Ratgeber: Schweizer Fisch auf den Tisch

60% der Schweizer Fischarten stehen auf der Roten Liste. 60% der Schweizer Fischarten stehen auf der Roten Liste.

In der Schweiz gibt es mehr als 50 heimische Fischarten. Hinzu kommen einige Einwanderer. Etwa 60% dieser Fische sind jedoch bereits vom Aussterben bedroht.

Anlässlich zum fünften Tag der Schweizer Fische, welcher am Samstag, 28. August 2021 stattfindet, widmet sich dieser Ratgeber den Schweizer Fischen, welche nicht auf unsere Teller gehören und denjenigen, die – im Mass –genossen werden können.

Die gefährdeten Fische der Schweiz

Vor rund zwei Jahrzehnten stand es für die Fische in der Schweiz noch um einiges schlechter. Fliessende und stehende Gewässer waren weitaus stärker schadstoffbelastet, als sie es heute dank Gewässerschutzmassnahmen sind. Dennoch steht aktuell mehr als jede zweite Art auf der Roten Liste, während einige bereits komplett ausgestorben sind. Beispielsweise der Lachs. Durch Stauwehre, Kraftwerke und schwindende Laichplätze wurden seine natürlichen Lebensräume immer kleiner, bis er schliesslich völlig aus den Schweizer Gewässern verschwand. Immerhin haben hier Wiederansiedlungsprojekte in den letzten Jahren Erfolge erzielt. Andere Fischarten wie der Atlantische Stör, der Maifisch oder die Finte sind bei uns nicht mehr zu finden.
Geschützt auf Grund ihrer kleinen Populationen sind unter anderem der Felchen, ein beliebter Schweizer Speisefisch. Ähnlich sieht es bei der bei Anglern beliebten Bachforelle sowie den Karpfen aus. Deren Bestände sind zwar vergleichsweise gross, da sie regelmässig mit Zuchtfischen ergänzt werden. Auch die Seeforelle stand lange Zeit hoch oben auf der roten Liste, doch konnte ihrem Aussterben mit Renaturierungsprojekte in den vergangenen Jahren entgegengewirkt werden. Eine weitere gefährdete Art ist der Aal.
Arten, welche bisher keinerlei Populationsprobleme aufweisen, sind der Flussbarsch – auch bekannt als Egli – der Hecht, das Rotauge und die Rotfeder sowie kleinere Arten wir Gründlinge, Elritzen oder Bartgrundel.

Die Fische für auf den Teller

Laut dem Bundesamt für Landwirtschaft verspeisen Schweizer und Schweizerinnen jährlich um die 22’000 Tonnen Fisch, wobei Lachs und der südostasiatische Pangasius an erster Stelle stehen. Der Anteil an Fisch aus der Schweiz liegt dabei unter 10%. 90% der konsumierten Meerestiere kommen daher aus überfischten Meeren, umweltschädlichen Zuchten und oder selten auch aus nachhaltigeren Aquakulturen. Nebst all den anderen sich hier anhäufenden Belastungen für die Umwelt werden sie über lange Transportwege in die Schweiz eingeführt. Ein Umdenken in Sachen Fischkonsum ist dringend nötig. Ganz auf Fisch verzichten müssen Herr und Frau Schweizer aber nicht, um ein nachhaltiges Leben zu führen. Es gilt nur einige Regeln zu beachten: Einerseits sollte der Konsum klein gehalten werden. «Fair fish» empfiehlt für den massvollen und ressourcenschonenden Genuss, generell nicht öfter als einmal im Monat Fisch zu konsumieren. Andererseits sollte auf entsprechende Labels und auf die Herkunft des Fisches geachtet werden. Nur wenige Fische gelten gemäss Ratgebern von WWF noch als empfehlenswert: Heringe und Karpfen aus gewissen Regionen der Nordsee sowie Regenbogen- und Bachforellen oder Pangasius aus nachhaltigen Süsswasser-Aquakulturen.
Am besten werden jedoch immer noch einheimische Arten gekauft. Aufgrund weniger Abwässer und kürzerer Transportwege produzieren Schweizer Fischzuchten mit geschlossenem Wasserkreislauf ökologisch schonender als die meisten Konkurrenten. Es sollte gleichwohl zu Fischarten gegriffen werden, welche nicht gefährdet und bestenfalls Pflanzenfresser sind – beispielsweise Karpfen oder Tilapia – und weniger auf Räuber wie Egli, Zander oder Wolfsbarsch. Diese werden meist mit Fischmehl aus den Ozeanen gefüttert, was auf Umwegen doch wieder die Überfischung der Meere fördert.

 

Quellen und weitere Informationen:
Nachhaltig leben: 60 Prozent der Schweizer Fischarten auf der Roten Liste
Geo: Welchen Fisch kann ich noch essen?
Srf: Wie nachhaltig sind neue Schweizer Fischzuchten?

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