Daneben gehauen? Golf und Umwelt

Golf wird immer beliebter. Golf wird immer beliebter.

Beim Golf werden nicht nur die Bälle verlocht, sondern auch Wasserauffangsysteme. Wie grün ist es, mit einem Schläger auf dem Rasen zu stehen?

Golf hat seinen Ursprung höchst wahrscheinlich in Schottland. Auf 9 oder 18 Spielbahnen muss dabei ein Ball mit möglichst wenigen Schlägen in die Löcher gespielt werden. 1457 wurde Golf erstmals in Schottland schriftlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde der Sport durch das Königshaus in ganz England verbreitet und 1735 der erste Golfclub gegründet. 130 Jahre später wurde dann auch der erste Damengolfclub gegründet, Damenturniere gab es allerdings schon früher.

Ein teurer Spass

Golf war lange nur für Wohlhabende erschwinglich. Kein Wunder: Für den Bau einer Anlage werden mehrere Millionen Franken und ein bis zwei Jahre Bauzeit benötigt. Der Unterhalt des Platzes kostet jährlich zwischen 300‘000 und 900‘000 Franken. Für die Pflege des schönen grünen Rasens braucht es Greenkeeper und Spezialmaschinen. Klar, dass da die Jahresgebühren nicht gerade niedrig sind. Heutzutage gibt es aber vielenorts öffentliche Golfplätze, wo man auch ohne Golfklubmitgliedertitel spielen darf.

Golf und Umwelt

Ein paar Bälle im idyllisch Grünen an der frischen Luft zu schlagen – wo liegt da das Problem?

Erstens: Land
50-80 Hektare Land werden für einen Golfplatz benötigt. Darauf hätten drei Landwirtschaftsbetriebe Platz. Der Trend zum Golfspielen steigt: Mehr Leute, mehr Golfanlagen, stärkere Beanspruchung der Landschaft im begrenzten Raum der Schweiz. Da die Golfer und deren umfangreiche Ausrüstung von maximal 14 verschiedenen Schlägern ja auch irgendwie anreisen müssen, braucht es noch ungefähr 100-200 Parkplätze dazu.
Der Bau eines Golfplatzes muss aber nicht immer negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. In zersiedelten Gebieten oder ausgeräumten landwirtschaftlichen Flächen kann eine Golfanlage sogar ein Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen bieten. Denn ¾ der Fläche ist naturbelassenes Rough. So konnte zum Beispiel eine ehemalige Kiesgrube in Eckernförde renaturiert werden.

Zweitens: Wasser
Die Rasenflächen müssen bewässert werden. Da dies aber manuell einen zu grossen Aufwand bedeutet, wird auf den meisten Golfplätzen mit einem Bewässerungssystem gearbeitet. Die Technik ist heutzutage so weit, dass der Wasserverbrauch mithilfe von Sprinklerköpfen, zentraler Steuerung und einem unterirdischen Drainagesystem stark reduziert werden kann. Typischerweise braucht ein Golfplatz mit 18 Löchern in Mitteleuropa ungefähr 35‘000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Dafür könnten jeden Tag über 1‘200 Personen 5 Minuten lang duschen!

Drittens: Pestizide
Damit der Rasen auch schön grün bleibt und keine unerwünschten Pflanzen dazwischen wachsen, wird auf Golfplätzen viel Chemie gebraucht. Es braucht mindestens so viel Kunstdünger und Pestizide wie auf einer intensiv genutzten landwirtschaftlichen Fläche. Diese Stoffe gelangen so in unser Grundwasser.

Neben Golf, Winter- und Schwimmsport gibt es natürlich noch viele weitere Sportarten, die Einfluss auf unsere Umwelt haben. Deshalb ist es wichtig, bezüglich seiner Freizeitgestaltung auch einen Gedanken an sie zu verschwenden.

Weiterführende Informationen/Quellen
Bundesamt für Umwelt: Golf

 

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