Ein Weg, um nachhaltiger zu leben und dabei noch von positiven Nebeneffekten zu profitieren, ist das Praktizieren einer grundsätzlichen Sparsamkeit. Vor allem, da man sich nach und nach herantasten kann, ist dies eine gute Chance für alle, die ihren Lebensstil verbessern wollen.
Was ist Frugalismus?
Um möglichst vollkommen auf Sparsamkeit im eigenen Leben zu achten, muss man natürlich vieles umstellen. Ein Weg, um dies zu tun, ist der Frugalismus. Dabei kommt es darauf an, möglichst wenig Geld auszugeben und sich dem Konsumwahn nicht zu verschreiben. Es handelt sich also um einen minimalistischen Lebensstil, der die allgemeine Sparsamkeit in den Mittelpunkt stellt. Es ist natürlich möglich, diesen auf beliebig viele Lebensbereiche zu beziehen oder ganz individuell zu entscheiden, wie rigoros man dies umsetzt. Auch der Grund, warum man frugal leben möchte, kann ganz unterschiedlich ausfallen. Manch einer verfolgt das Ziel, durch ein sparsames Leben die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Dies ist, besonders in den USA, ein grosser Trend geworden, der auch bei jungen Leuten immer häufiger praktiziert wird. Die Finanzkrise ab 2007 hat viele Menschen darauf sensibilisiert. Dort ist das Motto „FIRE“ (financially independent, retire early) sehr verbreitet. Man beschränkt sich beim Geld ausgeben auf das Nötigste und legt jeden Franken zurück, um sich ein Vermögen aufzubauen. Andere wiederum möchten der ewigen Jagd nach dem Geld ein Ende setzen und lieber für sich selbst leben und die kleinen Dinge des Lebens geniessen. Sie versuchen, kein Teil der Konsumgesellschaft mehr zu sein. Egal, warum man sich diese Lebensweise aneignet – absolut positiv ist sie allemal. Fast schon als gänzlicher Nebeneffekt trägt die Sparsamkeit auch einen Teil dazu bei, achtsamer mit der Natur umzugehen und die Ressourcen unseres Planeten zu schonen.
Nachhaltigkeit durch Sparsamkeit
Wer in allen Bereichen des Lebens weniger konsumiert, spart natürlich viel Geld – aber gleichzeitig eben auch Ressourcen aller Art. Wer den Regeln des Frugalismus folgt, entlastet somit die Erde. Schon kleine Veränderungen im Konsumverhalten haben einen grossen Effekt. Man produziert deutlich weniger Müll, was einen direkten Effekt auf unsere Umwelt hat. Viel Abfall wie beispielsweise Mikroplastik gerät durch unseren Konsum in die Umwelt, wodurch grosse Schäden entstehen (wir berichteten). Zusätzlich werden auch bei der Herstellung jeglicher Produkte viel Energie und Rohstoffe benötigt. Je weniger man an diesem Markt teilnimmt, desto geringer fallen die negativen Auswirkungen aus, die durch das eigene Verhalten auf die Umwelt wirken. Auch der alltägliche Energieverbrauch ist ein sehr offensichtlicher Punkt. Wenn man sich dabei auf das Nötigste einschränkt, spart man teure Energiekosten und verbessert die eigene CO2-Bilanz deutlich.
Tipps zum Verändern des Lebensstils
Bewusster einkaufen. Das ist der erste Punkt, an dem man mit der Umstellung starten sollte. Impulskäufe sollte man von Grund auf ausschliessen – stattdessen immer genau abwägen, ob man wirklich etwas benötigt, oder ob der Kauf auch vermeidbar wäre. Auch kann man genau vergleichen, wo man etwas für den besten Preis kaufen sollte – dadurch beschäftigt man sich auch länger mit der Kaufentscheidung, um somit Spontankäufe zu verhindern. Nach etwas Bedenkzeit, die dadurch automatisch entsteht, entschliesst man sich möglicherweise dazu, den Kauf doch nicht durchzuführen. Auch das Einkaufen nur bei bestimmten Rabatt-Aktionen während Angeboten oder mit Hilfe von zusätzlichen Vergünstigungen ist eine gute Möglichkeit, um im Alltag viel bares Geld zu sparen. Grundsätzlich sollte man bei grösseren Anschaffungen genauer hinsehen und prüfen, ob der geplante Kauf günstig und nachhaltig ist.
Bewusster konsumieren. Über das Einkaufen hinaus kann man viel dafür tun, die Umwelt und das eigene Portemonnaie zu schonen. Man kann beispielsweise einen eigenen Kaffeebecher mitführen, um diesen in Cafés füllen zu lassen, anstatt täglich einen oder sogar mehrere To-Go-Pappbecher wegzuwerfen. In allen Aspekten des Lebens kann man derartige Anpassungen vornehmen. Das schliesst beispielsweise auch den Transport ein. Man sollte sich genau überlegen, ob man für einen Weg unbedingt das Auto nehmen muss, oder ob es auch die Bahn oder gar das Fahrrad ebenso tun würde.
Offen für Neues sein. Der Weg zum vollständig frugalen Leben ist lang und schwierig, da man mit vielen Umstellungen zu rechnen hat. Insbesondere langjährige Gewohnheiten sind nicht leicht abzulegen. Da sparsame Alternativen manchmal auch mit etwas mehr Aufwand verbunden sind – wir zahlen sehr viel Geld nur für Komfort – muss man sich auch ein wenig anstrengen. So gibt es beispielsweise für sehr überzeugte Frugalisten als sparsame Wohnform so genannte Mini- oder Mikrohäuser. Auf engstem Raum gibt es dann alles, was es zum Leben braucht. Doch wer den Freiraum eines ausgewachsenen Hauses gewohnt ist, der tut sich darin mit Sicherheit am Anfang schwer.
Strom und Wärme: Sparsam Heizen. Damit lässt sich ein direkt spürbarer Effekt erzielen – wenn die Strom- und Gasrechnung am Ende des Jahres deutlich niedriger ausfällt, erkennt man direkt, wie viel der bewusste Umgang bringt. Besonders hiervon profitiert die Natur mit.
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