Nachdem die Aufzucht sechs bis acht Jahre gedauert hat, und der Christbaum etwa ein bis zwei Wochen geschmückt in der warmen Stube stand, ist es an der Zeit, sich vom Christbaum zu trennen. Spätestens wenn die Nadeln fallen, stellt sich die Frage: Wohin nur mit dem Weihnachtsbaum? Es kann nämlich verhängnisvoll enden, wenn zulange mit der Entsorgung zugewartet wird und Brandschäden wegen ausgetrockneten Christbäumen entstehen. Das muss eigentlich nicht sein.
Es ist aber auch wenig sinnvoll und unverantwortlich, die Bäume einfach aus dem Fenster zu werfen. An vielen Orten werden an einzelnen Tagen Sondersammlungen durchgeführt, oder es besteht die Möglichkeit, die ausgedienten Weihnachtsbäume der Grünabfuhr mitzugeben. Unter keinen Umständen dürfen die Weihnachtsbäume im Wald oder irgendwo in einem Ried deponiert werden.
Eine Dienstleistung dabei ist es, dass die Christbäume weder zerkleinert noch zusammengebunden werden müssen. Selbstverständlich müssen aber vor dem Entsorgen Ziergegenstände wie Schmuck, Kugeln, Lametta, Engelshaar, Kerzenhalter und Metallhaken entfernt werden. Auch die dünnen Glitzerfäden, an denen Schokolade und andere Süssigkeiten hingen, sollten sorgfältig entfernt werden, da sie teilweise umweltbelastende Schwermetalle enthalten. Allfälliger Kerzenwachs kann hingegen problemlos belassen werden. Die Christbäume werden zu einer naheliegenden Kompostieranlage transportiert,
gehäckselt und anschliessend als Strukturmaterial eingesetzt. Vermischt mit feuchten Grünabfällen kann dadurch beim Kompostieren der Rotteprozess ermöglicht werden, ohne dass das Kompostgut zu faulen beginnt. Unter dem Aspekt des ökologischen Bewusstseins und der Nachhaltigkeit schliesst sich der Kreislauf, und die Massnahmen für eine sinnvolle Entsorgung sind erfüllt. Neue fruchtbare Komposterde entsteht, welche die Lebensgrundlage für neue Pflanzen, vielleicht sogar wieder für weitere einheimische Weihnachtsbäume bildet. Die Qualitätskomposte können mit dem Bio-Knospe-Label versehen werden.
"Unter dem Aspekt des ökologischen Bewusstseins und der Nachhaltigkeit schliesst sich der Kreislauf, und die Massnahmen für eine sinnvolle Entsorgung sind erfüllt."
Es gibt aber auch noch andere zweckdienliche Möglichkeiten der sinnvollen Christbaum-Entsorgung: Man zersägt den Baum und lässt ihn nach einjähriger Trocknungszeit in einem Holzofen verheizen. Äste und Dünnholz können im Gartenhäcksler zerkleinert und dann kompostiert werden. Gartenbesitzer können die Äste des Tannenbaums auch als Abdeckung für die Beete verwenden. Somit werden empfindliche Pflanzen erfolgreich vor eisiger Kälte geschützt.
Die nächste Weihnachtszeit kommt bestimmt. Umweltbewusste Menschen, die nicht auf den traditionellen Weihnachtsbaum verzichten wollen, stehen einem Dilemma gegenüber: Soll ein echter oder besser ein künstlicher Baum erworben werden? Einerseits ist es ein Vorteil des künstlichen Weihnachtsbaumes, dass er nur schwer entflammbar ist und über den Sommer im Keller oder Estrich gelagert werden kann. Andererseits erweist sich die Ökobilanz als äusserst schlecht, was auf die sehr energieintensive, erdölbasierte und Polyvinylchlorid (PVC)-haltige Herstellung, die vorwiegend in China erfolgt, zurückzuführen ist. Dabei bedeutet allein schon ihr Transport um die halbe Welt einen enormen Aufwand an fossilen Brennstoffen.
Fällt die Wahl auf einen echten Christbaum, sollte aus ökologischen Erwägungen ein einheimischer Baum bevorzugt werden. Dabei ist aber festzuhalten, dass dessen Aufzucht lange dauert und die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Ein echter und einheimischer Christbaum ist aber nach wie vor „umweltfreundlicher“ als aus dem Ausland importierte Bäume.
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