Der Rhein transportiert jährlich acht bis zehn Tonnen Mikroplastik ins Meer.
Es ist in aller Munde: Mikroplastik. Im übertragenen wie im wörtlichen Sinn.
Am 5. Juni war Weltumwelttag. Seit dem ersten Weltumwelttag vor 49 Jahren hat sich viel getan – aber längst nicht genug.
Viele sind sich einig: Kosmetik soll die natürliche Schönheit hervorheben und nicht künstlich wirken. Trotzdem kann auch dezentes Make-up künstlich sein, genauso wie viele Duschgels mit natürlich anmutenden Namen. Wir geben einige Tipps, wie Plastik in Kosmetik- und Pflegeprodukten vermieden werden kann.
Wie stark sich kleinste Plastikteilchen über die Luft verbreiten, ist bisher noch unterschätzt. Eine neue Studie untersucht nun, wie viel Mikroplastik wirklich auf uns herunter regnet.
Fakt: 60 Prozent der neu produzierten Kleidung besteht zum Teil oder ganz aus Polyester. Die billige Kunstfaser ist der grosse Treiber der Fast-Fashion-Industrie — entpuppt sich aber als Desaster für die Umwelt. Ein T-Shirt aus Baumwolle verursacht 2,1 Kilogramm CO2, eines aus der Kunstfaser Polyester mehr als das Doppelte.
Polyester ist eine Chemiefaser und besteht aus Polyethylenterephthalat, kurz PET, aus dem auch Plastikflaschen hergestellt werden. Ausgangsstoffe ihrer Produktion sind Steinkohle, Kalk, Erdöl und Erdgas. Kleidung aus Polyester trägt zu einer wahren Umweltkatastrophe bei: Hunderttausende kleinster Plastikfasern finden sich nach einem Waschgang im Waschwasser. Ein Teil der Fasern, die in Kläranlagen abgefangen werden, werden zusammen mit dem Klärschlamm im Boden begraben — der Rest wird in Gewässer gespült. Ein durchschnittlicher Waschgang von 6 Kilogramm setzt laut einer Studie ca. 138’000 Fasern von Polyester-Baumwoll-Mischgewebe, 496’000 Fasern von Polyester oder bis zu 728’000 Fasern aus Acrylgewebe frei. Die Kleidung verliert so über ihre Nutzungsdauer zwischen 5 und 20 Prozent ihres ursprünglichen Gewichtes.
Folgerung: Um die weitere Verseuchung der Umwelt mit synthetischen Mikrofasern und -plastik möglichst zu verhindern, können wir Konsumenten unser Verhalten zu Hause ändern. Weniger ist auch hier wieder mehr. Einerseits ist es wichtig, den Kauf von Kleidung aus synthetischem Material möglichst zu vermeiden und stattdessen auf biologisch angebaute Naturmaterialien zu setzen. Andererseits sollte man Kleidung von guter Qualität wählen, die haltbar ist und nicht so schnell ersetzt werden muss. Die synthetischen Kleider, die man bereits besitzt, sollte man in speziellen Waschnetzen reinigen, welche die Mikrofasern auffangen können, bevor sie ins Abwasser und damit in die Ökosysteme zu Land und zu Wasser gelangen.
weitere Informationen:
Carbon Connect: Kleider und der CO2-Fussabdruck
R. Kirchain et al. (2015): Sustainable Apparel Materials
Napper, I.E. und R.C. Thompson (2016): Release of synthetic microplastic plastic fibres from domestic washing machines
Tonnenweise synthetische Mikrofasern gelangen durch das Tragen und Waschen von Kleidungsstücken in die Umwelt. Über eine Änderung im Produktionsprozess kann man das zu grossen Teilen verhindern.
Oftmals fühlen sich ältere Generationen aufgrund der zahlreichen Umwelt- und Klimaprobleme überfordert und resigniert. Die rebellische Jugend hingegeben ist noch motiviert zum Einsatz ihrer Talente.
Mikroplastik hier und Mikroplastik da… Doch was bei dieser Diskussion bislang vernachlässigt wurde: Mikrogummi kommt in der Umwelt rund 13-mal mehr vor als Mikroplastik.
Bis zu 40mal mehr Plastikteilchen im Boden als in den Gewässern – die Auswirkungen auf die Umwelt sind noch unbekannt.