Roundup: Absurder Kampf gegen Superunkräuter geht in die dritte Runde

Pünktlich zum Frühjahrsbeginn bringt der internationale Saatgut- und Pflanzenschutzmittelhersteller Monsanto unter dem Namen ‚Roundup Rekord‘ die dritte Generation des Unkrautvertilgungsmittels auf den Markt. Dabei haben bereits die Vorgänger resistente Superunkräuter gezüchtet. Ein Teufelskreis mit Folgen für die Landwirtschaft und die Umwelt.

Wie kann das Breitbandherbizid Roundup Superunkräuter hervorbringen, wenn es doch gerade Unkräuter vernichten soll? Das ursprüngliche Versprechen von Monsanto lautete, dass der Wirkstoff in Roundup - das hochgiftige Glyphosat -  Unkräuter killt, während gentechnisch veränderte und extra resistent gemachte Nutzpflanzen wie Soja, Mais oder Baumwolle unversehrt bleiben. Weiter hiess es, auf Dauer liesse sich mit Roundup die notwendige Herbizidmenge senken.

Doch es kam anders: Auch in der Natur existieren vereinzelt Pflanzen, die gegen Roundup resistent sind. Diese resistenten Unkräutern überlebten den Herbizidregen auf den Feldern,  vermehrten sich und nahmen den ehemaligen Platz der schwächeren Unkräuter ein. Das Resultat: Superunkräuter, die gegen den Wirkstoff Glyphosat vollkommen immun sind.

„Die Nutzung eines Roundup-Anbausystems stellt kein zukunftsfähiges Modell der Landwirtschaft dar“
Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Mit der Einführung von Roundup Rekord weckt Monsanto bei zahlreichen Landwirten erneut grosse Hoffnungen: Der wichtigste Vorteil sei, dass es mit 720 g Glyphosat pro Kilogramm die höchste Wirkstoffkonzentration aller Zeiten besitze! Ein weiteres Plus sei die gute Mischbarkeit mit anderen Herbiziden sowie die noch schnellere Wirksamkeit, so der Konzern.

Doch wo führt das hin? Bei immer mehr resistenten Unkräutern wird sich der Herbizideinsatz auch in Zukunft weiterhin erhöhen, ohne dass der gewünschte Effekt anhält. Überdies reduziert der Einsatz von Herbiziden nicht nur die Pflanzen- und Tiervielfalt massgeblich, sondern vernichtet ebenfalls zahlreiche nützliche Mikroorganismen. Dies führt zu nährstoffärmeren Böden. Damit erhöht sich wiederum die Krankheitsanfälligkeit der Kulturpflanzen. Des weiteren gelangen Herbizide in Flüsse und Seen, wo sie ihre schädliche Wirkung auch auf Wasserlebewesen entfalten.

„Farmer in Georgia sehen sich zunehmend gezwungen, den Baumwollanbau aufzugeben, weil sie den resistenten Pflanzen nicht mehr Herr werden“.
Naturschutzbund Deutschland (NABU)

Darüber hinaus richtet Glyphosat auch beim Menschen Schäden an, wie der Naturschutzbund Deutschland in einer Studie belegt. Anfälligkeit für Mutationen, Schädigung der Embryonalentwicklung, Schädigung der Leber sowie Veränderungen im Hormonhaushalt und damit verbundene Fruchtbarkeitsstörungen sind nur einige davon.  

Auf Dauer lassen sich Unkräuter nur durch natürliche Methoden erfolgreich eindämmen. Dazu gehören zum Beispiel der Anbau von Mischkulturen, Fruchtfolgen oder die regelmässige Reinigung von Erntemaschinen, um Beikrautsamen zu entfernen.

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