Haitourismus – Die milde Form der Safari

01 Sep 2011

Das kleine Städtchen Donsol in der armen Provinz Bicol auf den Philippinen, wuchs in den letzten Jahren zu einem Mekka für Walhaibeobachter. Was sich für die Bewohner der Stadt bezahlt macht, wird zum Problem für den Fisch. Der Tierschutzbund World Wildlife Fund (WWF) nahm sich dem Thema an. Doch von einem Erfolg kann man bis jetzt noch nicht sprechen.

Die Philippiner nennen ihn Butanding, sein lateinischer Name ist Rhincodon typus. Wir kennen ihn als Walhai. Er kann bis zu vierzehn Meter lang und zwölf Tonnnen schwer werden. Er ist der grösste Fisch der Ozeane. Für den Menschen ist der Riese ungefährlich, denn er ist ein Planktonfresser. 

Früher jagte man den Walhai mit Speeren, Stechhaken oder Dynamit. Damals wie Heute zahlt man für Flossen, Fleisch und Haut des Hais hohe Preise. Die Flossen gelten als Delikatesse und werden zudem als Potenzmittel genutzt. Der Rest endet als Fischbällchen oder Suppeneinlagen. 

Erst 1998 konnte ein Tauchlehrer mit seiner Kamera festhalten, wie friedlich die Walhaie sind. Dieser Film erreichte, dass sich Medien und der WWF dafür interessierten. Sie veränderten das Leben der Fischer, der Stadt und des Fisches. Die philippinische Regierung erliess neue Gesetze. Denn der Hai ist vom Aussterben bedroht. Die Gesetze untersagen den Fang, den Kauf und Verkauf sowie den Transport des Walhais. Es gibt nur Einzelne die sich nicht daran halten. So sind es vor allem Politiker und reiche Familien, welche die Behörden bestechen. 

Den Leuten geht es nur um den Profit, die Butandings sind ihnen egal

 
Donsol nennt sich heute „whale shark capital of the world“. Dieser Slogan lockt viele Touristen an. Im vergangen Jahr wurden über 24 Tausend gezählt. Was gut ist für die Stadt, ist schlecht für den Hai. Es werden Touren angeboten welche die Touristen zu Walhaien führen. Wenn sie wollen, können sie dann mit diesen schwimmen. Das Schwimmen mit Walhaien gilt vermeintlich als Ökotourismus und erlangt in der ganzen Welt grossen Anklang. Durch den ganzen Rummel werden der Lebensraum und die Gewohnheit des Fisches gestört. Die Regel wäre ein Boot pro Fisch, maximal sechs Schnorchler und niemals mehr als dreissig Boote auf einmal im Meer. Doch daran halten sich nur wenige Guides. „Den Leuten geht es nur um den Profit, die Butandings sind ihnen egal“, murmelt Raynan Tarog der „Butanding Interaction Officer“. 

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Mensch die Butandings aus Donsol vertrieben hat, sagt Raynan Tarog. Den Tieren zuliebe hofft er, dass das ganze Spektakel um den Walhai bald abnimmt. 

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