Im Jahr 1996 wurde der Anbau von genetisch veränderten Pflanzen in den USA gestartet. 90% der Baumwoll-, Soja- und Maiskulturen in den USA basieren mittlerweile auf genetisch verändertem Saatgut. Zu deren Schutz wurde das Genmaterial der Pflanzen so manipuliert, dass sie gegen das Totalherbizid Roundup von Monsanto resistent waren. Der Konzern liess die Samen und das zugehörige Spritzmittel patentieren und verkaufte es den Bauern als neues Wundermittel. Für die Bauern war es einfach zu handhaben und kostensparend. Monsanto propagierte den verminderten Spritzmittelverbrauch. Dadurch, dass jedoch immer mehr Bauern dieses System einsetzten, traten auch bei den Unkräuter Resistenzen gegen Glyphosat auf, das Monsanto unter dem Namen Roundup verkauft. Es entwickelten sich sogenannte Super-Unkräuter. Die Bauern setzten folglich noch mehr Spritzmittel ein, um Herr der Lage zu werden – ein Teufelskreis. So ist der Verbrauch an Herbiziden kontinuierlich angestiegen, statt wie von Monsanto versprochen, zu sinken.
In einigen Regionen des Landes wachsen die resistenten Unkräuter schon auf einem Großteil der Felder. Bei einer Umfrage gaben die Hälfte der befragten Landwirte an, Glyphosat- resistente Pflanzen auf den Feldern zu haben.
"Die Vereinigten Staaten steuern auf eine
Krise zu."
Science, Wissenschaftsmagazin
Besonders schädlich ist das Superunkraut Amaranthus Palmeri, das Roundup-resistent ist und sich schnell ausbreitet. Es produziert mehr als doppelt so viele Samen wie andere Unkräuter und verursacht erhebliche Ernteschäden. Vor wenigen Jahren konnte Amaranthus Palmeri noch mit nur einer Spritzung bekämpft werden, heute braucht es sechs bis acht davon. Die Bauern haben zu lange an diesem System festgehalten und nicht nach Alternativen gesucht. Unterdessen machen sich auf den Feldern in den USA schon Unkräuter breit, die gleich gegen mehrere Unkrautvernichtungsmittel resistent sind. Zurzeit wird in der USA vom Landwirtschaftsministerium die Zulassung für genetisch verändertes Saatgut geprüft, das gegen mehrere Herbizide resistent ist. Es soll nicht mehr nur gegen Glyphosat, sondern auch gegen ältere Unkrautvernichter wie 2,4- D und Dicamba resistent sein. Diese Stoffe wurden im Vietnamkrieg als "Agent Orange" verwendet.
Aufgrund dieser Situation stellt sich zwangsläufig die Frage nach der weiteren Entwicklung. Müssen andere Länder bald mit denselben verheerenden Auswirkungen rechnen? Auch Europa und die Schweiz lassen genmanipulierten Pflanzenanbau zu! Sind wir bald mit denselben Problemen konfrontiert?
Wissenschaftler der Union of concerned Scientists nennen den biologischen Anbau als einzigen Ausweg. Durch Fruchtfolgen, Gründüngung und den Verzicht auf künstlichen Dünger können die Unkräuter unter Kontrolle gebracht werden. Die Bauern sollen auf Monokulturen verzichten und die Biodiversität sowie insbesondere Nützlinge gezielt fördern. Dies hilft nicht nur gegen die Superunkräuter, sondern erhöht auch die Fruchtbarkeit des Bodens und verhindert Emissionen.
Damit all dies auch umgesetzt werde, brauche es vor allem mehr Informationen und Hilfe für Bauern, und Investitionen in die Bio- Landwirtschaft.
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