Zur Weihnachtszeit gehören üppige Festmahle, Schokolade und viele Guetzli. Die Grosszügigkeit beim Backen und Kochen führt dazu, dass während den Festtagen viele Lebensmittelreste anfallen.
Es beginnt schon vor dem Fest
Um Küchenabfälle zu vermeiden, sollte das Weihnachtsmahl gut geplant werden. Dazu gehört, die Portionen richtig einzuschätzen – oft wird der Familie und den Gästen mehr zugemutet, als sie tatsächlich essen können. Kaufen Sie nur Fleisch, Fisch und Gemüse ein, das beim Weihnachtsessen auch verwendet wird. Zur Vorbereitung gehört auch, die Haltbarkeit zu überprüfen und die Lebensmittel richtig zu lagern. Bei welchen Verhältnissen und Temperaturen ein Produkt aufbewahrt werden sollte, ist meist auf der Verpackung angegeben. So bleiben Lebensmittel länger frisch und müssen nicht weggeworfen werden.
Dennoch Reste? Kein Problem!
Wenn trotz einer sorgfältigen Planung nach Weihnachten Speisereste übrig sind, bleiben diese im Kühlschrank noch einige Tage frisch. Werden sie in einem Tupperware tiefgefroren, verlängert sich die Haltbarkeit.
Es gibt auch viele Möglichkeiten, wie Reste in der Küche für neue Gerichte genutzt werden können:
- Gemüse lässt sich in vielen Kombinationen zu einer Suppe weiterverarbeiten. Als Gewürz eignet sich besonders Gemüsebouillon. Damit die Suppe etwas dickflüssiger und cremiger wird, können mit dem Gemüse Kartoffelwürfel weichgekocht und püriert werden.
- Mit Gemüse- und Kartoffelresten lässt sich auch prima ein Auflauf zubereiten. Übrig gebliebener Rahm und Käse sowie Fleisch-
- Obst, dem man das fortgeschrittene Alter ansieht, schmeckt püriert und kombiniert mit Quark oder Joghurt noch immer sehr gut. Etwas braun angelaufene, süsse Früchte kann man auch zu einem Smoothie weiterverarbeiten: Dazu das Obst fein würfeln und zusammen mit Wasser oder Säften wie Apfel oder Orangensaft mixen.
- Falls sich in der Weihnachtszeit mehr Schokolade ansammelte, als einem lieb ist, gibt es leckere Alternativen. Eingeschmolzen und mit etwas Wasser versetzt, eignet sich Schokolade bestens für ein „Schoggifondue“. Dabei werden Obstwürfel mit einer Fonduegabel aufgespiesst und in die flüssige Schokolade getaucht. Schokoladenreste können auch in Schokoladenkuchen oder Muffins weiterverwendet werden.
- Guetzli bleiben ebenfalls häufig übrig und werden schnell trocken und ungeniessbar. Werden Mailänderli, Vanillekipferl & Co. in einem verschliessbaren Plastikbeutel fein zerkleinert, erhalten sie ein zweites Leben: Sie eignen für Tiramisus, als Boden für Torten oder als Garnitur für Cremes und Puddings.
Die grosse Bescherung für andere
Es gibt auch zahlreiche Möglichkeiten, mit übrig gebliebenen Lebensmitteln andere Menschen zu beglücken. Die Initiative „foodsharing“ beispielsweise setzt sich zum Ziel, möglichst wenige Lebensmittel wegzuwerfen. Nachdem man sich auf der Internet-Plattform (Vgl. Link im Infokasten) angemeldet hat, kann man mit der Foodsharing-Community in Kontakt treten und Essenskörbe austauschen. Es gibt ausserdem ein ganzes Netz von Tauschstellen, sogenannten „Fair-Teilern“. In der Schweiz befinden sich neun Standorte in Bern, sechs in Basel, vier in Zürich, drei in Zug und jeweils einen Umschlagplatz in Olten, Burgdorf und Biel. Die genauen Standorte sind auf einer Online-Karte (siehe unten) einsehbar. An den Fair-Teilern findet ein Lebensmittel-Austausch statt: Man bringt Lebensmittel mit und kann dafür andere gratis mitnehmen. Im Rahmen der Lebensmittelsicherheit dürfen allerdings nur Produkte, die ein Mindesthaltbarkeitsdatum anstelle eines Verbrauchdatums tragen, getauscht werden. Insbesondere bei Fleisch, Fisch und Eiern ist Vorsicht geboten.
Ein weiteres Projekt ist „2x Weihnachten“, eine Aktion des Schweizerischen Roten Kreuzes, des Schweizer Medienhauses SRG SSR, der Schweizerischen Post und von Coop. Zwischen Heiligabend und dem 11. Januar 2019 können Lebensmittel und Hygieneartikel in einem unadressierten Paket mit dem Vermerk „2x Weihnachten“ an jedem Postschalter abgegeben werden. Die Spenden werden gratis zum Schweizerischen Roten Kreuz transportiert, von wo aus sie an hilfsbedürftige Menschen in der Schweiz und in verschiedenen Ländern geliefert werden. Die Lebensmittel müssen mindestens bis zum 1. Mai 2019 haltbar sein. So eignen sich vor allem Teigwaren, Reis, Öl, Konserven sowie Tee und Kaffee, die im eigenen Haushalt übrig bleiben würden.
Es gibt also viele Wege, Küchenabfälle an Weihnachten zu vermeiden. Umweltnetz-Schweiz wünscht Ihnen appetitliche und besinnliche Festtage!
Quellen und weitere Informationen:
Foodsharing.ch und Karte aller Foodsharing-Stationen
Aktion 2x Weihnachten
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