Die Schweiz ist ein Wasserschloss. Zahlreiche Gewässer wie Seen und Flüsse durchziehen und prägen unsere Landschaft.
“Es lächelt der See, er ladet zum Bade.“
Friedrich Schiller
Die Funktionen des Sees lassen sich aufteilen in Bereiche der direkten Wassernutzung sowie weiteren wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten und der Funktion als Lebens- und Erholungsraum.
In der folgenden Artikelserie wollen wir näher auf den See eingehen und seine verschiedenen Facetten beleuchten.
Wassernutzung
Im Bereich der Wassernutzung ist eine zentrale Funktion der Schweizer Seen die Trinkwasserversorgung. So versorgt beispielsweise der Vierwaldstättersee rund 80‘000 Personen mit Trinkwasser. Im Bereich der Industrie und dem Gewerbe ist man angewiesen auf das Brauchwasser. Hierbei wird Seewasser zur Bewässerung, Kühlung oder zum Betreiben von Wärmepumpen genutzt. Nach der Nutzung von Trink- und Brauchwasser wird das Wasser (nach der Klärung) wieder in die Gewässer eingeleitet.
Zudem wird die Wasserkraft auch zur Stromerzeugung in Stauseen, Staustufen oder Flusskraftwerken genutzt. Gemäss dem Bundesamt für Energie werden landesweit rund 56% des Schweizer Stroms durch Wasserkraft erzeugt.
Fischerei & Transport
Eine weitere wirtschaftliche Nutzung der Seen erfolgt durch die Fischerei. 2014 wurden in der gesamten Schweiz rund 1‘580 Tonnen Fisch durch den Berufsfischerstand gefischt. Die bedeutendsten Fischarten sind dabei der Felchen, der Barsch, sowie das Rotauge.
Des Weiteren dient die Seeschifffahrt zur Transportbeförderung. Zum einen werden darauf Waren verschifft (wenn auch nicht mehr in gleichem Ausmass, wie in früheren Zeiten), zum andern werden Personen transportiert.
Erholungsraum
Gerade im Bereich des Personentransportes ist der Tourismus ein wichtiger Pfeiler. Hier erfolgt bereits der fliessende Übergang von der wirtschaftlichen Nutzung des Sees zur Nutzung der Seeregion als Erholungsraum. 2014 waren rund 150 öffentliche Personenschiffe unterwegs. Im selben Jahr waren über 99‘000 private Personenschiffe auf Schweizer Seen angemeldet. Die Uferregion sowie das Seebecken bieten Raum für Wassersportaktivitäten, Freibäder, Spazier- und Fahrradwege.
Lebensraum
Obwohl nur 0.5% der Erdoberfläche durch Süsswassergewässer bedeckt sind, dienen Seen als wichtige Ökosysteme in der Biosphäre. Als Ökosystem wird der Verbund von Lebensraum und Lebewesen bezeichnet (beispielsweise Seen, Wälder, Moore etc.). Die Faktoren innerhalb eines Ökosystems stehen in steter Wechselwirkung zueinander und werden zudem durch äussere Einflüsse geprägt und verändert.
So ist der See – nebst all seinen Funktionen für den Menschen – auch Raum für zahlreiche Lebewesen. Durch die verschiedenen Zonen (Uferzone, Bodenzone, Freiwasserzone) bietet der See unterschiedlichen Organismen einen Lebensraum. Die Art der Bewohner wird ausserdem beeinflusst durch die Tiefe des Sees, welche die Sauerstoffkonzentration und die Lichtverhältnisse beeinflusst.
Dieser Raum unter der Wasseroberfläche bleibt den meisten Menschen verschlossen. In der folgenden Artikelserie wollen wir den Seen auf den Grund gehen.
Weiterführende Informationen/Quellen:
Bundesamt für Umwelt, Wasser: Das wichtigste in Kürze
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