Nachhaltig online shoppen!?

Nachhaltig online shoppen!?

Sie möchten Ihr Kaufverhalten kritisch betrachten? Wir verraten Ihnen, wie sich der Online-Handel in Zeiten von Corona entwickelt und warum Retouren im Sinne der Umwelt vermieden werden sollten! Lesen Sie jetzt unseren informativen Artikel!

In Anbetracht der anhaltenden Corona-Pandemie nimmt der Online-Handel einen immer höheren Stellenwert ein. Dennoch fragen sich viele Konsumenten ganz zurecht, ob Internetkäufe sich als nachhaltig erweisen. Wir beleuchten in unserem heutigen Artikel die ökologischen Auswirkungen des Online-Handels und verraten, was einen nachhaltigen Online-Kauf auszeichnet.


Die Corona-Pandemie lässt Online-Shopping boomen

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie haben sich Abstandsregelungen sowie Kontaktbeschränkungen fest im Alltag etabliert. Demnach waren die stationären Einzelhändler gezwungen, ihren Betrieb übergangsweise herunterzufahren. Durch diese Maßnahmen gewann der Online-Handel zunehmend an Präsenz. So wurden hierzulande im Jahr 2020 mehr als siebzig Milliarden Euro für Online-Einkäufe verzeichnet. Zudem durften sich Online-Händler im Jahr 2020 über ein Umsatzwachstum von rund zwanzig Prozent freuen. Schließlich wird beim Online-Shopping nicht nur ein bestmöglicher Infektionsschutz gewährleistet – vielmehr profitieren Verbraucher insbesondere von einem Maximum an Komfort. Zudem lassen sich verschiedene Voucher und Gutscheine nutzen, die beispielsweise auf Rewardo zu finden sind.


Wie umweltschädlich ist Online-Shopping?

Wissenschaftliche Studien konnten aufzeigen, dass Online-Käufe der CO2-Bilanz durchaus zugutekommen können. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die meisten Verbraucher ihre Einkäufe im Normalfall mit dem Auto erledigen. Eine Bestellung im Internet erweist sich demnach vor allem in ländlichen Gebieten, zumindest auf den ersten Blick, als emissionsarme Alternative. Schließlich verschicken die Online-Händler ihre Waren gesammelt, sodass die Kapazitäten der Lieferfahrzeuge in der Regel vollends ausgeschöpft werden können. Anders wäre der Fall gelagert, wenn die Einkäufe zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt werden würden. Dennoch sind stationäre Geschäfte sowie Kaufhäuser auf eine durchgehende Klimatisierung und Stromversorgung angewiesen und verbrauchen demnach Massen wertvoller Ressourcen. Viele Verbraucher stellen sich daher die Frage, mit welcher CO2-Emission der Versand eines einzelnen Paketes verbunden ist. Eine umfassende Studie des Brief- und Paket-Dienstes DHL ergab, dass ein mittelgroßes Paket mit rund 270 bis 800 Gramm Kohlenstoffdioxid zu Buche schlägt. Allerdings gilt dieser Wert nur dann, wenn kein Rückversand des Paketes erfolgt. Schließlich sind es vor allem die Retouren, die sich im Bereich des Online-Handels besonders negativ auf die CO2-Bilanz auswirken.


Zu viele Retouren als Umweltproblem

Grundsätzlich entscheidet das Kaufverhalten der Konsumenten darüber, ob eine Internetbestellung auch zu einem ökologischen Problem wird. Wer beispielsweise fünf Kleidungsstücke bestellt und vier Artikel wieder zurückschickt, der verbraucht zusätzliche Verpackungsmaterialien und erhöht zudem erheblich den CO2-Ausstoß pro Paket. Aktuelle Erhebungen der Bitkom ergaben, dass derzeit für jede achte Bestellung eine Retour erfolgt. Demnach werden in Deutschland lediglich über 260 Millionen Pakete zurückgesendet. Während die Retouren-Quote für Lebensmittel und Möbel relativ niedrig ausfällt, werden Kleidungsstücke mittlerweile in Massen zurückgesendet. Es sind also vor allem die Verbraucher, die der Umwelt durch ihr unbedachtes Kaufverhalten nachweislich schaden.

Insbesondere zur Weihnachtszeit nehmen die Rücksende-Quoten ganz neue Dimensionen an und überschreiten häufig die 50-Prozent-Marke. Während sich die meisten Online-Händler aus Wettbewerbsgründen als sehr kulant erweisen, können andere Unternehmen die Retouren-Quote durch entsprechende Maßnahmen drücken. So sperrt der Versandriese Amazon mittlerweile sogar das Kundenkonto, wenn der jeweilige Nutzer auffallend hohe Rücksende-Quoten aufweist. Auch für die Unternehmen selbst sind Retouren mit erheblichen Zusatzkosten verbunden. Daher stand in den vergangenen Jahren immer häufiger die Frage im Raum, ob eine kostenpflichtige Retoure nicht zu einem bewussteren Kaufverhalten seitens der Konsumenten führen könnte. Dennoch wollen die meisten Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, sodass aktuell nur rund zehn Prozent der Online-Händler eine Gebühr für einen Rückversand verlangen. Daher wird die Zukunft zeigen, ob und welche Maßnahmen fortan für die Sensibilisierung der Verbraucher ergriffen werden.


Neues Konzept - CO2-Kompensation für Retouren

Trotz der Einführung digitaler Umkleidekabinen sowie der Verfügbarkeit umfassender Testberichte, zeichnet sich bisher keine Senkung der Retouren-Quote ab. Demnach bieten viele Online-Händler ihren Kunden mittlerweile die Möglichkeit, den CO2-Ausstoß durch die Zahlung einer freiwilligen Gebühr zu kompensieren. Allerdings weisen Kritiker zurecht daraufhin, dass viele Konsumenten somit zwar ihr Gewissen erleichtern - allerdings kein Rückgang von Retouren erreicht werden kann. Weiterhin erweisen sich nicht alle Unternehmen an dieser Stelle als transparent genug, sodass einige Kunden den Nachhaltigkeitsgedanken der Händler infrage stellen.

Das Schweizer Unternehmen „Galaxus“ ist mittlerweile auch in Deutschland ansässig und kann ein ausgereiftes CO2-Kompensationsmodell vorweisen. So können Kunden ein Bewusstsein für nachhaltige Retouren entwickeln, indem sie eine Gebühr für den Rückversand entrichten. Die Höhe dieser Gebühr bemisst sich nach dem Gewicht, dem Preis, der Produktgruppe sowie auch dem Fahrtweg des jeweiligen Artikels. Demnach können für die CO2-Kompensation durchaus einige Euros fällig werden. Das Geld fließt wiederum in verschiedene Klimaschutzinitiativen, wobei sich der Galaxus-Partner „South Pole“ der Entwicklung moderner Nachhaltigkeitslösungen widmet. Verschiedene Berechnungen konnten aufzeigen, dass die Einführung von Retouren-Gebühren in Höhe von drei Euro eine merkliche Senkung der Rücksendungen zur Folge hätte. Somit ließen sich jährlich rund 80 Millionen Rücksendungen sowie 40.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen.


Praktische Tipps für nachhaltiges Online-Shopping

Wer die Umwelt schonen möchte, der sollte ein paar grundlegende Tipps für ein nachhaltiges Online-Shopping beherzigen. Zunächst ist es sinnvoll, umweltbewusste Online-Händler mit entsprechenden Öko-Siegeln zu bevorzugen. Für die Zusendung der Waren sollten derweil möglichst ökologische Verpackungsmaterialien genutzt werden. Zudem ist es ratsam, größere Bestellungen mit mehreren Artikeln aufzugeben, um doppelte Versandwege zu sparen. Da auch die Kapazität der Zusteller-Fahrzeuge optimal ausgeschöpft werden sollte, ist stets der übliche Standardversand zu bevorzugen. Damit der Paketbote nicht mehrere Wege mit der Sendung fahren muss, sollte der Kunde am Zustelltag zu Hause sein oder den Nachbarn mit der Paketannahme beauftragen. Wer Retouren weitestgehend vermeiden möchte, der sollte die Produktbeschreibungen sorgfältig lesen und zudem einen Blick auf die Erfahrungsberichte bisheriger Käufer werfen. Abschließend sei erwähnt, dass viele Artikel genauso bei den stationären Händlern verfügbar sind, sodass nicht immer eine Online-Bestellung notwendig ist. Es reichen daher einfache Maßnahmen aus, um nachhaltige Online-Käufe zu tätigen.

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