World Oceans Day – Ein voller Bauch und doch Verhungern

Eine Möwe versucht sich an einer leeren Verpackung. Eine Möwe versucht sich an einer leeren Verpackung.

Die Erdoberfläche besteht zu über 70% aus Wasser. Der Ozean ist eines der grössten und wichtigsten Ökosysteme und muss vor Verschmutzung geschützt werden.

Nicht nur Erholungsbedürftige lieben das Meer, es ist auch eine wichtige Nahrungs- und Energiequelle sowie das Zuhause von unzähligen Lebewesen. Durch unverantwortliches Handeln ist das Ökosystem Meer bedroht. Müll, Überfischung und Klimawandel sind die Hauptaspekte, welche den Bewohnern der Tiefe zu schaffen machen. Dadurch kommt das biologische Gleichgewicht ins Schwanken.

Abfallhalde Ozean

Jeder kennt die traumhafte Vorstellung von verlassenen, weissen Sandstränden, Palmen und dem türkis-blauen Meer. So wird der perfekte Strandurlaub in allen Reiseprospekten angepriesen. Die Realität sieht jedoch anderes aus: Müll soweit das Auge reicht – vor allem Plastik.

Unmengen davon werden produziert: Ob Kinderspielzeug, Küchenutensilien oder Kosmetikartikel, vieles besteht aus Plastik, und wenn nicht, dann wird es in Plastiktüten verpackt. Wird es nicht mehr gebraucht, landet es im Müll, oft auch in der Umwelt. Jährlich gelangen neun Millionen Tonnen Kunststoffabfälle ins Meer. 20% des Mülls stammt von Schiffen, der Rest wird vom Festland auf diversen Wegen in die Ozeane befördert. Durch die Meeresströmungen werden die schwimmenden Gegenstände auch an noch so einsame Strände getrieben oder sammeln sich dort, wo Strömungen riesige Strudel bilden, zu sogenannten Müllteppichen.

Auswirkungen

In den schwimmenden Kunststoffteilen können sich die Meeresbewohner verfangen. Die Schwimmfähigkeit wird dadurch beeinträchtigt, und sie werden zu einer leichten Beute für Raubfische oder können selber nicht mehr jagen.

Des Weiteren zerfallen Plastikteile durch das Salzwasser, die Sonneneinstrahlung und Abrieb in Mikropartikel. Meeresbewohner, welche ihre Nahrung aus dem Wasser filtern, nehmen diese mit Schadstoff angereicherten Plastikpartikel auf. Die toxischen Stoffe gelangen durch die Nahrungskette bis zum Menschen. Egal ob kleinste Meeresorganismen oder Wale, die Tiere tragen erheblichen Schaden davon. Das Plastik füllt ihnen zwar den Magen, sie können jedoch keine Nährstoffe daraus ziehen und verhungern. Ist auch nur eine geringe Menge Plastik in der Nahrung enthalten, kann das Plastik durch seine scharfen Kanten zu inneren Verletzungen bei den Tieren führen.

Lösungsansätze

Es gibt die verschiedensten Ansätze, um dem Plastikwahnsinn auf den Meeren ein Ende zu setzen. Die meisten Technologien können das Problem zwar nicht beheben, wirken ihm jedoch entgegen:

Die schwimmende Mülltonne

Der Sea-Bin wurde von Peter Ceglinski entwickelt. Es ist ein vollautomatisches Eimer-artiges Gerät, das auf dem Meer umhertreibt, das Wasser filtert und den Abfall zurückbehält.

Plastik als Treibstoff auf Tankern

Auch Günther Bonin macht einen Schritt in die richtige Richtung. Er hat einen Katamaran so umgebaut, dass pro Fahrt bis zu zwei Tonnen Müll aus dem Meer gefischt werden. Dies, indem er zwischen den beiden Rümpfen ein Netz spannt, um so den auf der Meeresoberfläche schwimmenden Abfall zu sammeln. Der gesammelte Müll wird dann auf dem Festland recycelt. Die Vision von Günther Bonin geht weiter. Geplant ist, dass das gesammelte Plastik an Bord eines Tankers direkt in Öl umgewandelt wird. Der Tanker benutzt dann das vom Plastik generierte Öl als Treibstoff.

Das Übel an der Wurzel packen

Wichtig ist nicht nur die Säuberung der Ozeane, sondern auch, auf die Ursache des Problems einzuwirken – auf uns und unsere Gewohnheiten.

Beispielsweise, indem nicht jedes Mal eine neue Plastiktüte für den Einkauf genommen wird. Die Lösung ist einfach und nachhaltig: Der Leinen- oder Baumwollbeutel - mehrmals verwendbar, waschbar und komfortabler zu tragen.

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