Menschen bahnen sich ihre Wege durchs Leben. Um von A nach B zu kommen, entstehen durch häufige Benutzung der gleichen Strecke erst Trampelpfade und irgendwann Wege.
Ein Naturgartenweg kann zudem, neben seinem schönen Aussehen, auch heimischen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten.
Wege sind Lebensräume
Sobald wir eine Fläche bebauen, wird sie als Lebensraum für Tiere und Pflanzen grösstenteils zerstört. Wasser kann nicht mehr in den Boden versickern, Pflanzen nicht mehr wachsen. Dies ist nicht nur bei Hausflächen, sondern auch bei asphaltierten Strassen der Fall. Wer seine Wege aus Stein und Schotter baut, erschafft einen Lebensraum, in dem sich heimische Pflanzen aus der Bergwelt sehr wohl fühlen.
Natur als Vorbild und als Baumaterial
Waldboden: Wer den Verlauf der Wege öfters ändern möchte oder regelmässig Häckselgut oder Rindenmulch zur Verfügung hat, kann die Pfade damit ausstreuen (und die untengenannten Schritte weglassen). Pilze und Insekten werden sich freuen. Auch aus Holz können wunderschöne Wege entstehen. Diese müssen aber ebenfalls erneuert werden, allerdings nur circa alle zehn Jahre.
Natursteinpfad: Mit unterschiedlichen Grössen und Formen lassen sich wunderschöne Muster aus Steinen kreieren. Wählen Sie Steine aus der Umgebung, denn in Steinbrüchen in Asien herrschen Kinder- und Zwangsarbeit. Alternativ können auch Betonsteine verwendet werden, die lokal beziehbar sind. Die ganz ökologische Variante ist, die Steine second-hand zu erwerben.
Wege planen
Breite: Je nach Weg reichen schon 60cm Breite (1 Person), für Personen mit Rollator oder Kinderwagen sollten es allerdings 80cm sein, für Rollstuhlfahrer 1.5m. Je nach Nutzung des Weges kann also die Breite angepasst werden. Natürlich kann der Weg in seiner Breite auch variieren. Das macht ihn umso interessanter.
Oberfläche: Glatte Oberflächen eignen sich besonders für Menschen mit Einschränkungen, die Gehhilfen benötigen. Aber auch Kieswege, Plattenwege aus Klinkersteinen, aus Betonplatten oder Rindenmulch sind mögliche Optionen. Auch hier sollte sich die Frage gestellt werden, von wem der Weg benutzt wird, um ihn den Bedürfnissen anzupassen.
Zeitpunkt: Wege werden am besten gebaut, wenn der Boden nicht gefroren und nicht zu nass ist.
Gefälle vermessen: Je nach Material sollte ein Mindestgefälle von 1-3% vorhanden sein, damit das Wasser ablaufen kann und sich keine Pfützen bilden.
Mindesttiefe: Die Mindesttiefe des Wegaushubs ist 30-50 cm. Bei frostempfindlichen Boden und einer Aushubtiefe von 50 cm kann der Weg sogar mit dem LKW befahren werden.
Schritt für Schritt zum Weg
So, nun kann endlich gebaut werden: Zuerst wird der Weg auf den Boden mit Sand vorgezeichnet. Dann kann er ausgehoben, planiert (der Boden auf das gewünschte Gefälle angepasst) und festgestampft werden.
Nun kommt eine Trag- und Frostschicht aus Schotter oder Kies auf den Weg, die ebenfalls verdichtet und festgestampft wird. Nachkommend streut man eine Schicht mit feinem Sand oder Splitt, die als Bettung für die Steine dient. Als Einfassung – um seitliches Abrutschen zu verhindern - können schwere Steine, Bretter, Baumstämme, Stahlbänder oder sogar eine Trockenmauer dienen.
Wege bepflanzen
Damit nicht nur Löwenzahn und Co von der Wiese nebenan angeflogen kommen und sich breit machen – die Distanz der Zuwanderung bemisst sich auf einige Meter oder wenige Hundert Meter – können auch heimische Schotterrasenblumen gepflanzt werden. Diesen locken Insekten an, die wiederum als Mahlzeit für Vögel dienen und die Biodiversität fördern.
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