Das Bienensterben

08 Sep 2014

Weltweit berichten Imkerinnen und Imker seit den späten 1990er-Jahren von einem plötzlichen und unerklärlichen Rückgang der Bienenpopulationen und einer ungewöhnlich hohen Sterberate ihrer Honigbienen-Völker.

Albert Einstein soll einst gesagt haben: „Wenn die Bienen sterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“. Ob das Zitat wirklich von Einstein stammt, ist ungewiss, doch Tatsache ist, dass ein grosser Teil unserer Nahrung von den Bienen abhängt. Rund ein Drittel der globalen Nahrungsmittel wie Gemüse, Früchte, Nüsse oder Gewürze ist von Bienen und anderen Insekten abhängig. Insgesamt werden 90 Prozent der Pflanzenarten durch Bienen und andere Insekten wie Hummeln, Wespen, Schmetterlinge und Fliegen bestäubt.

Deshalb beschäftigt das rätselhafte Bienensterben Umweltschützer, Imker und Naturwissenschaftler rund um die Welt. Spätestens seit Markus Imhoofs Film «More than Honey» wissen auch Laien, dass es um die umtriebigen Insekten nicht gut steht. In den USA starben seit 2006 über 40 Prozent der kommerziellen Honigbienen, und in Europa gibt es heute gut ein Viertel weniger Bienen als noch vor 20 Jahren. In der Schweiz gibt es derzeit noch gut 17'000 Imker und 180'000 Bienenvölker. Die Honigbiene lebt heute fast nur noch durch die Imker. Diese geben allerdings ihren Beruf angesichts der immer kleiner werdenden Bienenbestände häufig auf. 

Wenn die Bienen sterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“.
Albert Einstein

Auch der Rückgang von Wildbienen in den letzten Jahrzehnten ist alarmierend. Denn für die erfolgreiche Bestäubung vieler Blütenpflanzen ist nicht etwa die Anzahl der blütenbesuchenden Bienen, sondern die Vielfalt der verschiedenen Bienenarten der wichtigste Faktor.

Als eine der Hauptursachen für das Massensterben der Bienen gilt die eingeschleppte Varroamilbe, die Bienenvölker auf allen Kontinenten ausser Australien befällt. Auch andere Krankheitserreger, sowie der Klimawandel und Pestizide stellen eine Gefahr dar. Zudem werden immer mehr Bienenvölker importiert, was zusätzlich das Risiko von Krankheiten erhöht. Den Wildbienen wird auch die Zerstörung von blütenreichen Lebensräumen durch die intensive, teils industrielle Landwirtschaft zum Verhängnis. Wissenschaftler vermuten, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Ursachen zum Massensterben führen kann. Doch wie genau diese Faktoren zusammenspielen und was man dagegen tun kann, ist noch unklar und wird intensiv untersucht. Sicher ist, dass wir Menschen die Honigbienen zu Nutztieren herangezüchtet haben, die ohne unsere Hilfe nicht mehr überleben können.

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