Eine 24 Stunden „Arten-Inventur“

Das Magazin GEO organisiert seit 1999 jährlich den „GEO-Tag der Artenvielfalt“. Der diesjährig 15. Tag der Artenvielfalt fand Mitte Juni statt und trug den Titel „Vielfalt im Wandel: Wie Tiere und Pflanzen auf Veränderungen des Klimas reagieren“.

„Nur das, was wir kennen, werden wir auch achten und schützen“ – dies ist die Grundidee, die hinter dem „GEO-Tag der Artenvielfalt“ steckt. Auf spielerische Art und Weise soll mit Freude und Spass eine Art „Inventur“ der heimischen Flora und Fauna durchgeführt werden. Hierfür sind jedes Jahr Experten und Laien eingeladen, sich an diesem Tag 24 Stunden Zeit zu nehmen und in einem eigens festgelegten Gebiet, so viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu erfassen und zu bestimmen, wie möglich. Die Daten können anschliessend an das GEO-Team weitergeleitet bzw. auf Naturgucker veröffentlicht werden.
Dieses Jahr wurden weltweit mehr als 400 Aktionen angemeldet; von Schulen, über Vereine und Organisationen bis hin zu begeisterten Familien waren alle Sparten mit den unterschiedlichsten Inhalten vertreten. Eine Übersicht über die Aktionen gibt es hier.

Nur das, was wir kennen, werden wir auch achten und schützen

Die Hauptveranstaltung fand in diesem Jahr im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich statt. Dort untersuchten rund 100 TeilnehmerInnen und namhafte WissenschaftlerInnen fünf Untersuchungsgebiete und konnten ca. 1500 Tier- und Pflanzenarten bestimmen.
Trotzdem, dass es bereits Mitte Juni war, hatte sich die Vegetation noch nicht so weit entwickelt, wie sonst um diese Jahreszeit. Der Wechsel der Extremwetterereignisse hinterlässt seine Spuren. Starke Regenfälle führten auch dort zu Hangrutschen. Dass sich das Klima verändert, ist auf den ersten Blick an den Gletschern zu erkennen. Laut Martin Kurzhalter, Schutzbeauftragter für den Tiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern, sei der Gletscher am Grossglockner, dem höchsten Berg Österreichs (3798 m ü. A.), im vergangenen Jahr um 97 Meter abgeschmolzen. Auch der nahegelegene Grossvenediger (3657 m ü. A.) verliere jährlich ca. 30 Meter an Schnee. Dies liege daran, dass es im Sommer regne statt schneie.
Der Fledermausexperte konnte bisher nur drei von insgesamt 24 vorkommenden Fledermausarten nachweisen. Weitere Ergebnisse der Experten sollen im September bekannt gegeben werden.

Seit 2007 werden die erfassten Daten in das GBIF-Netz (Global Biodiversity Information Facility) eingespeist. Dies ist eine internationale Initiative mit dem Ziel, wissenschaftliche Daten und Informationen zur globalen Artenvielfalt in digitaler Form öffentlich zur Verfügung zu stellen. Somit ist es jeder und jedem möglich, zu beobachten, wie sich die globalen, regionalen und lokalen Tier- und Pflanzenzusammensetzungen in Bezug auf Veränderungen verhalten. Es bleibt „spannend“, welche Auswirkungen die klimatischen Veränderungen in Zukunft auf die Artenzusammensetzung und die ökologischen Zusammenhänge haben werden.

Hauptveranstaltung im Nationalpark Hohen Tauern
Tag der Artenvielfalt: Projektbeschreibung
Tag der Artenvielfalt: Begleitaktionen
GEO-Tag der Artenvielfalt 2013
Naturgucker
Teilnehmende und Aktionen
www.gbif.de und www.gbif.org

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