Bauland kaufen für die Natur

Das Thema Raumplanung ist ein Dauerbrenner. Eines der Hauptziele des Bundesgesetzes über die Raumplanung ist die haushälterische Nutzung des Bodens. Viele Akteure schlagen Massnahmen vor, wie denn das zu erreichen ist. Pro Natura Aargau griff neulich zur Tat mit einer eher aussergewöhnlichen Aktion.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass es vielerorts zu grosse Bauzonen gibt. So ist es auch wenig verwunderlich, dass viele Bauparzellen wertvolle naturnahe Flächen sind. In Villnachern (AG) ist dies der Fall. Ein Grundstück am Rande der Bauzone verfügt über eine vielfältige Magerwiese. Zwei benachbarte Einfamilienhausbesitzer erkannten deren Wert und wurden aktiv, als Pläne für eine Überbauung bekannt wurden. Die ganze Fläche zu kaufen, überstieg aber ihre finanziellen Mittel. Pro Natura Aargau fand am Plan Gefallen, nicht zuletzt weil sie am selben Hang schon Land besitzt und beteiligte sich am Kauf. So wurden die drei Parteien Eigentümer der wertvollen, erhaltenswerten Magerwiese.

Dass eine Schweizer Naturschutz-Organisation Land in der Bauzone kauft, ist eher ungewöhnlich, Landkauf an sich aber keineswegs. Pro Natura ist die grösste private Landbesitzerin in der Schweiz mit zurzeit 61 km2 Land, das komplett unter Schutz steht. Dazu kommen Flächen, die ebenfalls geschützt sind und von der Pro Natura betreut werden, insgesamt gut 1000 km2.

Für einen besseren Schutz oder zur Arrondierung und Aufwertung von Naturschutzgebieten sichert Pro Natura jedes Jahr zusätzliche Flächen oder kauft neue Parzellen.“
(Pro Natura)

Ein Aufsehen erregender Fall im Zusammenhang mit Landerwerb gab es in Andermatt im Jahre 2006. Damals schrieb armasuisse Land zum Verkauf aus. Es war ein offenes Geheimnis, dass die Parzellen für das Resort Projekt von Samih Sawiris gedacht waren. Dennoch bot die Pro Natura Uri für eine Teilfläche mit. Die Absicht war, ein Naturschutzgebiet zu schaffen. Pro Natura bekam das Land nicht, wurde jedoch frühzeitig in alle Arbeitsschritte einbezogen und hatte Mitspracherecht. Somit hatte sich das Eingreifen in den Grundstückverkauf dennoch gelohnt.

Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz begrüsst solche Aktivitäten. Nach Raimund Rodewald, Geschäftsführer der Stiftung, sollte dies vermehrt geschehen. Natur- und Landschaftsschutzorganisationen sollten hier aktiv handeln. Sein Vorbild ist die Organisation National Trust, die in England, Wales und Nordirland wertvolle Objekte wie Gebäude, Gärten, Wälder und weitere Naturräume kauft und sie bewahrt. Er schlägt vor, in der Schweiz eine Organisation zur Rettung von ökologisch wertvollem Land zu gründen. Wenn sich zahlungskräftige Spender finden lassen, ist dies eine durchaus gute Idee.

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