Böse Bescherung nach Weihnachten - Müllberg nach den Festtagen

Nach der Bescherung bleiben nur noch „Papierfözel“ zurück Nach der Bescherung bleiben nur noch „Papierfözel“ zurück

Die weihnachtliche Bescherung ist immer mit viel Abfall verbunden. Von Geschenkverpackungen bis hin zum Elektroschrott — auf die richtige Entsorgung kommt es an.

Nach den Festtagen entsteht oft viel Abfall: Nach der Bescherung bleibt viel Geschenkpapier und Karton zurück, es türmen sich leere Champagner- und Weinflaschen, der Weihnachtsbaum verliert langsam seine Nadeln… und was macht man mit dem alten Handy, wenn man zu Weihnachten ein neues geschenkt bekommen hat?


Richtig Recyceln

Nach Schätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) steigt das Abfallvolumen zum Weihnachtsfest um 20% bis 30% an, vor allem wegen den Geschenkverpackungen. Schon kurz nach dem Auspacken landen Papier, Folien und Stoffbänder im Müll und sorgen so jedes Jahr für riesige Abfallberge. Um Weihnachten umweltfreundlicher zu gestalten, empfiehlt es sich, Verpackungen zu vermeiden, sie wiederzuverwenden und auf den Einsatz von Recyclingmaterialien zu achten. So können Filztaschen, Geschenktüten oder -kartons als Mehrweg-Verpackungen jedes Jahr wieder unter dem Weihnachtsbaum liegen. Oft kann auch Geschenkpapier mehrfach verwendet werden. Wer das benutzte Geschenkpapier trotzdem entsorgen möchte, sollte es nach Möglichkeit ins Altpapier geben. Dabei muss auf die Beschaffenheit des Papiers geachtet werden: Viele Geschenkpapiere besitzen eine Kunststoff-oder Aluminiumbeschichtung. Diese lassen sich nicht recyceln und müssen daher im Abfall entsorgt werden.


Recyclingquoten in der Schweiz
146,6 Kilo Altpapier und Karton sammelt ein Schweizer im Durchschnitt pro Jahr. Total fallen so — laut der Statistik des Bundesamts für Umwelt (Bafu) von 2019 — über 1,26 Millionen Tonnen jährlich an, die in den Recycling-Kreislauf kommen. 82% des Papiers und Kartons gehen nach Gebrauch wieder ins Recycling. Noch höher ist die Recycling-Quote beim Altglas: 94% des anfallenden Altglasmülls wird in der Schweiz rezykliert, das sind total rund 356'000 Tonnen. Hoch ist die Quote auch bei PET-Getränkeflaschen (81%) und Aluminium-Verpackungen (94%). Eher schlecht fällt hingegen die Bilanz bei Batterien aus. Gerade einmal 64% der leeren Batterien gelangen zurück ins Recycling. Total fallen pro Jahr 80 bis 90 Millionen Tonnen Abfall an – Gewerbe und Haushalte zusammengerechnet. Davon werden knapp 53% rezykliert. 


Weihnachtsbaum upcyceln

Zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Weihnachtsbäume werden pro Jahr in der Schweiz verkauft und nach nur wenigen Wochen wieder entsorgt. Anstatt den Baum wegzuwerfen, können seine Einzelteile wiederverwertet werden. Die Nadeln kann man beispielsweise als Zusatz in ein heisses Bad geben (vorausgesetzt, der Baum ist nicht mit Schadstoffen besprüht) oder als natürliche Schneckenabwehr in Gartenbeete streuen. Ganze Äste und Zweige können als Frostschutz für Gartenpflanzen dienen oder als unterste Schicht für einen neuen Komposthaufen genutzt werden. Aus dem Stamm kann man Mulch für den Garten oder Brennmaterial herstellen. Ein Tannenbaum mit Wurzeln kann wieder im Garten eingepflanzt werden oder in einem Topf den Balkon verschönern. Damit kann man sich nicht nur den Weihnachtsbaumkauf im nächsten Jahr sparen, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tun.


Weg mit den alten Geräten

Kurz nach Weihnachten wächst der weltweite Elektroschrott-Berg jedes Jahr wieder. Neue Hightech-Geräte auf den Gabentischen haben zur Folge, dass alte Handys, Computer und Bildschirme entsorgt werden. Das Problem: Recycling von Elektrogeräten ist fast unmöglich. Jedes Gerät besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Materialien wie Aluminium, Gold, Blei, Kadmium, Beryllium und Dutzenden verschiedenen Kunststoffe. Um diese voneinander zu trennen, benötigt man viele giftige chemische Verbindungen in kleinen Mengen, was viel zu aufwändig und gefährlich ist. Deshalb landen die meisten Altgeräte als giftiger Abfall auf Müllhalden in Entwicklungsländern.
Um Elektroschrott zu minimieren, sollten Geräte erst ersetzt werden, wenn sie kaputt sind. Vor der Entsorgung sollte man die kaputten Geräte nach Möglichkeit reparieren. Will man sie trotzdem entsorgen, dürfen die Altgeräte auf keinen Fall im normalen Abfall entsorgt werden, sondern müssen entweder zu Sammelstellen oder zum Elektronik-Händler gebracht werden. Noch funktionstüchtige Handys, Computer, Haushaltsgeräte und Co. können weiterverkauft werden, anstatt sie in der Schublade oder im Keller verstauben zu lassen. Dafür dankt nicht nur die Umwelt, sondern auch der im Januar schlankere Geldbeutel.

 

Quellen und weitere Informationen:
DUH: Umweltfreundliches Verpacken zur Weihnachtszeit
Bafu: Abfallmengen und Recycling 2019 im Überblick
Bafu: Abfall und Rohstoffe

 

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