Ratgeber: Wenn das Kompostieren wurmt

Die Gattung "Eisenia fetida" eignet sich als Kompostwürmer Die Gattung "Eisenia fetida" eignet sich als Kompostwürmer

Ein wurmige Angelegenheit: So können Sie ihre organischen Abfälle zu Hause, im Büro oder in der Schule in nährstoffreichen Dünger verwandeln.

Jährlich enden 500`000 Tonnen Bioabfälle im gewöhnlichen Abfall. Somit gehen viele Nährstoffe verloren, die in den Essensresten und pflanzlichen Abfällen vorhanden sind. Dem lässt sich leicht Abhilfe schaffen.

Idee

Mit Hilfe von Kompostwürmern werden organische Abfälle zu nährstoffreichem Dünger verarbeitet – und das in der eigenen Küche, auf dem Balkon oder im Garten. Alles was dazu benötigt wird, sind stapelbare Kisten mit Löchern, Kompostwürmer und Essensabfälle. Solches Zubehör bietet beispielsweise das Zürcher Start-Up WormUp. In ihrem Sortiment finden sich Modelle, die auf unterschiedliche Anwendungsorte, Kompostmengen und Kunden ausgerichtet sind.

Und so funktioniert`s

Das System des WormUp Home basiert auf stapelbaren flachen Behältern, deren Böden mit Löchern verbunden sind. Die Würmer starten in der untersten Etage und machen sich dort ans Werk. Sobald die Abfälle hier vollständig zu schwarzem Dünger verarbeitet wurden, klettern die Würmer ins nächste Stockwerk. Nachdem sie sich schliesslich so über die Nahrung hergemacht haben, kann das Endprodukt als Dünger verwendet werden. Die geleerte Kiste wird wiederum mit Bioabfällen gefüllt und oben auf das System gesetzt. So schliesst sich der Kreislauf.

Ja oder Nein?

Die Würmer verzehren Früchte, Gemüseabfälle, Kaffeesatz, Teebeutel, Fruchtschalen, Eierschalen und auch Papierfetzten. Brot, Reis, Kartoffeln und Pasta werden weniger gut abgebaut, da stärkehaltige Lebensmittel bei den Regenwürmern nicht sehr beliebt sind. Fleisch, Milchprodukte und Zitrusfrüchte sollten überhaupt nicht in den Kompostierer gegeben werden; sie könnten nämlich zum Tod der Würmer führen.

Problemlösung

Ein Problem ist der Geruch des Komposts. Der herkömmliche organische Bioabfall hat einen durchdringenden Mief. Doch die Mikroorganismen, die dafür verantwortlich sind, werden von den Regenwürmern liebend gerne verzehrt. Deshalb stinkt der Wurmkomposter überhaupt nicht. Nicht einmal vor einer Überpopulation der Würmer muss man sich fürchten. Die Regenwürmer vermehren sich nämlich nur bis zum Punkt der ausgeglichenen Bevölkerungsdichte.

Natursystem im urbanen Gebiet

Ein Beweggrund der Gründer von WormUp war der Bezug zu den Lebensmitteln, der in unserer Gesellschaft immer stärker verloren geht. Mit dem Wurmkomposter wird hautnah ein Mini-Ökosystem miterlebt. Wie lange dauert so ein Prozess? Was kann alles abgebaut werden? Welche Vorteile hat der entstanden Dünger gegenüber chemischem Dünger? Diese und weitere Fragen können nach dem Testen der hauseigenen Kompostkiste selbst beantwortet werden.

Selbst gemacht

Mit ein wenig Know-how und den richtigen Materialien kann ein Wurmkomposter natürlich auch selber hergestellt werden. Zunächst muss ein Zuhause für die Würmer zusammengebastelt werden. Dann wird der Lebensraum rund um die Kompostwürmer eingerichtet, um schliesslich die Essensreste in die Wurmkiste zu geben. Jetzt heisst es warten, bis die Vielfresser ihr Wunder vollbracht haben. 

Quellen und weitere Informationen
wormup.ch
wikihow.com: Selbst ein Wurmkompost System herstellen
commons.wikimedia: Titelbild

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