Es ist Wandersaison: Die Schweizer Alpen sind gefordert. Sowohl Touristen als auch Einheimische geniessen die Berglandschaft bei Wanderausflügen. Dabei hinterlassen sie jedoch Spuren – zum Leid der vielfältigen Alpenflora und -fauna. Mit diesen Tipps wird der Ausflug für alle Parteien ein Erfolg:
Es beginnt schon vor dem Wandern
Die meisten Bergbahnen sind bestens an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Reisen Sie also umweltfreundlich an: Mit Zug und Postauto bzw. Bus ist man schnell in seiner Wunschdestination. Dies hat auch den Vorteil, dass man direkt vor die Bergbahnstation geführt wird, keinen Parkplatz suchen muss und keine Parkkosten anfallen.
Falls dennoch ein Auto notwendig ist: Bilden Sie Fahrgemeinschaften; nutzen Sie die Kapazität des Fahrzeugs. Zu beachten ist, dass in den Bergen auf Waldstrassen und Feldwegen meistens ein Fahrverbot gilt. Man sollte ausserdem nur gekennzeichnete Parkplätze benutzen.
Die Vegetation schützen
Beim Wandern ist es wichtig, ausschliesslich bestehende und gekennzeichnete Wanderwege zu benutzen. Damit schonen Sie die wertvollen Gräser, Kräuter und Blumen der Alpenflora sowie die Lebensräume der Wildtiere. Besondere Schutzgebiete sind mit Tafeln gekennzeichnet, die nebenbei vielfältige und interessante Informationen zu Flora und Fauna liefern. Allgemein gilt: Wenn Sie abseits der vorgegebenen Routen wandern, gefährden Sie nicht nur die Bergbewohner, sondern auch sich selbst!
Zu einem wirksamen Pflanzenschutz gehört auch, keine Alpenblumen zu pflücken. Viele davon kommen ausschliesslich in den Schweizer Bergen vor und sind bedroht. Es steht uns allerdings frei, diese zu fotografieren und damit schöne Erinnerungen von dem Ausflug mitzunehmen. Man sollte auch beim Sammeln von Beeren und Pilzen massvoll vorgehen und die Schonzeiten beachten.
Etwas peinlich zwar, aber offenbar doch nötig zu erwähnen: Um die Umwelt zu schützen, sollten Wanderer Ihre Notdurft in ausreichendem Abstand von Gewässern entrichten. Toilettenpapier eignet sich besser als Papiertaschentücher oder Feuchttücher, da es schneller abgebaut ist. Exkremente und das Toilettenpapier sind danach zu verdecken.
Verhalten gegenüber von Tieren
Die Schweizer Alpen sind vielfältiger Lebensraum von einzigartigen Tieren wie Murmeltiere, Steinböcke und Gämse. Auf den Alpen sind ausserdem Weidetiere anzutreffen, darunter vor allem Kühe, Schafe, Ziegen. Für ein friedliches Miteinander sollte Lärm vermieden werden. Vor Weidevieh halten Sie am besten genügend Abstand und machen keine schnellen oder ruckartigen Bewegungen. Die Tiere können sich bedroht fühlen, wenn man sich ihnen zu sehr nähert. Besonders aggressiv können sie werden, wenn sie ihre Jungtiere gefährdet sehen. Die Tiere sollten nicht gefüttert werden – sie finden in den Alpen reichlich Futter! Vergessen Sie zudem nicht, alle Weidegatter hinter sich zu schliessen.
Vorsicht auch bei Herdenschutzhunden:
Sich richtig verpflegen
Zu einem erfolgreichen Wanderausflug gehört ein Picknick in freier Natur. Lassen Sie dabei keinen Abfall liegen und nehmen Sie ihn weder mit nach Hause. Falls man bräteln will, sollte dies nur auf bestehenden Feuerstellen getan werden.
Jede neue Feuerstelle zerstört Vegetation und Boden für Jahre.
– Schweizer Alpen-Club
Informieren Sie sich im Vorfeld über die aktuelle Waldbrandgefahr!
Knappe Ressourcen
Zur Verpflegung sowie zum Übernachten gibt es in den Alpen zahlreiche Möglichkeiten. Der Unterhalt von Gebirgsunterkünften ist aber aufwendig. Es ist darum besonders sparsam mit Energie und Wasser umzugehen.
Sofern wir uns also den Tieren und Pflanzen gegenüber respektvoll verhalten, steht den Abstechern in die Berge nichts im Weg!
Quellen und weitere Informationen:
Weitere Tipps des Schweizer Alpen-Clubs SAC
Begegnung mit Mutterkuhherden
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