Umweltprobleme wie Sand am Meer

Denken wir ans Meer, kommen uns endlose Wassermassen, weisse Strände und idyllische Buchten in den Sinn. Doch Meer ist weit mehr als das. Ozeane sind ein wichtiger Teil der Biosphäre und essentiell für unsere Ernährungssicherheit, unsere Gesundheit und für das Klima; kurz: für unser Überleben. Seit dem Erdgipfel am 8. Juni 1992 in Rio de Janeiro wird am 8. Juni der Tag des Meeres begangen. Ziel des Tages ist es, die Weltbevölkerung auf die aktuellen Probleme und Herausforderungen im Zusammenhang mit den Weltmeeren aufmerksam zu machen.

Die Ozeane der Erde sind ein riesiges, zusammenhängendes Ökosystem und bestehen aus vielen unterschiedlichen Lebensräumen. Ob in den lichtdurchfluteten, oberen Zonen der offenen Meere, den flachen Küstengewässern, in Korallenriffen oder in den dunklen Tiefen – überall haben sich Arten der Umgebung angepasst. Vielerorts herrschen diffizile Lebensbedingungen und bereits kleinste Veränderungen gefährden das Überleben von Tier- und Pflanzenarten. Folgende menschverursachte Probleme belasten die Ozeane am stärksten:

Verschmutzung
Laut der National Geographic Society landen pro Stunde schätzungsweise 675 Tonnen Müll im Meer – die Hälfte davon ist Plastik. Zwischen Nordamerika und Asien treibt eine Müllinsel in der Grösse von Texas, der „Great Pacific Garbage Patch“. 2010 wurde ein weiterer riesiger Müllteppich im Atlantischen Ozean entdeckt. Plastik baut sich sehr langsam ab und wird immer wieder versehentlich von verschiedenen Tieren wie Walen, Delfinen, Robben, Papageientaucher, Möwen und Meeresschildkröten verschluckt. Die  Plastikteile blockieren die Atemwege und die Nahrungsaufnahme der Meerestiere. Über ungefilterte Abwässer gelangen zudem Pestizide, Herbizide, Reinigungsmittel, Dünger uam. ins Meer und führen dort zu Krankheiten und Überdüngung.

Übersäuerung der Meere
Das Treibhausgas CO2 verstärkt den Treibhauseffekt. Tag für Tag absorbieren unsere Meere etwa 22 Millionen Tonnen CO2 und damit rund einen Drittel des vom Menschen erzeugten Kohlendioxids. Dies mildert zwar die globale Erwärmung, bedroht aber die Wasserlebewesen: Im Wasser ist CO2 chemisch aktiv und senkt den pH-Wert. Dies führt zu einer Versauerung der Meere mit gravierenden Folgen für Kalkschalen-bildende Organismen wie Steinkorallen und Planktonorganismen. Die Skelettbildung wird behindert und bestehende Kalkskelette können sich auflösen. Da Plankton den Anfang der Nahrungskette im Meer bildet, steht das gesamte Ökosystem Meer auf dem Spiel. Mit zunehmender Sättigung werden zudem die Kapazitäten des Meeres als Kohlendioxidspeicher sinken. Damit verbleibt mehr CO2 in der Atmosphäre – was wiederum den Klimawandel antreibt.

Überfischung
Fast überall werden heute mehr Fische gefangen, als natürlich nachwachsen können. Fast ein Drittel der weltweiten Bestände sind überfischt oder bereits erschöpft. Ein besonderes Problem stellt der Beifang dar: In den Fischernetzen verenden jährlich mehr als 300'000 Kleinwale, Delfine, Tümmler, und andere Meerestiere. Noch höher ist der Beifang durch das Fischen mit Grundschleppnetzen. Auf ein Kilo tropische Crevetten kommen 10 bis 20 Kilo Beifang – Fische, Schlangen, Meeresschildkröten und andere Meerestiere. Ausserdem pflügen die Schleppnetze den Meeresboden regelrecht und zerstören mit ihren tonnenschweren Ketten, Netzen und Stahlplatten empfindliche Lebensräume wie Seeberge oder Korallenriffe.

„Niemand weiss, wie lange die Menschheit noch umsteuern und die Ozeane retten kann. Sicher ist nur, dass wir keine Zeit zu verschenken haben.“
WWF Schweiz

Von der Schweiz aus können wir insbesondere über unseren Fischkonsum einen Beitrag für die Weltmeere leisten. Wer auf (nachhaltig produzierten) Fisch nicht verzichten will, achtet auf das Label „Marine Stewardship Council“ (MSC). Der  Fischratgeber des WWF gibt zum Beispiel Tipps, welche Fische für den Konsum geeignet sind, und auf welche man besser ganz verzichtet.

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