Ratgeber: Wenn Shrimps, dann Swiss Shrimps

In Indonesien befinden sich rund 23% aller Mangrovenwälder der Erde. Knapp die Hälfte davon wurden in den letzten dreissig Jahren Palmöl-Raffinerien und Shrimp-Farmen geopfert. In Indonesien befinden sich rund 23% aller Mangrovenwälder der Erde. Knapp die Hälfte davon wurden in den letzten dreissig Jahren Palmöl-Raffinerien und Shrimp-Farmen geopfert.

Ein Schmaus für viele Geschmäcker: Shrimps sind beliebt, ihre Produktion jedoch oftmals problematisch. Ein Schweizer Unternehmen macht es besser.

Shrimps mit Pasta oder an einer würzigen Knoblauchsauce: Die Krebstiere sind vielseitig verwendbar und bieten in jedem Fall ein geschmackvolles Erlebnis. Bislang war der Kauf jedoch nur schwer mit dem Nachhaltigkeitsgedanken zu vereinbaren. Um die 8000 Tonnen Tiere werden jährlich aus Thailand, Indonesien, Vietnam oder anderen tropischen Regionen in die Schweiz importiert. Damit verbunden sind weite Transportstrecken, lange Lagerungszeiten, während denen die Tiere gekühlt werden müssen, Antibiotikaverbrauch und die Verwüstung tropischer Küsten. Seit nun fast drei Jahren gibt es jedoch eine nachhaltigere Lösung, Shrimps zu geniessen.

Die Schweizer Shrimps

2008 entstand die Idee einer Schweizer Shrimps-Aufzucht. Zehn Jahre später konnten Informatiker Thomas Tschirren und sein Team ihre Vorstellungen in die Realität umsetzten und die ersten Tiere in der Rheinfelder Shrimp-Farm ernten. Ihnen wird ein vorzüglicher Geschmack attestiert. Doch welche ökologischen Vorteile bringen diese einheimischen Shrimps?

·       Transportwege: Durch die regionale Produktion können lange Transportwege vermieden werden.

·       Standort: Die Krustentiere wachsen in einer Industriehalle in Rheinfelden auf. Dadurch werden Mangrovenwälder vor der Abholzung und Gewässer vor einer Überdüngung geschützt. Auch der Landverbrauch bleibt dadurch gering.

·       Antibiotika: Da die Swiss Shrimps unter kontrollierten, hygienischen Bedingungen in Tanks aufgezogen werden, ist der Einsatz von Antibiotika nicht nötig. In tropischen Aufzuchtteichen hingegen werden in der Regel Antibiotika verwendet.

·       Abwärme: Die Bereitstellung von warmem Wasser ist aufwendig. Um die nötigen 28° Grad Celsius zu erreichen, setzt die Swiss Shrimp-Farm auf die Nutzung der Abwärme aus der Rheinsaline, einem Unternehmen zur Salzgewinnung und -verarbeitung.

·       Salz: Auch das Salz für die Meersalzmischung kommt aus der Schweizer Saline.

·       Ökobilanz: Das Schweizer Unternehmen stösst im Vergleich zu einer extensiven Farm – welche mit der Rodung von Mangrovenwäldern einhergeht – rund zwei Drittel weniger CO2e aus.

Die Hochschule für Technik FHNW hat die Ökobilanz der SwissShrimp untersucht und ist zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen sogar für den Umweltpreis der Wirtschaft nominiert. In einigen Bereichen gibt es jedoch auch noch Verbesserungspotenzial. Einerseits könnte das proteinreiche Futter für die Shrimps aus nachhaltigeren Quellen stammen. Andererseits sollte auf die Verwendung von europäischen Shrimplarven gesetzt werden. Aktuell werden diese aus Miami in die Schweiz eingeflogen. Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Menge von rund 15 Kilogramm Lebendtiere pro Jahr.
Auch im Kanton Bern wird Shrimps gezüchtet, wenn auch in einem kleineren Rahmen. Bereits ein paar Jahre vor dem Basler Unternehmen nahm die Bauernfamilie Kunz bei Burgdorf die Shrimps Produktion unter dem Namen Aemme Shrimp auf.

 

 

Quellen und weitere Informationen:
Fachhochschule Nordwestschweiz: Wie ökologisch sind Shrimps aus der Schweiz?

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Kommentare (1) anzeigenausblenden 

0 #Adrian Seiler2021-09-01 22:30
Warum wird nicht auch noch die Solaranlage auf dem Dach der Shrimp-Farm erwähnt die mindestens 100 kW (Jahresproduktion über 100 MWh/Jahr) Leistung hat?

Die Firma Helion wartet die Solaranlage und wir von FIMER den Wechselrichter, wenn nötig.
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