Die Biodiversität ist für unsere Lebensqualität unabdingbar. Ihr verdanken wir unsere Nahrung, sauberes Wasser und Luft, Kleidung, Energie, Baustoffe, Medikamente sowie erholsame und bewohnbare Landschaften. Die globale Gesamtzahl aller Arten ist indessen nicht einmal genau bekannt: Die Schätzwerte schwanken zwischen 3,6 Millionen und 112 Millionen Arten. Diese Schätzwerte wurden auf der Basis des Global Biodiversity Assessment von 1995 — dem aktuellsten globalen Biodiversitätsbericht bis heute — extrapoliert, wonach 1,75 Millionen Arten beschrieben sind.
Gut bekannt ist hingegen, dass weltweit immer mehr Arten aussterben und die Lebensräume und die genetische Vielfalt verarmen — die Biodiversität geht zurück. In Fachkreisen gilt dies zusammen mit dem Klimawandel als eines der brennendsten Umweltprobleme. Am 22. Mai 2021 findet der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt statt. Der Aktionstag wurde im Jahr 2000 durch die Vereinten Nationen ausgerufen, um auf diese Problemlage aufmerksam zu machen. In der Schweiz findet zu diesem Anlass das Festival der Natur vom 21. bis 30. Mai statt.
Der Biodiversität der Schweiz geht es schlecht
Der Zustand der Schweizer Biodiversität ist laut unserem Bundesamt für Umwelt (BAFU) „unbefriedigend“: Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Das Problem ist schon lange bekannt, denn bereits seit 1900 nimmt die Artenvielfalt zunehmend ab. Obwohl es seither Zielsetzungen und Massnahmen zum Schutz verschiedener Arten gab, waren diese nur teilweise erfolgreich oder unzureichend. Der Verlust an Lebensräumen sowie die Verschlechterung der Lebensraumqualität, die die Grundlage der Artenvielfalt ausmachen, konnten nicht angehalten werden.
«Mission B» für mehr Biodiversität
Bisher liessen uns Medienberichte zum Artensterben oft rat- und hilflos zurück. Dem setzte das Schweizer Radio und Fernsehen SRF ab Frühjahr 2019 etwas entgegen: Mit einer gross angelegten Aktion ermunterte es Frau und Herrn Schweizer dazu, etwas für die Artenvielfalt zu tun. Es lancierte die «Mission B». Seither können alle ein Teil davon werden und der Natur Fläche zurückgeben — vom Wildblumen-Beet auf dem Fensterbrett bis zur Naturwiese im Garten. Im Herbst 2020 übergab SRF das Projekt dem Verein Festival der Natur, welcher die «Mission B» weiterführt. Die Aktion, welche auch von ProNatura und WWF Schweiz unterstützt wird, ist ein wichtiger Baustein für den Schutz der Schweizer Biodiversität, bei dem alle mitmachen können.
Zwei Millionen Quadratmeter Biodiversitätsfläche
Die Aktion «Mission B» hat bereits zwei Millionen Quadratmeter Flächen zum Zweck des Artenschutzes gesammelt. Mehr als 8’000 Biodiversitätsprojekte von Privatpersonen, Gemeinden, Schulen, Unternehmen und Organisationen aus der ganzen Schweiz wurden bislang auf «Mission B» angemeldet — von kleinen Projekten auf dem Balkon bis zu parzellenübergreifenden Grossprojekten in Gemeinden. Das ist ein toller Erfolg, doch er reicht noch nicht, um unsere schöne Schweizer Natur wieder für unsere Mitlebewesen zu vernetzen.
Das Festival der Natur bietet deshalb zwischen dem 21. und 30. Mai 2021 hunderte Naturerlebnisse und Veranstaltungen an. Vom Rosemärt über viele Führungen durch naturnahe Lebensräume bis zur „Spurensuche im Urmeer“ ist für jedes Gemüt das Passende dabei: Bestimmt auch in Ihrer Nähe.
Quellen und weitere Informationen:
Festival der Natur Schweiz 2021
Mission B
BAFU: Zustand der Biodiversität in der Schweiz
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