Ratgeber: Wie sich Verpackungsmüll reduzieren lässt Empfehlung

Tipps zur Reduktion von Verpackungsmüll Tipps zur Reduktion von Verpackungsmüll

Obwohl die Umweltfreundlichkeit im persönlichen Alltag nur teilweise vom Verpackungsmüll abhängt, gibt es in diesem Bereich doch Verbesserungspotenzial, das sich durch wenige Verhaltensänderungen relativ leicht ausschöpfen lässt.

Bereits liegen in den Läden wieder die Schoggihasen aus, und auch andere Geschenkgaben zu Ostern werden immer beliebter. Spielzeug, Süssigkeiten, Geschenksets – manches wird gerne genommen, während anderes wohl schnurstracks im Güsel landet. Wenn sie vor lauter Vorfreude nicht allzu energisch aufgerissen wurden, können wenigstens die schönen Verpackungsmaterialien und Geschenkpapiere wiederverwendet werden. Denn die nächsten Festtage kommen bestimmt. Verpackungsmüll bleibt indessen auch abseits dieser besonderen Tage ein Ärgernis.

Total produzieren wir Schweizerinnen und Schweizer rund 80 bis 90 Mio. Tonnen Abfall jährlich. Das ist ganz schön viel. Ob Alu, Glas oder Karton: Immerhin werden mittlerweile viele Verpackungsmaterialen recycelt. Dies ist allerdings nur die zweitbeste Variante. Viel besser noch wäre es, gar nicht erst so viel Müll zu produzieren. Ganz hilflos stehen wir der „Produktion für die Müllhalde“ tatsächlich auch nicht gegenüber.

 

Essen und Trinken


Engin Akyurt, Pexels

 

In diesem Sektor hat man unzählige Möglichkeiten, die eigene Verpackungsmüll-Bilanz zu verbessern:

- Anstatt ein Plastiksäckli abzureissen oder bereits verpacktes Gemüse und Obst in den Einkaufskorb zu stapeln, können mitgebrachte Lebensmittelnetze dieselbe Funktion erfüllen. Sie passen problemlos in jede Jacken- oder Manteltasche und lassen sich lange wiederverwenden.

- Eine stabile und damit langlebige Tragetasche für den Gesamteinkauf ist ein Muss. Sie kann oft zum jahrelangen Begleiter für die wöchentliche Einkaufstour werden.

- Hat man die Wahl und Lagermöglichkeit, greift man am Besten zur grösseren Verpackung statt den zwei kleineren. Auch dies produziert weniger Abfall und ist ausserdem auch ökonomisch gesehen die preisgünstigere Option.

- Nicht zu vergessen der altbewährte Bauernmarkt. Die Lebensmittel sind nicht nur frisch und aus der Region, sie lassen sich auch unkompliziert in die mitgebrachte Tasche füllen.

- Mittlerweile gibt es in der Schweiz auch einige Lebensmittelverkäufer, die «Unverpackt-Läden» leiten. Hier werden – wie vom Namen abzuleiten – unverpackte Lebensmittel angeboten und der Kunde kann Müesli, Nudeln und Kaffee in praktische Behälter schöpfen. Bezahlt wird dann nach Gewicht.

- Wurde man mit einem grünen Daumen gesegnet und hat zudem etwas Land oder Balkonfläche für einen Garten übrig, lassen sich Zwiebeln, Salat, Kräuter oder Gurken auch wunderbar selber aufziehen. Keine Verpackung und ein wahrscheinlich unschlagbarer Geschmack sind das Resultat.

- Wird ein gemütliches Abendessen im Restaurant zugunsten eines Take-Away-Services ausgeschlagen, geht das mit viel überflüssigem Verpackungsmaterial einher. Deshalb – ob Starbucks oder Pizza um die Ecke – besser To-Stay als To-Go!

- Für das Mittagessen bei der Arbeit können die Reste vom Vorabend aus dem Tupperware erhitzt werden. Kein unnötiger Food-Waste – und es schmeckt bestimmt auch besser als das verpackungsintensive Fertigmenü.

- Mehrweg statt Einweg: Obwohl selbst eine einfache PET-Flasche bis zu 25 Mal wiederverwendet werden könnte, geschieht dies kaum. Sein Getränk also stattdessen in der immer wieder benutzbaren Isolierflasche mit sich zu führen, spart Rezyklieraufwand. Damit bleibt es ausserdem auch noch länger kalt – oder warm.

 

Online-Konsum


Preis_King, Pixabay

 

Weniger ist hier durchaus mehr. Weniger Bestellungen resultieren in einer kleineren Anzahl Pakete und damit auch weniger Verpackungsmüll. Falls einen die Kauflust doch einmal übermannt, haben wir hier allerlei Tipps gesammelt, um den Abfallsack zu entlasten:

- Artikel im Warenkorb belassen, bis man mehrere Dinge beisammen hat. Dies spart ab einem bestimmten Bestellwert nicht nur Versandkosten, sondern sorgt auch dafür, dass statt dem Einzelversand mehrere Waren gleichzeitig in nur einer Box verschickt werden können.

- Selbst wenn Retouren oft gebührenfrei angeboten werden, sollte man sich vorgängig überlegen, ob beispielsweise die Grösse und Farbe passen könnten oder ob ein Kleidungsstück wirklich benötigt wird. Denn oft muss die zurückgeschickte Ware von Unternehmen neu eingepackt werden – oder sie wird gar schlichtweg weggeschmissen. Auch dies führt zu mehr unnötigem Müll.

- Beim Online-Konsum bietet sich ausserdem die Möglichkeit, Händler mit recycelbarer Verpackung aus ökologischer Herstellung zu unterstützen.

- Es benötigt etwas Lagerplatz, aber ist selbstverständlich auch eine grosse Hilfe: Die Wiederverwendung von Kartonschachteln und Füllmaterial macht ihre Neuproduktion überflüssig.

 

Quellen und weitere Informationen:
BAFU: Rohstoffe, Abfall und Kreislaufwirtschaft
SRF: Neuwertige Kleider sollen nicht mehr im Abfall landen
Bundeszentrum für Ernährung: Verpackungsmüll vermeiden 

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