Ein Drittel aller Lebensmittel in der westlichen Welt landet auf dem Müll

07 Nov 2011

Einer Studie zu Folge, verschwendet jeder Mensch in Europa und Nordamerika 115 Kilogramm Lebensmittel im Jahr; das sind über 300 Gramm pro Tag. Im Gegensatz dazu stirbt alle drei Sekunden ein Mensch an Unterernährung – hauptsächlich Kinder: ein Zustand, der unhaltbar ist. 

Die meisten Hungernden leben in Asien und Afrika. Aber auch in Lateinamerika, dem Nahen Osten und vielen osteuropäischen Ländern leiden Menschen an Hunger. Ursachen für Hungersnöte sind Konflikte, Naturkatastrophen und vor allem Armut. Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Milliarden Menschen an Hunger. 

In Europa und Amerika zeigt sich ein ganz anderes Bild: Hier haben die meisten Menschen genug zu essen. Man spricht sogar von einem Überfluss. Lebensmittel, die nicht verkauft werden, werden zum grössten Teil weggeworfen oder allenfalls kompostiert. Doch das ist zynisch und darf nicht so bleiben. 

Für was brauche ich diesen Aufdruck auf der Packung. Ich habe doch Sinnesorgane, auf die ich mich verlassen kann. Ich sehe, rieche oder schmecke, wann etwas noch gut ist oder aber schlecht.


Schuld an den Abfallmengen sind zum einen die Lebensmittelproduzenten, aber auch wir Konsumenten. Es wird akkurat darauf geachtet, wie das Gemüse und die Früchte aussehen. Wenn also Kartoffeln nicht ideal gewachsen sind, Äpfel Flecken aufweisen, werden sie weggeworfen. Der heikle Kunde will dieses unvollkommene Obst und Gemüse nicht kaufen. 
Ein weiteres Thema sind die Mindesthaltbarkeitsdaten. Supermärkte lassen Produkte meist nicht so lange im Regal, wie sie eigentlich haltbar wären. Denn Produkte, die bald das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen, verkaufen sich schlechter oder gar nicht mehr. Die meisten Produkte, die das Haltbarkeitsdatum überschritten haben, kann man aber dennoch essen. Tim Mälzer, Fernsehkoch, sagte kürzlich: „Für was brauche ich diesen Aufdruck auf der Packung. Ich habe doch Sinnesorgane, auf die ich mich verlassen kann. Ich sehe, rieche oder schmecke, wann etwas noch gut ist oder aber schlecht.“ 

Doch warum schenkt man die „abgelaufenen“ Produkte nicht wohltätigen Organisationen oder Bedürftigen? An einzelnen Orten wird dies praktiziert, doch viele verzichten darauf, da der logistische Aufwand durch die hygienischen Vorschriften zu gross ist. 
Auch Produkte im eigenen Kühlschrank oder der eigenen Speisekammer, deren Datum abgelaufen ist, sind keineswegs Wegwerfartikel. Deren Haltbarkeit und Genussfähigkeit reicht lange über das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum ohne gesundheitliches Risiko hinaus.

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