Wie man eine Kräuterspirale baut

Eine Kräuterspirale wird den unterschiedlichen Standortansprüchen der Pflanzen gerecht. Eine Kräuterspirale wird den unterschiedlichen Standortansprüchen der Pflanzen gerecht.

Wie wäre es mit einer Kräuterspirale im Garten? Der aus der Permakultur stammende Kräutergarten bietet Kräutern den gewünschten Untergrund, Tieren einen Unterschlupf und Ihnen Kräuter und Gewürze für die Küche.

Diese Freitagsserie ist für alle mit einem grünen Daumen und diejenigen, die ihn bekommen möchten: Es wird gegärtnert. In jeden Garten gehören ein paar Kräuter. Anstatt diese in einem Topf vor dem Fenster zu ziehen, können sie auch in einer wunderschönen Kräuterspirale gepflanzt werden. Irmela Erckenbrecht definiert das Gartenelement aus der Permakultur folgendermassen:

„Die Kräuterspirale ist ein dreidimensionales, sprialförmiges Gartenbeet. Es wird von Steinen begrenzt, die zur Mitte hin schneckenhausförmig ansteigend übereinander gesetzt werden, und bildet damit eine ideale Kombination aus Steingarten, Trockenmauer und Gartenbeet.“ - Irmela Erckenbrecht, Die Kräuterspirale

Warum eine Kräuterspirale?

Nicht alle unserer geliebten Küchen- und Heilkräuter sind heimisch. Salbei beispielsweise stammt aus der Mittelmeerregion und mag es sonnig, trocken und kalkhaltig, während die Brunnenkresse viel Wasser und auch mal Schatten braucht.

„In einer Art Maisonette-Wohnung schafft sie [die Kräuterspirale] artgerechte Wachstumsbedingungen für Pflanzen mit den verschiedenartigsten Standortansprüchen.“ – Irmela Erckenbrecht, Die Kräuterspirale

So kann beispielsweise Salbei im erhöhten Kern angepflanzt werden. Die Pflanze bekommt viel Sonne und hat durch den Bauschutt, Sand und die Steine einen trockenen Boden. Der Kern wirft seinen Schatten auf den Rest der Spirale, wo dieser erwünscht ist.

Doch nicht nur Kräuter können hier optimal gedeihen: Mit einer Kräuterspirale schafft man auch eine ökologische Bereicherung im Garten. Kleintiere wie Insekten und Pflanzen können sich in der Trockenmauer einnisten. Sogar Eidechsen und Käfer, Frösche und Spitzmäuse können ein Zuhause finden und so auch als Schädlingsbekämpfer agieren.

Wie man eine Kräuterspirale baut

Die optimale Zeit, eine Kräuterspirale zu bauen ist anfangs März bis Mitte Mai. Ein tolles Projekt für das kommende Wochenende.

1.       Standort bestimmen

Die Kräuterspirale sollte an einem sonnigen Plätzchen gebaut werden, welches idealerweise eine Fläche von ungefähr 7 Quadratmetern hat. Das ergibt einen Durchmesser von 3 Meter, eine Höhe von 0.8 Meter und sollte für ungefähr 12 Kräuter ausreichen. Falls nicht ganz so viel Platz vorhanden ist, kann der Durchmesser auch wenig beschnitten werden. Die Nähe zur Küche wird ebenfalls empfohlen, damit man auch bei Regen schnell ein paar Kräuter schneiden kann.

2.       Material beschaffen

Für die oben genannten Masse benötigt man ungefähr einen halben Kubikmeter Kies oder Schotter. Als Steine für die Trockenmauer eignen sich Natursteine, Ziegelsteine, Kalksandsteine, Pflastersteine oder zertrümmerte Gehwegplatten, je nachdem, was man gerade noch zuhause herumliegen hat. Des Weiteren werden 3 bis 4 Schubkarren Sand sowie Kompost und eine Wanne oder Teichfolie benötigt.

3.       Grundriss abstecken und abstechen

Zuerst wird ein Kreis im gewünschten Radius mit hellem Sand auf den Untergrund gestreut, danach die Spirale mit einer Breite von mindestens 60 Zentimetern. Wichtig ist, dass die Spirale sich nach Süden öffnet und auch noch Platz für den kleinen Teich lässt.
Nun kann die Fläche der Spirale spatentief ausgehoben und das Loch mit Schotter und Kies wieder gefüllt werden. Nur der unterste Bereich für die heimischen Pflanzen wird dabei nicht ausgehoben. Für den Teich reicht ein etwa 40 Zentimeter tiefes Loch.

4.       Grundsteine legen & Trockenmauer bauen

Zuerst wird der Bauschutt in die Mitte der Spirale transportiert und zu einem spitzen Kegel geformt. Dieser sollte 60-70 Zentimeter hoch sein. Nun kann die erste Lage der Steine in Spiralform vom Teich ausgehend gelegt werden. Dann baut man Stein auf Stein die Trockenmauer darauf. Unten sollten die grossen und gegen oben die kleineren Steine verbaut werden. Damit die Mauer stabil ist, sollten die Steine ganz leicht nach innen geneigt und versetzt gelegt werden. Die Steinritzen werden nicht verschlossen, damit sie Pflanzen und Tieren Unterschlupf gewähren können.

5.       Befüllen mit Erde, Kompost und Sand

Steht die Mauer, wird sie mit Erde, Kompost und Sand gefüllt. Die Spirale wird in mehrere Bereiche unterteilt: Für den obersten Bereich verwendet man 2/3 Sand und etwas Erde und Kompost. Im nachfolgenden, mittleren Bereichen verringert sich der Anteil an Sand kontinuierlich – oben wird er zur Hälfte mit Sand und je einem Viertel mit Erde und Kompost gefüllt, in seinem untersten Teil sollte der Anteil von Sand nur noch einen Drittel betragen. Im unteren Bereich wird der Sand ganz weggelassen, dafür zur Hälfte Erde und Kompost eingesetzt und auch hier wieder mehr und mehr Erde verwendet.

6.       Teich anbauen

Für den Teich verwendet man eine alte Wanne, einen Kübel oder Teichfolie, die dann im 40 Zentimeter tiefen, mit Sand ausgestreuten Loch ausgelegt wird. Auch Ton kann dazu dienen. Natursteine und Sand umranden und dekorieren den Teich und können auch ins Becken gelegt werden. Zum Schluss wird er mit Wasser gefüllt und bei Trockenzeiten regelmässig nachgefüllt. Leben Kleinkinder im Haushalt, kann der Anbau des Teichs auch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Kräuterspirale bepflanzen

Ist die Spirale fertig gebaut, wartet man am besten ein paar Regengüsse ab, damit sich die Erde etwas festigen kann. Danach können Pflanzen nach den vier Bereichen eingepflanzt werden:

  • Oberer, trockener Bereich: Currykraut, Lavendel, Majoran, Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei gedeihen hier besonders gut.
  • Mittlerer, mässig trockener Bereich: Borretsch, Koriander, Gewürzfenchel, Zitronenmelisse, Petersilie, Kapuzinerkresse und Rauke eignen sich bestens.
  • Unterer, feuchter Bereich: Ein guter Platz für Schnittlauch, Dill, Estragon, Bergminze und Liebstöckel.
  • Nasse Uferzone: Brunnenkresse und Pfefferminze fühlen sich hier wohl.

Nichts wie raus ins Frühlingswetter und ran ans Bauen und Gärtnern. Wir wünschen viel Spass dabei.

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