Die Blue Jeans – schön, aber mit erheblichen Folgen

Schön blau, aber leider wenig grün Schön blau, aber leider wenig grün

Ob jung oder alt, wohl alle von uns haben schon mal eine Jeans getragen. Sie ist in fast jedem Kleiderschrank zu finden. Die Besitzer sind jedoch oft im Unwissen über den umweltschädlichen Einfluss, den die Jeans mitbringen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Jeans aus der Schweiz kommt, ist sehr gering. Meist werden sie in Ländern wie China oder Bangladesch für sehr wenig Geld produziert und im Anschluss hier teuer verkauft.

Bei der Produktion der Jeans werden nicht nur Unmengen an Chemikalien in die Natur freigesetzt, sondern auch die Ressourcen der Baumwollproduktion verbraucht. Für ein Kilo Baumwolle werden rund 10000 Liter Wasser benötigt. Diese Zahl sollte uns alle nachdenklich machen. Durch das nachfolgende Bleichen und Färben der Stoffe sind überdies nicht nur die Arbeitenden gefährdet, sondern wird auch die Natur mit zahlreichen Giftstoffen belastet. 

Den grossen Fashion-Labels und den Herstellern stünde die Möglichkeit offen, ihre Waren nachhaltiger zu produzieren. Etwa 60-80% der Pestizide und rund 70% des Wassers könnte man bei der Herstellung reduzieren. Dazu gibt es eine nachhaltigere Art, die Jeans zu färben, nämlich die Stickstoff-Färbung. Der Stoff wird so natürlich gefärbt, und die Chemikalien im Wasser können vermieden werden.

Eine Frage stellt sich: Weshalb schweigen die Modeindustrie und ihre Konsumenten? Ein Grund ist ganz klar: Die Bequemlichkeit des Preises. Als Konsument möchte man so wenig wie möglich ausgeben und dafür so viel wie möglich erhalten. Und als Hersteller möchte man möglichst viel Rendite erzielen. Je nach Hersteller wird dann entweder auf gute Arbeitsbedingungen der Arbeitenden geschaut und die Natur vor Chemikalien geschützt, oder es wird massenhaft produziert, um einen möglichst hohen Gewinn zu machen. Leider wird diese Rendite auf Kosten der Natur und der Arbeitenden erzielt.

Grosskonzerne bestimmen den Markt; sie schaffen die Bedürfnisse. Die Konsumentinnen und Konsumenten aber sollten ihre Einkäufe viel kritischer tätigen. Sie entscheiden, welche Produkte auf dem Markt erfolgreich sind. Mit dem Wissen über die Schädlichkeit eines Produktes kann der Konsument entscheiden, dieses nicht zu erstehen. Oder wir können, anstatt eine neue Jeans zu kaufen, auch immer in einen Second-Hand-Laden hineinspazieren und uns etwas Schönes aussuchen.

 

Werdegang einer Jeans:
1. Baumwoll-Ernte - Indien
2. Baumwolle-Garn - Türkei
3. Chem. Indigofarbe - Taiwan
4. Garn: Jeansstoff - Polen
5. Innenfutter und Etiketten - Frankreich
6. Knöpfe und Nieten - Italien
7. Zusammennähen der Einzelteile - Philippinen
8. Endverarbeitung mit Bimsstein - Griechenland
9. Verkauf, Tragen, Altkleidersammlung - Deutschland, Österreich, Schweiz
10. Sortierung - Niederlande
11. Weiternutzung - Afrika

aufgezeichnet im Technischen Museum in Wien

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