Feinstaub ist ein Gemisch von kleinsten Staubteilchen in der Luft. Diese unterscheiden sich in ihrer Grösse, Form, Herkunft und Entstehung sowie in der chemischen Zusammensetzung und den physikalischen Eigenschaften. Diese Staubteilchen (Durchmesser 10 Mikrometer oder weniger) werden vom Menschen eingeatmet und setzen sich in der Lunge ab. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen der Feinstaubkonzentration und Atemwegserkrankungen, Herz-/Kreislaufkrankheiten, Krebserkrankungen und Todesfällen. Der grösste Anteil von Feinstaub entsteht durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, stammt also von Automotoren, der Industrie und von Heizungsanlagen. Feinstaub kann auch natürliche Ursachen, wie zum Beispiel Waldbrände, haben. Da der Staub so fein ist, sinkt er nicht zu Boden, sondern wird mit Luftströmen verbreitet. Die aktuelle Feinstoffbelastung kann hier eingesehen werden.
Feinstaub stellt auch für die Pflanzen eine Gefahr dar. In einer Studie der Universität Bonn wurde festgestellt, dass Feinstaub zum Waldsterben beiträgt. Er setzt sich auf Blättern und Nadeln ab und schädigt die natürliche Wachsschicht, die die Bäume vor dem Austrocknen schützt. Zusätzlich werden die Bäume geschwächt, dadurch sind sie anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall. Schon in den 1980er und 90er Jahren wurden viele Untersuchungen zur Wachsschicht auf Blättern und Nadeln durchgeführt, um die Gründe des Waldsterbens herauszufinden. Damals nahm man an, dass Luftschadstoffe die Wachsschicht chemisch verändern und zerstören. Die Forscher der Bonner Universität konnten nun mithilfe eines Elektronenmikroskops nachweisen, dass ein physikalischer Prozess dahintersteckt: „Salzbestandteile des Feinstaubes werden durch die Luftfeuchtigkeit verflüssigt und bilden eine Art Docht, der das Wasser aus den Blättern herauszieht und somit die Austrocknung der Pflanzen beschleunigt.“
"Feinstaub reduziert die Trockentoleranz von Bäumen und trägt auf diese Weise zum Waldsterben bei."
Dr. Jürgen Burkhardt vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn.
Gestern, am 1. August wurde in der ganzen Schweiz der Nationalfeiertag mit Feuern und Feuerwerkskörpern gefeiert. Bei grossen Feuerwerken entstehen in kurzer Zeit beträchtliche Mengen von Feinstaub. Da nach Schätzungen des Bundesamtes für Umwelt BAFU auch dieses Jahr rund 1700 Tonnen Feuerwerkskörper abgebrannt werden, können sich die Werte für Feinstaub kurzfristig so stark erhöhen, dass die Tages-Grenzwerte der Lufthalte-Verordnung überschritten werden. Durch alle während eines Jahres in der Schweiz abgebrannten Feuerwerkskörper werden ungefähr 300 Tonnen Feinstaub emittiert.
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