Neues Labor für neue Arten

Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica) - eine der zahlreichen invasiven Neophyten. Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica) - eine der zahlreichen invasiven Neophyten.

Eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten machen uns zunehmend zu schaffen. Die Meldungen über deren negative Auswirkungen mehren sich. Jüngst war von Asiatischen Buschmücken zu lesen, die Waldkindergärten belästigen. Die Politik indes handelt: In Birmensdorf wurde gestern das nationale Pflanzenschutzlabor eröffnet. Es ermöglicht Forschern, unter Schutzatmosphäre mit Pflanzenschädlingen zu arbeiten.

Berichte mehren sich

Die Berichte über neue, oftmals eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten, die in der Schweiz Schäden anrichten, häuften sich in den letzten Jahren zunehmend. Umweltorganisationen hatten zuerst das Augenmerk vor allem auf die sogenannten invasiven Neophyten gelegt wie zum Beispiel Goldrute, Japanischer Staudenknöterich oder Ambrosia. In jüngster Zeit ist auch vermehrt von sogenannten Neozoen zu lesen, Tieren, die seit Columbus‘ Fahrt nach Amerika (1492) in die Schweiz eingewandert sind. Die globalisierten Handelsströme sowie der Klimawandel haben diesen Prozess befördert. Fast monatlich gibt es Berichte über Schädlinge, die der heimischen Vegetation zusetzen. Die Kirschessigfliege macht vor allem Obst- und Weinbauern zu schaffen, die Japanische Edelkastanien-Gallwespe sorgt beispielsweise im Bergell für starke Ertragseinbussen und der Asiatische Laubholzbockkäfer birgt das Potenzial, grosse Schäden an Laubgehölzen anzurichten.

Asiatische Buschmücke piesackt Waldkindergärtler

Diese Auswahl ist nur die Spitze des Stachels der Edelkastanie. Jüngst hat umweltnetz-schweiz zum Beispiel darüber berichtet, dass trotz feuchtem Sommer wider Erwarten keine Mückenplage eingetreten sei. Ein Bericht der Neuen Luzerner Zeitung vom 20. Oktober zeigt hingegen auf, dass insbesondere Waldkindergärten mit einer Mückenplage zu kämpfen hätten. Es sind aber weniger die heimischen Arten, welche die Kindergärtler piesacken, sondern vor allem die eingeschleppte Asiatische Buschmücke. Deren Stiche sind oftmals grösser. Da die Art erst vor wenigen Jahren in der Schweiz neu auftauchte, ist unser Körper noch weniger an das Gift gewöhnt; wir reagieren stärker. Zudem kann die Asiatische Buschmücke potenziell Krankheiten übertragen.

Neues Pflanzenschutzlabor

Die zunehmende wirtschaftliche wie ökologische Bedeutung von eingeschleppten Arten hat auch die Politik erkannt. Gestern hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann in Birmensdorf/ZH das nationale Pflanzenschutzlabor eröffnet. Unter von der Umwelt abgeschirmten Bedingungen können Forscher an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) neu Insekten wie auch Pilze und Fadenwürmer untersuchen, die als Schadenserreger an Pflanzen auftreten. Dies erlaubt den Forschern, auch Quarantäne-Organismen zu untersuchen, die ein grosses Risiko darstellen können. Es ist das erste Labor zur Untersuchung von Pflanzenschädlingen in der Schweiz; nationale Sicherheitslabore zur Untersuchung von Erregern in Mensch und Tier bestehen bereits.

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