Der allseits beliebte Modeklassiker, die Bluejeans, ist leider nicht gerade als das umweltfreundlichste Produkt bekannt. Viele Ressourcen und Chemikalien werden dafür verwendet, den begehrten Denimstoff herzustellen. Ferner wird bei den diversen Herstellungsprozessen die Gesundheit und das Leben der Arbeiter gefährdet; keine schöne Bilanz für ein Produkt, welches tagtäglich eigentlich Freude bereiten sollte. Doch es gibt gute Neuigkeiten, denn das Kleidungsstück wird mittlerweile vermehrt auf nachhaltigem Weg hergestellt, um Mensch und Umwelt zu schonen. LadenZeile hat sich in einer interessanten Infografik dem Thema gewidmet und stellt Fakten, Herstellungsprozesse und alternative Methoden vor. Dabei werden ebenfalls Tipps und Tricks aufgezeigt, welche auch dem Käufer helfen, sich für eine nachhaltige Mode-Revolution im Alltag zu engagieren.
Die Schattenseiten der Jeansproduktion
Auch wenn jeder von uns eine Jeans im Schrank hängen hat, machen wir uns selten Gedanken darüber, wie der Herstellungsprozess einer Jeans eigentlich verläuft. Der Verbrauch von 35% der jährlichen Baumwollproduktion und der damit zusammenhängende Aufwand von 10‘000 Liter Wasser für ein Kilo Baumwolle ist nur die Spitze des Eisbergs. Um die Baumwollpflanzen resistenter zu machen und die große Nachfrage bedienen zu können, werden viele Pestizide und Chemikalien verwendet. Vor allem das Färben und das Designen der Jeanshose verursachen bei den Arbeitern gesundheitliche Probleme. Verfahren wie z. B. das Sandstrahlen können schwere, unheilbare Lungenkrankheiten wie Silikose auslösen. Da glücklicherweise das Bewusstsein für nachhaltige und faire Mode in den letzten Jahren bei den Konsumenten und in der Modeindustrie gestiegen ist, gibt es einige Wege, um Jeanskleidung umweltfreundlicher zu produzieren und diese bewusst zu konsumieren.
Umdenken und Verantwortung übernehmen
Die Modeindustrie hat begonnen, in ihrer Produktionsweise umzudenken. Fashion Labels und Hersteller haben die Verwendung von Pestiziden und Wasser drastisch gesenkt. Schädlingsresistente Baumwollpflanzen und der Anbau in geeigneteren Gebieten helfen dabei enorm. In verschiedenen Ländern, beispielsweise im Nordwesten von Tadschikistan, wird auf Versuchsflächen einerseits mit möglichst wenig Wasser gearbeitet und andererseits durch Wechselpflanzungen z. B. mit Bohnen verhindert, dass sich Schädlinge ausbreiten können. Auch das Färben der Jeans wird nachhaltiger gestaltet: Natürliche Farberhaltungs-Methoden sowie Alternativen zu herkömmlichen Färbungen leisten hier ihren Beitrag. Der Gebrauch von Lasern um einen Whisker-Effekt zu erzielen stellt dabei nur eine alternative Methode von vielen dar.
Was man als Käufer tun kann
Als Käufer hat man natürlich immer die Wahl, welches Produkt man aus einer Vielzahl von Artikeln wählt. Ein Auge auf ausgezeichnete, nachhaltige Mode zu werfen, lohnt sich also allemal. Das Angebot ist mittlerweile sehr groß und für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. Wer seine Kleidung regional kauft, reduziert gleichzeitig den CO2-Ausstoß. Auch Secondhandläden boomen und bieten eine Vielzahl an Kleidung, Schuhen und Accessoires an. Eine weitere Möglichkeit, die Nachhaltigkeit zu unterstützen, liegt in der Pflege des Kleidungsstücks. Jeanshosen sollten nur gewaschen werden, wenn es unbedingt sein muss. Gegen kleine Flecken hilft eine kurze Handwäsche mit etwas kaltem Wasser und Waschmittel. Denn jeder Waschgang strapaziert den Stoff und lässt das schöne Stück bald alt aussehen. Sollte die Jeans dann eines Tages doch nicht mehr tragbar sein, sollte sie auf keinen Fall weggeworfen werden: Im Recycling und Upcycling kann die frühere Lieblingshose noch weiterverarbeitet werden.
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