Das Oktoberfest ist ein Graus für alle Menschen, die sich um Ökologie und Nachhaltigkeit sorgen. Überall leuchten farbige Glühbirnen, Riesenräder oder sonstige Energiefresser. Der Stromverbrauch dieses Festes steigt ins Unermessliche. Nicht zu reden von der Lärmbelastung. Zudem türmen sich hohe Müllberge an jeder Ecke des Geländes auf, und viele Besucher bevorzugen die Anreise per Flugzeug oder Automobil.
Wir merken, dass das Thema Bio zunehmend an Bedeutung gewinnt, sowohl bei jungen Leuten als auch bei ernährungsbewussten Familien.
Doch das Fest hat in den letzten Jahren viel geändert und bemüht sich heute um ein grünes Image. So wird bereits seit 1991 Mehrweggeschirr verwendet, und auf Erfrischungsgetränken wird ein Pfand erhoben damit die Müllberge kleiner werden.
Auch ein Recyclingprojekt wurde lanciert. Das Spülwasser für die Bierkrüge wird noch einmal für die Zelttoiletten verwendet. So werden über 6 000 Kubikmeter Wasser gespart. Zudem wird der Strom ökologischer: Die Münchner Stadtwerke versorgen verschiedene Festzelte, alle öffentlichen Anlagen wie auch zwei Riesenräder mit erneuerbarem Strom aus Wasserkraft.
„Wir merken, dass das Thema Bio zunehmend an Bedeutung gewinnt, sowohl bei jungen Leuten als auch bei ernährungsbewussten Familien“, sagt Herr Ammer, der eine Hühner- und Entenbraterei betreibt.
In den 15 Grosszelten der Münchner Brauereien ist die Bio-Euphorie allerdings weniger gross. Dort wird mit Abstand am meisten Fleisch gegessen. Toni Roiderer, Sprecher der Wiesenwirte ist sich sicher: „So viel Bio gibt’s gar nicht, wie wir brauchen würden“. Auf Bio-Bier angesprochen, wird er gar ungehalten.
Obwohl nur rund zehn Prozent der gastronomischen Betriebe am Oktoberfest Bio-Lebensmittel anbieten, stehe die Wiesen im Vergleich zu anderen Festen nicht allzu schlecht da. Der Weg zu einer echten Öko-Wiesen sei aber noch lang und steinig, sagt Martin Hänsel vom Bund Naturschutz in München.
Auch in der Schweiz kommen zunehmend sogenannte Oktoberfeste in Mode. Welchen Stellenwert haben hier wohl Ökologie und Nachhaltigkeit?
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