Pionierleistung: Palmöl wird in Waschmitteln durch Algenöl ersetzt

Tausende Quadratmeter wertvoller Regenwaldflächen gehen täglich verloren, um insbesondere Ölpalmen anpflanzen zu können. Das Palmöl wird in vielen Produkten verwendet. Sollen die weltweiten Bestrebungen, den Regenwald zu schützen, erfolgreich sein, müssen Ersatzprodukte entwickelt werden.

Erstmals ist es jetzt dem Waschmittelhersteller Held eco gelungen, in seinen Waschmitteln Palmöl durch Algenöl zu ersetzen. Dieses Projekt entstand in Zusammenarbeit von Helds Mutterhaus Ecover mit Solazyme einer Firma aus den USA, die im Bereich nachhaltiger Öle und biologischer Produkte führend ist. So verwandelt sie beispielsweise günstige, pflanzliche Zuckerarten in hochwertige Öle. Damit übernimmt die Firma Held in Europa erneut eine Pionierfunktion und beweist, dass Alternativen zum grossflächigen Anbau von Palmöl bestehen und damit der unwiederbringlichen Zerstörung der weltweit enorm wichtigen Regenwälder Einhalt geboten werden kann.

Diese sind nicht nur wichtig als CO2-Senken, sondern ausschlaggebend für die globale Biodiversität. Viele Pflanzen der tropischen Regenwälder sind uns noch wenig oder gar nicht bekannt, was insbesondere für deren Wirkstoffe zutrifft, die medizinisch bedeutsam sein können.

Seit Jahrzehnten wird der Regenwald in Ländern wie Sumatra und Borneo für kommerzielle Ölpalmen-Plantagen abgeholzt. Der Verlust ihres natürlichen Lebensraums hat katastrophale Auswirkungen auf die Pflanzen und Tiere, die vom Regenwald abhängig sind. Besonders betroffen sind beispielsweise die Orang-Utans. Auf Sumatra sind sie kritisch bedroht; ohne wirksame und sofortige Lösungen könnten sie die ersten Primaten sein, die aussterben.

„Im Laufe unserer Forschungsarbeiten entdeckten wir, dass wir mit Algen eines der reinsten und saubersten Öle überhaupt herstellen können.»
Dirk Develter, Ecover

Algenöle sind qualitativ sehr hochwertig, haben aber einen viel kleineren ökologischen Fussabdruck als tropische Öle, wie etwa Palmöl. Das macht sie ideal für Pflegeprodukte und Reinigungsmittel, in denen tropische Öle häufig Verwendung finden.

Algenöl benötigt einerseits zum Wachsen viel weniger Fläche als Pflanzen, ergibt aber andererseits mehr Öl. Algen stehen deshalb nicht in Konkurrenz mit dem Lebensmittel-Anbau um Landflächen. Algen wachsen überall auf der Welt, nicht nur in den Tropen. Dank kürzeren Transportwegen verkleinert sich der ökologische Fussabdruck. Ausserdem können Produzenten und Händler das Algenöl über die ganze Lieferkette zurückverfolgen.
Mit dem Einsatz von Algenöl verringern Firmen ihre Abhängigkeit von grossen und kontroversen Branchen wie der Treibstoff- und Palmöl-Industrie, ohne dass dabei ihre Produkte an Qualität einbüssen.

Je kleiner die Abhängigkeit von der Palmöl-Industrie, desto mehr Umweltschutzprojekte entstehen weltweit.

 

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