeln lässt sich folglich der Reifeprozess verlangsamen. Es lohnt sich ausserdem, darauf zu achten, die Bananen nicht zusammen mit anderen nachreifenden Früchten zu lagern. Das Ethylen benachbarter Äpfel zeigt nämlich auch in Bananen Wirkung.
Quellen und Rezepte
Differences in Biological Response Modifier-like Activities According to the Strain and Maturity of Bananas, H. Iwasawa, M. YamazaKi, Department of Medical Life Chemistry, Faculty of Pharmaceutical Sciences, Teikyo University, Sagamiko-machi, Sagamihara-city, Kanagawa 229-0195, Japan, 2009
Bananenpfannkuchen
Bananencurry
Bananenbrot
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