Für die Datenerhebung wertete die Fachagentur Meldungen von Staaten über Produktionsmengen und Lagerbestände aus. Die Studie kommt zum Schluss, dass die weltweite Produktionsmenge von Palmöl kräftig gestiegen ist. Wurden 2008 weltweit noch 42.5 Millionen Tonnen Palmöl produziert, waren es 2009 bereits 45.1 Millionen Tonnen. Letztes Jahr betrug die Produktionsmenge 53 Millionen Tonnen, was einer Zunahme von fast 8 Millionen Tonnen entspricht. Binnen dreier Jahre ist die produzierte Menge um knapp 25 Prozent gestiegen.
Die erhöhte energetische Nutzung von Ölen hat laut der Erhebung überproportional zum Anstieg der Nachfrage beigetragen. 2008 wurden insgesamt 160 Millionen Tonnen pflanzlicher Öle produziert, wovon 12.8 Millionen als Kraft- oder Treibstoff genutzt wurden. 2010 wurden bereits 171 Millionen Tonnen an pfanzlichen Ölen produziert, 20 Millionen wurden der energetischen Nutzung zugeführt. Der Zuwachs der Produktionsmenge wurde überwiegend durch Palmöl gedeckt.
Palmöl steht nach wie vor stark in der Kritik, da den Palmöl-Plantagen meist wertvolle Tropenwälder zum Opfer fallen. Zahlreiche Arten verlieren so ihre Lebensgrundlage. Durch die Brandrodung und die Trockenlegung von Sumpfwäldern werden zusätzlich grosse Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid freigesetzt und versprühte Chemikalien verseuchen den Boden. Wo neue Plantagen entstehen, entzünden sich zudem oft Konflikte um die Landnutzungsrechte.
Palmöl ist preiswert und vielseitig einsetzbar. Es wird in Lebensmitteln wie Margarine, Süssigkeiten oder Fertigspeisen verwendet und eignet sich zur Herstellung von Agrotreibstoffen. Chemisch verändert taucht es aber auch in Waschmitteln, Seifen oder Kosmetika auf. Zwischen 1985 und 2007 hat sich die Fläche der Ölpalmplantagen in Indonesien mehr als verzehnfacht. Das Land ist inzwischen zum grössten Palmölproduzenten der Welt gewachsen. Zusammen mit Malaysia produziert Indonesien über 80% der Weltproduktion.
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